Bundesvorstand: Engagement für Heranwachsende im Blick

Der Bereich der Kinder- und Jugendarbeit sowie die Familienhilfe standen im Mittelpunkt der Beratung des Bundesvorstandes am 1. Juli 2011 in Berlin. Werner Hesse vom Paritätischen Wohlfahrtsverband erläuterte die gesetzlichen Regelungen zum sogenannten Bildungspaket für Kinder und Jugendliche. Es wäre sinnvoller gewesen, die in der Kinder- und Jugendarbeit vorhandenen Infrastrukturen und Angebote zu stärken statt bürokratischer Finanzhilfen für die Betroffenen.

Diese seien mit den Anträgen oftmals überfordert, kritisierte Vorstandsmitglied Eberhard Schulreich in der Diskussion. Dr. Frank-Michael Pietzsch, Vorsitzender des Landesverbandes Thüringen, verwies auf die Pflicht des Verbandes, den Betroffenen Hilfe anzubieten beim Ausfüllen der Anträge. 

Anhand einer Präsentation stellte Eberhard Schulreich grundlegende Überlegungen zur Arbeit des Kompetenzzentrums „Familie/Kinder/Jugend“ der Volkssolidarität vor. Die Volkssolidarität müsse als Sozial- und Wohlfahrtsverband auf die sozialen Folgen der Politik aufmerksam machen. Vorstandsmitglied Béla Ullmann informierte über „Trends in der Familien-, Kinder- und Jugendarbeit“. Aufgrund politisch bedingter schlechterer Rahmenbedingungen falle es zunehmend schwerer, Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit zu erhalten. Statt sicherer Grundlagen für die soziale Arbeit zu schaffen, werde deren Wirksamkeit durch Einsparungen und ökonomisch orientierte Prinzipien gefährdet. Nur dank des Engagements der Mitarbeiter sei es möglich, weiterhin notwendige Angebote zu bewahren.

Kindertagesstätten zu „Kinder-Eltern-Zentren“ zu entwickeln, das stand im Mittelpunkt des Vortrages von Cornelia Kurowski von der Kinder-, Jugend- und Familienwerk gGmbH des Landesverbandes Sachsen-Anhalt.

Ergebnisse, Erfahrungen und Vorhaben des Kompetenzzentrums „Armen- und Obdachlosenhilfe“ stellte Silvia Steinbach dem Vorstand vor. Die Geschäftsführerin des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern ist zugleich Leiterin des Kompetenzzentrums. Sie benannte als Problem, dass es bisher innerhalb des Verbandes wenig Bereitschaft gebe, Strukturen der Armen- und Obdachlosenhilfe aufzubauen. Dafür müsse die entsprechende Bereitschaft geweckt werden. 

Der Bundesvorstand verabschiedete auf der Sitzung ein „Positionspapier der Volkssolidarität Bundesverband e.V. zum Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Versorgungsgesetz)“.

aus VS Aktuell 3/2011, erschienen im  VS Aktuell   VS Aktuell 3/2011