Blutdruck selbst messen

Kennen Sie Ihren Blutdruck?

Wenn nicht, sollten Sie ihn unbedingt wieder einmal messen. Bei etwa jedem vierten Patienten sind die Werte zu hoch und dabei wissen die Betroffenen gar nicht, dass sie Bluthochdruck haben. Ab Werten über 140/90 mmHg gilt der Blutdruck als erhöht. Auf Dauer schädigt das die Gefäße und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauferkrankungen.

Die Kraft, mit der unser Herz das Blut durch die Gefäße pumpt, wird als Blutdruck bezeichnet. Er sorgt dafür, dass alle Körperregionen ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Der erste Wert ist der systolische Blutdruck, er wird direkt durch die Muskelarbeit des Herzens erzeugt. Der zweite Wert, der diastolische Blutdruck, hält das Blutvolumen und die Elastizität der Arterien aufrecht.

Eine regelmäßige Messung zu Hause verringert deutlich die Gefahr, einen Schlaganfall oder schwere Organschäden zu erleiden.

Blutdruckwerte lassen sich mit automatischen Messgeräten entweder am Oberarm oder am Handgelenk bestimmen. Für den Hausgebrauch sind Handgelenksgeräte am einfachsten. Bei der Messung legen Sie den Arm leicht angewinkelt auf eine erhöhte Unterlage oder halten den Arm entspannt am Körper. Die Manschette sollte straff anliegen. 

Bei bestimmten Erkrankungen wie Diabetes, Arteriosklerose oder Herzrhythmusstörungen bieten Oberarmgeräte die exaktere Messung. Eine Messung kann im Sitzen erfolgen. Bringen Sie die Manschette etwa zwei Finger über der Armbeuge auf Herzhöhe an. Sitzt sie zu hoch oder zu niedrig, kann das die Ergebnisse verfälschen. Auch die Manschettengröße beeinflusst die Messgenauigkeit. Zu schmale Manschetten ergeben zu hohe, zu breite Manschetten zu niedrige Ergebnisse.

Messen Sie Ihren Blutdruck immer am selben Arm. Es ist möglich, dass sich die Werte wegen muskulären Unterschieden leicht unterscheiden. Wählen Sie in diesem Fall stets den Arm mit den höheren Werten aus. Beträgt die Druckdifferenz zwischen rechtem und linkem Arm mehr als 10 mmHg, konsultieren Sie besser einen Arzt.

Der richtige Zeitpunkt zur Selbstkontrolle

Der Blutdruck unterliegt im Tagesverlauf natürlichen Schwankungen. Morgens ist er in der Regel am höchsten, im Laufe des Tages sinkt er zunächst und gegen Abend steigt er wieder an. Bestimmen Sie deshalb die Werte möglichst immer zur gleichen Zeit, am besten morgens und abends.

Bluthochdruckpatienten sollten früh messen, bevor sie ihre Medikamente einnehmen. Vor der Messung gönnen Sie sich erstmal fünf Minuten Ruhe. Sind Sie eben noch Treppen gestiegen, zeigt das Gerät erhöhte Werte. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn ein Blutdruckwert mal einen Ausreißer nach oben hat. Führen Sie ein Blutdrucktagebuch und erst wenn die Werte unverändert hoch bleiben, ist ein Kontrolltermin bei Ihrem Hausarzt die beste Lösung.

aus VS Aktuell 2/2018, erschienen im  VS Aktuell   VS Aktuell 2/2018