Einige Chemnitzer wollen öffentliche Grünflächen für freien Obst- und Gemüseanbau nutzen. Städte wie Andernach machen so etwas vor. Braucht Chemnitz mit seiner umfassenden kleingärtnerischen Struktur eine derartige Ausweitung der gärtnerischen Nutzung? Notwendige Mitgliedschaften und Verbindlichkeiten nach der Kleingartensatzung werden als Hürde betrachtet. Auch bei bereits bestehenden Projekten wie bspw. den „Interkulturellen Garten“ scheinen sich die Interessenten in der Verwirklichung ihrer Vorstellungen eingeschränkt zu fühlen.
Es geht also um „Freies Gärtnern“ für alle. Und es muss geklärt werden, ob wir das als Kommune wollen. Die Fraktion VOSI/Piraten hat sich der Sache angenommen, möchte sowohl etablierte und als auch aufkeimende Initiativen und Projekte unterstützen und wortwörtlich fruchtbaren Nährboden für die weitere Entwicklung bis hin zur „Essbaren Stadt“ schaffen.
Vorab ist zu klären, ob die Stadt dafür Flächen freigeben kann, ob bspw. am Karl-Marx-Monument statt derzeit wildem Queckengrün Rote Beete gedeihen könnte, ob „Freie Gärtner“ den Regelungen und Kontrollen zum Pflanzabstand unterliegen und ob mit Düngemitteln hantiert werden darf. Ist „Freies Gärtnern“ gar mit Mehrkosten für unsere Kommune verbunden, weil „Auswüchse“ zu befürchten sind?
Die VOSI/Piraten werden zunächst beim Grünflächenamt nach „Versuchsflächen“ fragen. Dabei sollen auch bspw. leerstehende Kleingärten genutzt werden. Junge Menschen könnten dort ihre grünen Daumen erforschen und später vielleicht selbst einen Kleingarten übernehmen.
Diese Fragen möchte die Fraktion VOSI/Piraten mit anderen Stadträten diskutieren, um auch 25 Jahre nach der Wende die den Bürgern versprochenen blühenden Landschaften zu gestalten …