„Gut bestrumpft ist halb gegangen“, sagt der Volksmund. Wie aber gute Strümpfe entstehen, wollten am letzten April-Donnerstag 15 Mitglieder der Wohngruppe 031 aus Kleinolbersdorf-Altenhain beim Besuch des Deutschen Strumpfmuseums im erzgebirgischen Gelenau erfahren. Geführt vom Museumsleiter Andreas Hofmann, ließen sie sich unter anderem den umfangreichen Maschinenpark vorstellen. Dessen Glanzstück ist die zwölf Meter lange Cottonmaschine, Baujahr 1930. Von Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1989 bestimmte die Strumpfherstellung zunehmend das Leben in der Gemeinde. Heute hält noch der Familienbetrieb Hofmann am Ort als einziger die Tradition aufrecht.
Tradition in der Wohngruppe ist es, alle Unternehmungen im Foto festzuhalten. Das gibt Motive für die Chronik und darüber hinaus für den „Gemeindeboten Kleinolbersdorf-Altenhain“. Zuständig dafür ist Monika Meyer. „Sie ist bei uns für die Kultur verantwortlich, bringt sich ein für Veranstaltungen wie Vorträge zur gesunden Lebensweise, Ausstellungs- und Museumsbesuche, Modenschauen und verschiedene Feste“, sagt Christine Schmidt, Leiterin der 031 seit 2005. „Eine tolle Idee von Monika war die Gründung unseres Fotozirkels Anfang 2010. Mit seinem umfangreichen Wirken hilft der die Volkssolidarität in unserem Wohngebiet, aber auch darüber hinaus, bekannt zu machen.“
Über die ganze Palette fotografischer Tätigkeit der neun Mitglieder weiß die Zirkelleiterin zu berichten. Nachdem sie 2009 in die Leitung der Wohngruppe gewählt worden ist, hat sie bald Frauen und Männer gefunden, die sich gleich ihr dem Hobby Fotografie verschrieben haben. „Ich knipse sehr gern, seit ich meine Kinder Kati und Thomas habe und noch lieber, seit sie mir und meinem Mann Gerd vier Enkel beschert haben“, bekennt sie. Aber dann nennt sie besonders den Arzt Dr. Dietrich Degenkolb, der, von allen Zirkelmitgliedern anerkannt, „viel Ahnung vom Fotografieren hat.“ Vor allem seine Erfahrungen zur Motiv-Wahl und zur Bearbeitung der Aufnahmen habe er den anderen vermittelt. Und so sind in der gemeinsamen Freizeitarbeit und durch das Für und Wider beim Gedankenaustausch während der zurückliegenden Jahre einige Ausstellungen, Kalender und Ansichtskarten entstanden. Sie alle präsentieren Menschen, Gebäude und Landschaften des Stadtteils am Rande von Chemnitz. „Wir haben uns von Anfang an vorgenommen, die Schönheit unserer Ortschaft und ihrer Umgebung mit verschiedenen Mitteln und Möglichkeiten, die unsere kleine Truppe hat, darzustellen“, betont die Diplomingenieurin, die seit drei Jahren im (Un-)Ruhestand ist. Die Kalender zeigen unter anderem Ortsansichten mit vielen Einwohnern, ob im Chor, beim Sport, beim Indianerfest oder im Kindergarten. Kleinolbersdorf-Altenhain wurde von den Hobbyfotografen jeweils zu den vier Jahreszeiten dokumentiert.
Seit 2010 stellt der Zirkel jedes Jahr über mehrere Wochen seine Motive in der Sparkassen-Filiale Hans-Ziegler-Straße (im Gablenz-Center) aus. „Ich finde die Bilder sehr schön“, sagt die Filial-Leiterin Ines Ehrke und verweist besonders auf die Kalenderblätter. Sie erinnert sich, dass beispielsweise die Fotos des Zirkels zum Bau der neuen Zschopauer Straße bei ihren Kunden auf großes Interesse trafen. Die freundliche Zusammenarbeit ist vertraglich vereinbart. Daran hat auch Christine Schmidt mitgewirkt. „Erste Gedanken für Orts-Porträts und Überblicke, die Anfang 2015 in die Sparkasse kommen sollen, gibt es schon“, verrät Monika Meyer.
Jüngste Produkte der Fotofreunde sind neue Ansichtskarten, die zuerst den 75 Mitgliedern der Wohngruppe angeboten werden, damit sie die an Verwandte und Freunde verschicken können. Darüber tauschen sich die Zirkelmitglieder unter anderem bei ihren Zusammenkünften alle zwei Monate im Haus der Leiterin in der Gartenstadt aus. So fand erst Anfang Juni wieder eine Beratung statt.
Eine Besonderheit kommt von Hauptkassiererin Heidi Toews, die ebenso wie ihr Mann Günter im Zirkel mitmacht. Immer wenn ein Mitglied der Wohngruppe einen runden Geburtstag feiert, fertigt sie eine Glückwunschkarte mit dem entsprechenden Porträt an. Und über die vier Jahreszeiten in ihrem Garten brachte Heidi ein farbenfrohes Fotobuch heraus. Im Gelenauer Strumpfmuseum hat sie, wie Monika Meyer, verschiedene Aufnahmen „geschossen“. Beide lieferten davon einige für die Gruppenchronik zu, die Gisela Wannewitz führt. Solche „Blitz“-Aktivitäten sind gewiss auch beim Besuch von Gustav Adolf Schur „Täve“ zu erwarten, der sein Kommen auf Monikas Einladung hin für Ende Oktober zugesagt hat.