24. Verbandstag fasst Beschluss zur Mitgliederwerbung

Die Delegierten der Wohn- und Interessengruppen der Volkssolidarität Chemnitz waren am 24. Oktober 2019 in den Stadtteiltreff Clausstraße zum 24. Verbandstag eingeladen. Wie gewohnt legten dabei Vorstand und Geschäftsführung ihren Bericht über das vergangene Geschäftsjahr – stets verbunden mit einem Ausblick auf das aktuelle und das kommende Jahr – ab.

Bericht des Vorstandes und der Geschäftsführung

Die Volkssolidarität Chemnitz als gemeinnützer Verein stand im Mittelpunkt des Referates von Andreas Lasseck. Der Vorsitzende verwies auf die Vorstandswahl im November 2018, bei dem neben langjährigen auch neue Mitglieder in den Vorstand gewählt wurden. Das sei eine wunderbare Kombination, da sich langjährige Erfahrungen aus der Vereinsarbeit mit neuen Ansichten und auch mal Querdenken vermischen.

Ebenso Vorstandswahlen, aber auch die Findung von neuen Geschäftsführern, hätten sowohl beim Bundes- als auch beim Landesverband Sachsen im Mittelpunkt gestanden. Nunmehr werde der Bundesverband durch Bundesgeschäftsführer Alexander Lohse und der Landesverband durch den Landesgeschäftsführer Steffen Claudio Lemme vertreten. Ziel beider Ebenen sei, dass die Volkssolidarität stärker denn je als Interessenvertretung wahrgenommen wird und soziale Themen, die Träger, Bürger und Arbeitnehmer bewegen, aufgreift. Der Verband soll als starker Arbeitgeber gesehen werden. Zudem bedarf es einer ausreichenden Finanzierung des Landes- sowie des Bundesverbandes. Der Stadtverband bringt sich hierbei im Rahmen der Mitarbeit in Arbeitsgruppen ein, stellt zwei Landes- und zwei Bundesdelegierte aus seinen Reihen und wirke als Fachberater bei verschiedenen Themen mit. Der Vorsitzende des Stadtverbandes ist zudem Vorstandsmitglied des Landesverbandes.

In Hinsicht auf die Entwicklung des Mitgliederverbandes hielt der Vorsitzende fest, dass es sich als sinnvoll erwiesen habe, dass Wohngruppen zumeist auf Wunsch der Wohngruppenleitungen zusammengelegt werden. Andreas Lasseck verwies zudem auf einen Beschlussvorschlag auf der Tagesordnung, der ein kleiner Anreiz für die Mitglieder sei, tatkräftig nach neuen Mitgliedern Ausschau zu halten.

 

Anschließend übernahm Geschäftsführerin Ulrike Ullrich das Wort und ging auf die Entwicklung der Volkssolidarität Chemnitz als Wohlfahrtsverband mit ihrem Angebot an sozialen Dienstleistungen ein. Diese seien einem stetigen Wandel unterworfen, da sich die rechtlichen Rahmenbedingungen und damit oft die Finanzierung und auch die Bedarfe recht schnell ändern können.

So bspw. beim Betreuten Wohnen. Im Jahr 2018 sind besonders viele Generalmietverträge ausgelaufen. Bei der Neuverhandlung mit den Eigentümern habe der Verein aufgrund des schwierigen lokalen Wohnungsmarktes dem Betreibermodell den Vorrang gegeben. Die Volkssolidarität ist hierbei in vielen Wohnanlagen nun nicht mehr der Vermieter, bietet dennoch weiterhin die Betreuung und Versorgung der Bewohner an. Gegenwärtig werde daran gearbeitet, sich mit den Betreuungsangeboten des Betreuten Wohnens neu aufzustellen.

In den meistens Stadtteiltreffs wird der Mittagstisch in Gemeinschaft nun von Montag bis Freitag angeboten, da ansonsten höhere Personalkosten an Wochenenden und Feiertagen zu deutlich höheren Preisen führen würden. Zudem haben die Einrichtungen zu Urlaubszeiten geschlossen oder ein vermindertes Angebot, da keine zusätzlichen Mitarbeiter für eine Vertretung vorgehalten werden können. In der ehemaligen Begegnungsstätte Horststraße wurde eine Tagespflege eingerichtet, die das nahe liegende Seniorenpflegeheim „An der Mozartstraße“ und die Wohnanlage der Volkssolidarität zum Sozialen Zentrum Mozartstraße ergänzt.
Eine besondere Herausforderung sei der Mangel an Fachkräften nicht nur in der Pflege, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Der Verein fahre hier eine sehr gute Personal- und Bewerberpolitik.

Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements habe sich ein einrichtungsübergreifender Arbeitskreis gefunden, der Aktionen zum Wohle der Gesundheit von Mitarbeitern organisiert. So beschäftigte sich das Jahresmotto 2018 mit gesunder Ernährung – von Orangen und Tee bis hin zur Bewegung. 2019 rückte der Teamgeist in den Mittelpunkt. Mit diesem würden sich mittlerweile viele Teams identifizieren. Entstanden aus einer Idee der Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit wurde er handwerklich im Nähzirkel des Stadtteiltreffs Regensburger Straße aus Plüsch erschaffen und ist nun bei fast jeder Teamaktion dabei. Davon zeugen auch viele Fotos bei Facebook, in dem der Verein öffentlichkeitswirksam vertreten ist. Ohne die Sozialen Medien könne man fast keine jungen Menschen mehr für einen Job gewinnen.

Nicht selbstverständlich sei, dass in Chemnitz die großen Wohlfahrtsverbände eng in der Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege (Liga) zusammenarbeiten und sich gemeinsam sowohl für die betreuten Menschen als auch für die Mitarbeiter der Vereine einsetzen. So fand neben dem jährlich zum Weltkindertag organisierten Aktionstag für die Verbesserung des Personalschlüssels in sächsischen Kindertageseinrichtungen sowohl 2018 als auch 2019 ein Aktionstag zur Pflege statt. Zudem beteiligte sich die Liga am 875-jährigen Bestehen der Stadt Chemnitz mit einer Stadtrundfahrt zu historischen und aktuellen Orten der Wohlfahrtspflege und rief mit „Vereint laufen“ ein neues Teamevent ins Leben, an dem nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Mitglieder der Wohngruppen der Volkssolidarität teilnahmen. Erfolgreich setzte sich die Liga dafür ein, dass Pflegedienste nunmehr bei der Versorgung der Patienten mit deutlich reduzierten Kosten in der Chemnitzer Innenstadt parken dürfen. Ein weiterer Erfolg der Liga sei die Unterstützungsoffensive. Da das Land nunmehr ein kostenfreies Vorschuljahr finanziert, konnten die dadurch frei gewordenen Mittel für  zusätzliche Sozialarbeiter an bestimmten Kindertagesstätten verwendet werden. Dazu gehört auch die Kindertagesstätte Sonnenbergstrolche der Volkssolidarität Chemnitz.

Abschließend verwies Ulrike Ullrich auf den anstehenden 75. Jahrestag der Volkssolidarität sowie das 30-jährige Bestehen des Chemnitzer Stadtverbandes als gemeinnütziger Verein. Die Volkssolidarität sei zwar stets im Wandel, allerdings ohne ihre Wurzeln zu vergessen.

Beschlüsse

Nach den anschließenden Referaten des Steuerberaters und des Revisors sowie einer Diskussion bestätigten die Delegierten die Referate des Vorstandes und der Geschäftsführung, die Berichte sowie den Geschäftsbericht für das Jahr 2018 und entlasteten für dieses Geschäftsjahr den Vorstand.
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Stadtverbandes Chemnitz als gemeinnütziger Verein sowie des 75. Jahrestages der Volkssolidarität beschlossen die Delegierten

  • das Ziel, 300 neue Mitglieder zur Stärkung der Wohn- und Interessengruppen zu gewinnen,
  • dass die besten acht Werber, die bis 30. Juni 2020 die meisten Mitglieder geworben haben, kostenfrei an der Festveranstaltung des Bundesverbandes am 17. Oktober 2020 teilnehmen können,
  • dass der beste Einzelwerber des Jahres 2020 einen Gutschein über 75 € für eine Fahrt mit dem vereinseigenen Reisebüro oder wahlweise einen der Zentralküche für Mittagessen in einen der Stadtteiltreffs oder über „Essen auf Rädern“ erhält,
  • dass die Wohn- bzw. Interessengruppe, die 2020 die meisten Mitglieder im Verhältnis zum Stand 31. Dezember 2019 gewinnt, 200 € zur kulturellen Ausgestaltung einer Veranstaltung erhält,
  • dass die Wohn- und Interessengruppe, die unabhängig von ihrer Gruppenstärke 2020 die meisten Mitglieder wirbt, 300 € für die kulturelle Ausgestaltung einer Veranstaltung erhält.

Detaillierte Informationen zu dem Beschluss können in der Mitgliederbetreuung erfagt werden.

aus VS Aktuell 1/2020, erschienen im  VS Aktuell 1/2020 Aus dem Stadtverband   Mitgliederbetreuung   Aus dem Mitgliederleben