Bauliche Innenstadtgestaltung

Die bauliche Innenstadtgestaltung  soll jetzt von Stadträten angekurbelt werden, so die Essenz eines Treffens von Fraktionsvorsitzenden und Stadträten am 16. Juli im Rathaus.  

Denkmalschützer Sandro Schmalfuß wies zunächst auf Entwicklungsdefizite der Innenstadt hin. Durch sein und dem Engagement von Lars Faßmann (Stadtrat, VOSI/Piraten) wurde eine gute Ausgangsbasis geschaffen, sich mit der prägenden Thematik der baulichen Innenstadt­entwicklung auseinandersetzen und dahingehend ernsthafte Fortschritte erreichen zu wollen. Anhand des aufgezeigten Ist-Standes zeigte sich, dass dringender Handlungsbedarf notwendig ist. 

Sandro Schmalfuß forderte, dass der Stillstand der vergangenen Jahre bei der Umsetzung der baulichen Rahmenplanung nicht fortgesetzt werden könne. Es müsse ein Austausch von Informationen zum Stand der Bemühungen der Stadtverwaltung um die Innenstadtentwicklung erfolgen. Er schlug zur Initialzündung die vorrangige Entwicklung des Kirchgässchens, des Getreidemarktes und der Lohstraße vor.

Dieter Füßlein (FDP) stellte fest, dass es zu wenig hochwertigen Einzelhandel im Stadtzentrum gäbe. Ein Impuls für die Innenstadt durch den Bau des neuen Technischen Rathauses sei noch nicht erkennbar.

Thomas Scherzberg (DIE LINKE) sieht als Hauptproblem das Image, aufgrund dessen kein hochwertiger Einzelhandel in die Innenstadt zu bekommen sei. Bekannte Marken würden nach wie vor fehlen.

Die Rolle der Stadträte zu definieren, schlug Tino Fritzsche (CDU) vor. Ein zielweisendes Beispiel müsse geschaffen werden, um die Entwicklungg voranzutreiben.

Ungeklärte Eigentumsverhältnisse sieht Detlef Müller (SPD) als Problem und hält fest, dass Eigentümer eine Verantwortung für die Entwicklung ihrer Immobilien haben.

Die Brückenstraße als Brücke zwischen Zentrum und Brühl – den zwei „Innenstädten“ – schlägt Thomas Lehmann (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) vor.

Lars Faßmann verwies darauf, dass nach der Entwicklung von Dresden und Leipzig für Investoren diejenige von Chemnitz der nächste logische Schritt sei. So wenig die Stadträte die Entwicklung in den letzten 20 Jahren beschleunigen konnten, würden sie die Investoren in den nächsten 10 Jahren bremsen können. Wenn die Stadträte nicht planerisch vorbereitet seien, würden Investoren die Entwicklung bestimmen, was sich dann negativ auf das Stadtbild auswirken könnte.

Abschließend wies Sandro Schmal­fuß auf die aus seiner Sicht unzureichende Willkommenskultur für Investoren hin. Für sie müssten Ansprechpartner bei der Stadt da sein, die sie begleiten und unterstützen.

Die rege Diskussion zeigte, dass die anwesenden Fraktionsvertreter einen dringenden Bedarf für die weitere Entwicklung der Innenstadt sehen. Aus diesem Grund soll es auch weitere Treffen geben und zudem weitere fachkundige Vertreter und Eigentümer zu einen Runden Tisch zur baulichen Innenstadtentwicklung eingeladen werden.

aus VS Aktuell 3/2015, erschienen im  VS Aktuell   VS Aktuell 3/2015 Aus der Stadtratsarbeit