Am 2. Juni 2016 gab das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in der Leipziger Kongresshalle den offiziellen Startschuss für das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ für Sachsen. Dieses versteht sich als Fortführung des von 2011 bis 2015 erfolgreich realisierten Programms „Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration".
Beide Programme widmeten und widmen sich insbesondere Kindertagesstätten, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit besonderem sprachlichem Förderbedarf betreuen. Der Grundsatz hierbei lautet „Frühe Bildung: Gleiche Chancen.“ Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist sprachliche Bildung besonders wirksam, wenn sie in jungen Jahren beginnt. Die Absicht des Programms ist es, allen Kindern in den teilnehmenden Kindertageseinrichtungen ein sprachanregendes Umfeld zu schaffen und die pädagogischen Fachkräfte sowohl für die theoretischen Grundlagen, als auch praktischen Umsetzungsmöglichkeiten professioneller sprachlicher Bildung zu sensibilisieren. Durch die Erarbeitung entsprechender Konzepte ermöglichen die Fachkräfte nachhaltige Handlungsrichtlinien.
Als praktische Anwendung sprachpädagogischer Arbeit legen die Akteure vor Ort ihr Augenmerk vor allem auf alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und Zusammenarbeit mit den Eltern.
Der stellvertretende Leiter der Kindertagesstätte "Sonnenbergstrolche", Johannes Klupsch (im Foto links), und die Fachkraft für sprachliche Bildung in dieser Einrichtung, Peter Blechschmidt (rechts), waren Teilnehmer der Starterkonferenz in Leipzig. Neben Experteninterviews und der Darstellung von Rahmenbedingungen durch politische Vertreter von Bund, Land und Kommunen, bot sich während der Veranstaltung vor allem die Möglichkeit zum fachlichen Austausch. Fachkräfte für Sprachförderung und Einrichtungsleitungen des aktuellen, wie auch des Vorgängerprogramms, diskutierten gemeinsam über Theorie und Praxis professioneller Sprachförderung im Kindergartenalter.
Der Bund stellt von 2016 bis 2019 jährlich bis zu 100 Mio. Euro für die Umsetzung dieses Programms zur Verfügung. In den geförderten Kindertagesstätten erfolgte bzw. erfolgt derzeit die Einstellung zusätzlicher Fachkräfte mit Expertise im Bereich sprachlicher Bildung. Externe Fachberater begleiten Verbünde von mehreren Einrichtungen. Insgesamt können dank dieses Förderprogramms 4.000 halbe Stellen geschaffen werden.
In der Stadt Chemnitz werden insgesamt 26 Einrichtungen durch das Bundesprogramm gefördert. Deren Träger sind neben der Volkssolidarität Chemnitz der BIK e.V., die Stadt Chemnitz, der Sportbund Chemnitz, die AWO, die Sächsische Sozialakademie Chemnitz und der Kinder- und Jugendhilfe e.V.
Dank der Fördergelder durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet sich die Möglichkeit zur professionellen Erarbeitung alltagsintegrierter Sprachförderung.
Die Kinder selbst bieten mit ihren individuellen Kompetenzen und Interessen vielfältige Gelegenheiten und Anlässe für Pädagogen und Eltern, Lernprozesse zu initiieren. Für die Fachkräfte der Kindertagesstätte „Sonnenbergstrolche“ ergibt sich dank des Förderprogramms „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ seit Anfang Juni 2016 die Möglichkeit, sprachliche Bildung im Kindergartenalter noch professioneller gestalten zu können. „Durch eine sprachanregende Gestaltung der Räumlichkeiten und eine aufgeschlossene, wertschätzende Grundhaltung aller an der Erziehung beteiligten Personen, ebnen wir unseren Kindern den Weg ihre sprachliche Erfahrungswelt zu erschließen“, erklärt Johannes Klupsch.