Gedächtnistraining

Eine englische Redewendung bringt es auf den Punkt: „Use it, or lose it.“ Nutze es, oder du bist es los.

Gemeint ist das Gehirn, unser wich­tigstes Organ, um selbstbestimmt le­ben zu können. Damit unser Gehirn mit 70 oder 80 Jahren noch eine so­lide Leistung erbringen kann, muss das Denkorgan in Übung bleiben.

Routine ist der schlimmste Feind eines flexiblen Geistes. Wer ihn fit halten will, muss sich daher an Neues heranwagen. Wer jeden Tag den selben Weg zum Supermarkt einschlägt, verschwendet darauf im wahrsten Sinne des Wortes keinen Gedanken mehr. Wer seit 30 Jah­ren morgens an die selbe Regalstelle greift, um die Kaffeetasse zu finden, erweist seinem Gehirn ebenfalls kei­nen Dienst. Um geistig rege zu blei­ben, braucht das Denkorgan ständig neue Anreize. Klassische Übungen sind Kreuzworträtsel und Denk­sportaufgaben. Zusätzlich benötigt ein kluger Kopf den Gedankenaus­tausch, denn Gespräche und Diskus­sionen erhöhen die geistige Fitness.

Studenten-Futter fürs Hirn

Achten Sie auf eine ausgewogene Er­nährung mit viel Obst und Gemüse. Vitamine wie E und C sowie Vitamin- A-Vorstufen (Betacaroten) schützen die Nervenzellen vor schädlichen Stoffen („Radikalen“). Die Vitamine der B-Gruppe unterstützen die Ner­ven bei ihrer Arbeit. Wichtigster Lieferant dafür sind Vollkornpro­dukte, Milch und Schweinefleisch. Bei einem Mangel an Vitamin B (B6, B12 und Folsäure) altern die Gefäße, die Hirndurchblutung leidet.

Neues wagen

Verlassen Sie Ihre eingefahrenen Denkautobahnen. Lösen Sie nicht nur Kreuzworträtsel, die Sie fast aus­wendig kennen. Trauen Sie sich an knifflige Denksportaufgaben, unbe­kannte Gedichte oder fremde Voka­beln heran. Das regt Nerven im Ge­hirn an, sich neu zu verknüpfen.

Mit Spaß dabei

Lernen Sie nur das, was Ihnen Freu­de bereitet und Bezug zu Ihrem Leben hat. Das gemischte Doppel „Denken und Fühlen“ trainiert Ihre geistige Fitness am besten. Sind po­sitive Gefühle im Spiel, bleibt Ge­lerntes als Erinnerung haften. Und diese Erfahrung kann in neu erwor­benes Wissen integriert werden.

Laufen für den Kopf

Wer sich regelmäßig bewegt, beugt Gefäßverkalkung vor und lässt Ge­hirnzellen Sauerstoff tanken. Studi­en zeigen, dass Ausdauersport die geistige Leistungsfähigkeit verbes­sert. Hinzu kommt: Wer gut trainiert ist, muss seine körperlichen Kräfte weniger koordinieren – und hat den Kopf frei für mentale Aufgaben.

Übung macht den Meister

Damit einmal Gelerntes haften bleibt, müssen Sie Ihr Gehirn immer wieder anregen. Das heißt: Üben, üben, üben! Regelmäßig! Einfacher geht es, wenn Sie sich Wissen auf unterschiedliche Weise aneignen. Beispiel Gedicht lernen: Lesen Sie die Verse vom Blatt ab. Hören Sie die Gedichtzeilen aber auch mal auf einer CD an. Die unterschiedlichen Reize regen die Nerven an, sich neu zu verschalten.

Hilfe aus der Apotheke gegen das Vergessen

Bewährt haben sich Ginkgo-Ex­trakte: Sie erhöhen den Energieum­satz im Gehirn, außerdem fördern sie die Durchblutung.

Konzentrationssache

Extrakte aus der Ginseng-Wurzel (auch in Kombination mit anderen Vitalstoffen) steigern die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und helfen bei Konzentrationsstörungen.

Gesunde Gefäße

Omega-3-Fettsäuren wirken der Ver­kalkung von Hirngefäßen entgegen. Sie stecken in Seefisch, bestimmten Pflanzenölen oder Meeralgen. Kap­seln aus der Apotheke enthalten diese Wirkstoffe in hoher Konzent­ration.

aus VS Aktuell 3/2008, erschienen im  VS Aktuell 3/2008 Tipps vom Apotheker