Sie zeigen den ganzen Tag vollen Einsatz, müssen sich oft genug mit zu engen oder hohen Schuhen herumplagen und kommen kaum an die Luft. Ehrlich, das haben Füße nicht verdient. Kümmern Sie sich um sie. Denn wehe, wenn sie mal schlapp machen und krank werden. Dann geht gar nichts mehr.
So kann sich zum Beispiel schlecht sitzendes oder falsches Schuhwerk zur Ausbildung von Hornhaut und Hühneraugen führen, oder Zehennägel wachsen ein und verursachen böse Schmerzen. Manche Menschen leiden unter Schweißdrüsen – rund
eine Viertelmillion hat jeder davon in jeder Fußsohle – die verrückt spielen. Eine häufig auftretende Erkrankung der Füße ist auch der Fußpilz.
Fußpilz ist eine oftmals chronische Pilzinfektion der Zehenzwischenräume, Fußsohlen und in schweren Fällen auch des Fußrückens. Befällt der Pilz auch den Nagel, spricht man von Nagelpilz. Symptome sind vor allem Juckreiz und Rötung, Schuppung oder Nässen. Tinea pedis, wie die Erkrankung von Ärzten bezeichnet wird, gehört zu den Dermatomykosen (Hautpilz-Krankheiten).
Fußpilz tritt sehr häufig auf: Schätzungen zufolge ist jeder Dritte in den Industrieländern davon betroffen. Mit dem Alter steigt auch die Rate der Infektionen, wobei Frauen seltener unter Fußpilz leiden als Männer.
Erreger von Fußpilz sind überwiegend Fadenpilze, sogenannte Dermatophyten, die speziell die Haut und ihre Anhangsgebilde wie Nägel und Haare befallen. Vertreter, die sich bevorzugt an den Füßen ansiedeln, sind vor allem die Trichophyten.
Der Arzt kann den Pilz unter dem Mikroskop nachweisen. Für eine sichere Diagnose muss er eventuell eine Pilzkultur anlegen. Zur Behandlung verschreibt er dann passende Medikamente, vor
allem Salben.
Die Therapie ist oft langwierig, weil der Pilz hartnäckig ist. Vorbeugung ist deshalb wichtig. Der Fußpilz mag es feucht. Deshalb die Füße immer gut abtrocknen – vor allem in den Zehenzwischenräumen. Luft und Licht an Füße und Schuhe lassen und in Schwimmbädern Badeschuhe tragen.
Für Fußpilzinfektionen sind verschiedene Pilzarten verantwortlich. Die Ansteckung erfolgt über den Kontakt mit den Erregern, zum Beispiel auf von Erkrankten abgesonderten Hautschuppen. Bestimmte Risikofaktoren können eine Infektion begünstigen und führen dazu, dass manche Personengruppen, wie zum Beispiel Sportler oder Diabetiker, besonders gefährdet sind, an Fußpilz zu erkranken.
Ursachen
Für die Mehrheit (rund 75 Prozent) aller Fußpilzerkrankungen zeichnet ein Fadenpilz namens Trichophyton rubrum verantwortlich. Er befällt zwar vor allem die Füße und Fußnägel, kann jedoch auch andere Hautareale besiedeln. Neben Fadenpilzen können, wenn auch seltener, Hefe- oder Sprosspilze sowie Schimmelpilze zu einer Pilzinfektion der Füße führen.
Pilze verfügen über diverse Methoden, um sich in der Haut einzunisten. So können einige Fadenpilzarten den Säureschutzmantel der Haut ganz gezielt schädigen. Andere hingegen besitzen spezielle Haftorgane, die ihnen eine Anbindung an die Hautzellen ermöglichen. Manche Hefepilze haben sich auf ganz besondere Manöver verlegt: Sie tarnen sich als körpereigene Zellen und umgehen so die Schranken des menschlichen Abwehrsystems.
Alle diese Angriffe können einer gesunden Haut jedoch in der Regel nichts anhaben. Denn ihr Säureschutzmantel und eine schützende Schicht aus Bakterien (Hautflora) sorgen dafür, dass Pilzsporen unverzüglich vernichtet werden.
Ist die Haut jedoch geschädigt oder das Immunsystem geschwächt, können die Pilze Fuß fassen – im wahrsten Sinn des Wortes. Die Pilzsporen greifen den Säureschutzmantel der Haut an und dringen mit ihren Zellfäden, den so genannten Hyphen, in die Oberhaut ein.
Das Tückische am Hautpilz ist, dass er nicht an der Oberfläche bleibt. Er wächst von außen in die Haut hinein und nistet sich dann in den tieferen Hautschichten ein. Dort vermehrt er sich. Durch die ständige Erneuerung der Haut und das Wandern der Hautzellen von innen nach außen gelangt der Pilz in die oberen Hautschichten.
Der Pilzbefall beschleunigt diese Erneuerung noch und daher werden sehr viele abgestorbene Hautschuppen von der Oberhaut des befallenen Fußes abgestoßen. Diese Schuppen übertragen die Infektion: In ihnen können die Pilzsporen tage- bis wochenlang überleben und andere Personen anstecken.
Risikofaktoren
Je mehr Menschen an einem Ort barfuß laufen, desto größer ist die Ansteckungsgefahr – ganz besonders besteht sie also in öffentlichen Schwimmbädern und Saunen, auf Teppichböden von Hotelzimmern und in Umkleidekabinen.
Nun macht der Kontakt mit einer infizierten Hautschuppe allein noch keinen Fußpilz. Der Pilz muss das Abwehrsystem des Körpers erst überwinden und es schaffen, Hyphen zu bilden, die in die Oberhaut eindringen und dort das Mycel entstehen lassen. Verschiedene Faktoren können dies begünstigen:
Passendes Klima: Pilze lieben es feucht. Socken und Strümpfe aus synthetischen Fasern behindern die Hautatmung und saugen den Schweiß nicht auf. Er bleibt auf der Haut und schafft ein feuchtes „Treibhausklima“ – beste Bedingungen für Pilze.
Eintrittspforten: Um eine Infektion hervorrufen zu können, muss der Pilz die Schutzschicht der Haut überwinden. Enges Schuhwerk sorgt beispielsweise dafür, dass empfindliche Hautstellen wund gerieben werden und damit eine ideale Eintrittspforte für Pilzinfektionen bieten. Auch Hautverletzungen oder ein durch zu häufiges Reinigen mit Seifen und Duschgels, Badezusätzen und Sprays geschädigter Säure- und Fettmantel der Haut können Infektionen begünstigen.
Geschwächte Abwehr: Unser Immunsystem ist dafür zuständig, uns gegen Krankheitserreger zu schützen. Ist die körpereigene Abwehr angeschlagen oder beeinträchtigt, können Infektionen sich eher ausbreiten.
Risikogruppen
Mit den Jahren steigt die Anfälligkeit für eine Pilzinfektion. Unabhängig vom Alter tragen bestimmte Menschen ebenso ein erhöhtes Risiko. Dazu gehören all jene, die an Durchblutungsstörungen der Füße leiden. Aber auch Menschen, die sehr stark an den Füßen schwitzen, sind gefährdet. Wer Medikamente einnehmen muss, die das Immunsystem unterdrücken oder allgemein unter einer Immunschwäche leidet, hat ebenfalls ein erhöhtes Pilzrisiko. Was weiterhin anfälliger für Pilzinfektionen macht, sind Fußfehlstellungen: Hammerzeh, Senk-,
Spreiz- und Plattfüße können Druckstellen begünstigen und damit Eintrittspforten für die Infektion schaffen.
Sportler gehören ebenso zu den Pilzgefährdeten. Sie kommen in Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen intensiver mit anderen potentiellen Pilzüberträgern in Kontakt. Dazu sorgen das Tragen eines Sportschuhs, das Schwitzen und die damit verbundene gesteigerte Feuchtigkeit des Fußes für pilzfreundliche Bedingungen. Das erklärt auch, weshalb Bauarbeiter oder Bergleute häufiger von Fußpilz betroffen sind: Sie müssen täglich feste Schuhe tragen, welche die Durchblutung und Belüftung der Füße behindern.
Fast 70 Prozent der Diabetiker leiden an Fußpilz. Gerade bei schlecht eingestelltem Diabetes mellitus kommt es sehr häufig zu Durchblutungsstörungen und zur Schädigung des Nervensystems, was wiederum zu einer lokal geschwächten Immunabwehr führt. Die Folgen sind unter anderem schlecht heilende Wunden und Entzündungen, verminderte Sensibilität und herabgesetztes Schmerzempfinden an Beinen und Füßen – Umstände, die alle Fußpilz und seine Ausbreitung begünstigen.