Viele Jahrzehnte gehörte sie zu den regelmäßigen Feierlichkeiten der Volkssolidarität: die Auszeichnung langjähriger Mitglieder in der Gemeinschaft. Doch mit den Wirren der Wende geriet die schöne Tradition für viele Jahre in Vergessenheit. Bei der letzten Bundesdelegiertenkonferenz wurde nun ein neuer Beschluss gefasst: Ab 2013 ist es wieder möglich, langjährige Mitgliedschaften zu ehren.
Wie bei vielen anderen Verbänden, gehören auch der Volkssolidarität Chemnitz zahlreiche Frauen und Männer an, die bereits seit Jahrzehnten mit ihrer Mitgliedschaft den Verein unterstützen. Am 5. November gab es erstmalig nach der Wende und seit der Neugründung des Chemnitzer Stadtverbandes wieder eine Festveranstaltung zur Ehrung dieser Mitglieder. Viele sind der Einladung des Vorstandes und der Geschäftsführung in den Stadtteiltreff Clausstraße gefolgt. Geehrt wurden diejenigen, die bereits 40, 50 oder 60 Jahre dem Verein angehören. Der Vorstand entschied, dass alle Mitglieder, die über 60 Jahre der Volkssolidarität angehören, ebenfalls ausgezeichnet werden, um nicht bis zum 70. Jahrestag der Mitgliedschaft warten zu müssen. Insgesamt konnten 99 Personen mit einer Ehrung bedacht werden. Diejenigen, die verhindert gewesen sind, werden ihre Ehrung von den Wohngruppen überreicht bekommen.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Andreas Lasseck führte Geschäftsführerin Ulrike Ullrich durch das Programm, nannte jeden Auszuzeichnenden namentlich und erinnerte an die Geschehnisse in der Volkssolidarität in den letzten 60 Jahren und darüber hinaus.
Jeder der zu Ehrenden hat seine ganz eigene interessante Geschichte, wie er damals zur Volkssolidarität gekommen ist und was er alles im Verband erlebt hat. Für viele war es selbstverständlich, der Gemeinschaft der Volkssolidarität beizutreten und nicht wenige engagierten sich zudem über viele Jahre ehrenamtlich für ihre Mitmenschen. Einige wurden auch in anderen Kreis- oder Stadtverbänden aufgenommen und wechselten später durch Umzug zur Volkssolidarität Chemnitz.
Viele Mitglieder unterhielten sich im Anschluss der Feierlichkeit über vergangene Erlebnisse und einige zeigten dem Vorstand stolz ihre Arbeits- und Mitgliedsbücher aus ihrer Anfangszeit bei der Volkssolidarität. Für die meisten der Anwesenden hat diese Auszeichnung eine große Bedeutung und wird stets in Erinnerung bleiben.
In Zukunft wird es wieder regelmäßig diese Auszeichnungsveranstaltungen geben – eine schöne Tradition, die wieder neu belebt werden soll.
Geehrt wurde an diesem Tag noch eine weiteres Mitglied, jedoch nicht vordergründig für 50-jährige Mitgliedschaft, sondern für außerordentliches ehrenamtliches Engagement. Bereits zum Verbandstag sollte Brigitte Decker mit der Goldenen Solidaritätsnadel ausgezeichnet werden, konnte im Oktober jedoch nicht anwesend sein. Die Auszeichnung wurde nun nachgeholt. Brigitte Decker betonte, dass damit nicht nur sie, sondern ihre gesamte Wohngruppe ausgezeichnet werde und bedankte sich bei deren Mitgliedern.
Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung von Rita Rappika am Klavier und Tenor Harald Meyer.
Folgende Zeilen der mit der „Goldenen Ehrennadel“ ausgezeichneten Brigitte Decker erreichten die Redaktion: „Diese Auszeichnung ist kompetent für die gesamte Wohngruppenleitung mit den Mitgliedern Erika Böttger, Anita Grundmann, Renate Taubald und Ralph Hertel (Revisor) sowie allen Mitgliedern unserer Wohngruppe 009. Allen den besten Dank für die aktive Mitarbeit. Ein Zuruf: „Ihr seid spitze!“