„Wo ein Kopf ist, ist meistens auch ein Brett“ – unter diesem Titel stand die Veranstaltung mit dem Berliner Schauspieler und Kabarettisten Wolfgang Butter. In brillanter Art und Weise gelang es dem Künstler, die Anwesenden zu begeistern, nachdenklich zu stimmen, jedoch vor allem zum Lachen und Schmunzeln zu verführen.
Das Programm war eine gelungene Mischung aus Kästners Versen, Interessantem aus seinem Leben, seiner Zeit und unserer Gegenwart. „Kästners ‚Gebrauchslyrik‘ ist wahnsinnig aktuell“, so Wolf Butter. Als junger Mann trat er mit Gerry Wolff, Marianne Wünscher und Fritz Decho auf, die damals bereits mit diesem Programm begannen. Später wurde er in Bibliotheken fündig, erweiterte sein Repertoire. Bis zum Tod Dechos im Jahre 2002 gestalteten die beiden Künstler die Veranstaltungen gemeinsam. Seitdem tourt Butter mit Programmen u. a. zu Kurt Tucholsky, Wilhelm Busch und Erich Kästner durch Deutschland.
2013 konnte er schon einmal im Stadtteiltreff Zöllnerstraße die Anwesenden begeistern. Am 29. April dieses Jahres waren knapp 50 Interessierte und Kästner-Fans erschienen, um nach einem Kaffeetrinken den Nachmittag zu genießen.
Vielen ist Erich Kästner durch seine Kinderbücher bekannt. Der in Dresden geborene Dichter und Schriftsteller promovierte 1925, ging später nach Berlin. Er arbeitete als Journalist für verschiedene Zeitungen, u. a. für die Weltbühne, und schrieb Verse und aktuelle politische Texte für das Kabarett im Wintergarten, wo Otto Reutter große Erfolge feierte.
Wolf Butter rezitierte, spielte am Klavier und sang. In kleinen Plaudereien und Gedichten bezog er seine Gäste auf sympathische Art ins Programm ein. Der „Monolog in der Badewanne“, die „Sogenannten Klassefrauen“, der „Ball im Osten“, „Die Klassenzusammenkunft“ oder „Die sächsische Sonette“, um nur einige zu nennen, kamen zum Vortrag. Derb-erotische Verse, die Butter unlängst bei einer Veranstaltung in Nordrhein-Westphalen untersagt worden waren (Man ist wohl dort zu prüde), brachten die Gäste zum Schmunzeln.
Ein rundum gelungener Nachmittag, den das Team des Stadtteiltreffs liebevoll und tadellos organisiert hatte.
Für Wolfgang Butter gab‘s nicht nur viel Beifall, sondern noch im Anschluss Gespräche mit den Anwesenden. Im nächsten Jahr wird es eine Veranstaltung mit ihm zu Kurt Tucholsky geben.
Freuen Sie sich auf ein Wiedersehen, denn, wie Erich Kästner sagte:
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“