Am 15. März 2018 übergab Andreas Lasseck als Vorsitzender der Volkssolidarität Chemnitz die Kunstinstallation „Die Zeitmaschine“ als Dauerleihgabe an das Seniorenpflegeheim in Bad Staffelstein.
„Den Grundsätzen des Steampunk folgend haben wir vorwiegend Material verwendet, das ansonsten dem Verfall preisgegeben wäre und wegen der Schönheit der alten Technik zu einem zweiten Leben erweckt wird“, erläutert Thomas Melzer, welcher gemeinsam mit André Mimor das Diorama im Auftrag des Wohlfahrtsverbandes schuf. Er führte den anwesenden Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern und Gästen das Kunstwerk vor. Dazu betätigte er den Hauptschalter hinter einer Ofentür an der rechten Seite des großen Rahmens, wodurch viele der verbauten Elemente aktiviert wurden, leuchteten oder sich in Bewegung setzten. So auch das Zeitfahrrad, auf dem der Zeitreisende Freiherr Maximilian vom Hohen Rade fährt und damit über ein Getriebe die Zeitmaschine mit Energie versorgt. Auf seinem Zylinder finden sich allerhand nützliche Instrumente, die Gefahren der Zeitreisen mindern sollen, bspw. ein Zeithorizont-Krümmungskompensator, ein Energieverbrauchsmesser oder ein Zeittunnel-Kommunikationsspiegel. Die Richtung der Zeitreise wird durch eine große, alte Turmuhr in der Bildmitte angezeigt. In einem alten Teewagen leuchtet magisch der Energie-zu-Zeit-Wandler. „Dem kinematographisch Bewanderten aus den 80er Jahren sollte dieser auch als ‚Fluxkompensator‘ bekannt sein“, erläutert Thomas Melzer und verweist dadurch mit einem Augenzwinkern auf die bekannte Filmreihe „Zurück in die Zukunft“. Im Nähmaschinenkasten darüber befindet sich die Zeitmaschine und insbesondere eine Echtzeituhr, die die aktuelle Uhrzeit genauestens mittels „aus dem Äther aufgefangener Zeitsignale“ auf Röhren aus den 50er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts anzeigt.
„Hier leben Menschen, die auf ihrem Lebensweg durch zwei Jahrtausende gewandert sind, quasi Zeitreisende“, resümiert der Steampunk-Bastler über die Motivation zur Gestaltung. Für die Bewohner gibt es viel zu entdecken, auch auf dem großen Gemälde im Hintergrund, welches eine fiktive Stadt der Zukunft mit Verkehrsmitteln aus längst vergangenen Tagen wie Zeppeline, einen Raddampfer und Pferdekutschen zeigt. So können sie darauf vertraute Orte aus ihrer Heimat wiederfinden, bspw. das Geburtshaus von Adam Ries und das Kloster Banz. „Unsere Bewohner können nun nicht nur auf historischen Fotos im Haus ihre vertraute Umgebung wiederfinden, sondern auch technische Gegenstände, die sehr originell im Kunstwerk verbaut wurden“, sagt der Vorsitzende der Volkssolidarität Chemnitz, deren Tochterunternehmen ESB – Seniorenresidenz Bad Staffelstein GmbH die Seniorenresidenz betreibt.
Das Diorama schmückt nun die Cafeteria des Hauses und lädt jeden Mittwoch im Zeitraum von 15 bis 17 Uhr Bewohner, Angehörige, Interessierte und Gäste zum näheren Betrachten, Erinnern, Verweilen und Entdecken ein. Auch Besichtigungen der historischen Aufnahmen oder Führungen durch die Einrichtung sind bei vorheriger Anmeldung möglich.