Neben den Mitgestaltern des Netzwerkes sind Seniorinnen und Senioren der umliegenden Wohngebiete, Vorsitzende von Vereinen und Organisationen, Vertreter der Stadtverwaltung sowie Stadträte der Fraktionen DIE LINKE und CDU sowie der Wählervereinigung Volkssolidarität Chemnitz (Vosi) anwesend gewesen.
Heidemarie Lüth, Bürgermeisterin für Soziales der Stadt Chemnitz, eröffnete die Konferenz und wies in ihren Ausführungen auf die Notwendigkeit hin, eine gemeinsame Strategie zur Bewältigung des demografischen Wandels in der Stadt zu schaffen. Die Senioren würden bald den größten Anteil der Stadtbevölkerung ausmachen, bereits jetzt bilden sie schon ein Drittel der Gesamteinwohnerzahl von Chemnitz. Daraus erwachse für die Institutionen der Stadt, im Zusammenwirken mit dem entsprechenden kommunalen Kräften, die überaus anspruchsvolle Aufgabe, sich auf diese sozialen Veränderungen einzustellen. Die Stadt Chemnitz, die Großstadt mit dem höchsten Altersdurchschnitt von Deutschland, müsse für Jung und Alt lebenswert und ein Beispiel für die Bewältigung des demografischen Wandels in unserer Zeit sein. Die Bürgermeisterin schilderte ausführlich den Wandel, den die heutige Generation der Älteren vollzogen hat: mehr Wissen, mehr Selbstwertgefühl, mehr Unternehmungslust. Die Senioren von heute wollen mitgestalten und ihre Lebenserfahrung aktiv einbringen.
Überzeugend setzte sich Prof. Dr. Fürbaß vom Seniorenpolitischen Netzwerk Chemnitz in seinem Referat mit den Herausforderungen des demografischen Wandels in unserer Zeit auseinander, gab Antworten auf aktuelle Fragen und Probleme und zeigte Lösungswege auf. Es dürfe nicht sein, dass die Älteren zum Sündenbock in der Gesellschaft gestempelt werden (Leben auf Kosten der Jüngeren etc.). Er wies sehr eindringlich darauf hin, dass es einen Generationskonflikt gar nicht gibt. Die Ursache für die gegenwärtige Situation wären Faktoren wie die niedrige Geburtenrate, eine verlängerte Jugendzeit durch längere Ausbildungszeiten, früheres tatsächliches Eintreten in die Rente und eine höhere Lebenserwartung durch Fortschritte in der Medizin. Nicht die Demografie, sondern die Wirtschaftslage sei die Ursache der gegenwärtigen Situation.
In der anschließenden Diskussion sprachen Vertreter von Vereinen und Organisationen über ihre Tätigkeit und Erfahrungen zum Thema „Jung und Alt in Zeiten des demografischen Wandels“ und zeigten Lösungswege auf.
Wir danken allen, die am Erfolg der „Seniorenkonferenz 2009“ beigetragen haben, besonders der Musikschule Chemnitz für das Kulturprogramm, dem FWZ Freiwilligenzentrum für den Infostand, der Stadt Chemnitz und dem Volkssolidarität Stadtverband Chemnitz e.V. für die organisatorische und finanzielle Unterstützung.
In Verantwortung des SPN Chemnitz ist Mitte 2010 ein Seminar mit Herrn Prof. Dr. Fürbaß über seinen Redebeitrag geplant. Im Oktober wird die „Seniorenkonferenz 2010“ zum Thema „Soziale Lage der Seniorinnen und Senioren im Osten Deutschlands“ stattfinden.