Am 27. Juni 2018 wurde eine Zeitkapsel in das Mauerwerk des neu entstehenden Seniorenpflegeheims an der Kitscherstraße in Crimmitschau eingebracht. Neben einer aktuellen Tageszeitung kam auch eine Presseinformation in das Gefäß, welches von der Nachwelt in weiter Zukunft einmal geborgen werden soll. Darin steht, dass das Haus von der Theed.Projekt GmbH gebaut und von einem Tochterunternehmen der Volkssolidarität Chemnitz in enger Abstimmung mit der ortsansässigen Volkssolidarität Zwickauer Land betrieben wird. VS Aktuell befragte Andreas Lasseck, Vorsitzender der Volkssolidarität Chemnitz, nach den Hintergründen.
Wie kommt es, dass die Volkssolidarität Chemnitz in Crimmitschau ein Seniorenpflegeheim betreiben wird?
Nach wie vor gibt es in Deutschland einen sehr hohen Bedarf an stationären Pflegeplätzen. Viele Investoren bauen daher Heime, verkaufen oft die einzelnen Zimmer an Einzelanleger und suchen einen kompetenten und zuverlässigen Betreiber für die Einrichtung. Unser Verband und seine Tochterunternehmen haben in der Branche einen guten Ruf. Bereits seit vielen Jahren betreiben wir Seniorenpflegeheime und können unsere Erfahrung in die Gestaltung neuer Objekte einbringen. Konkret zu Crimmitschau: Die Theed.Projekt GmbH aus Chemnitz hat uns gefragt, ob wir das Haus betreiben möchten. Wir arbeiten mit diesem Investor und Bauherrn bereits zusammen und werden noch in diesem Herbst in Limbach-Oberfrohna den Betrieb der Seniorenresidenz »Zum Rittergut« übernehmen.
Warum betreibt nicht die ortsansässige Volkssolidarität das neue Haus?
Die Chemnitzer Stadtverband pflegt eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Verbänden der Volkssolidarität. An einigen unserer Standorte sind ortsansässige Verbände an uns herangetreten, da sie sich ein verbandseigenes Pflegeheim wünschen, dieses aber nicht selbst betreiben wollen. In Crimmitschau wollte die zuständige Volkssolidarität Zwickauer Land auf unsere Anfrage hin das Heim nicht selber betreiben. Uns wird daher vor Ort eine enge Zusammenarbeit verbinden, das Haus wird den Mitgliedern der Volkssolidarität offen stehen.
Sind weitere Seniorenpflegeheime in Planung?
Ja. Ein anderer Investor hat uns den Betrieb eines Seniorenpflegeheims im vogtländischen Netzschkau angeboten. Wenn der Bau beider Seniorenpflegeheime weiterhin nach den jeweiligen Plänen läuft, können sowohl dort als auch in Crimmitschau im Herbst 2019 die ersten Bewohner einziehen.
Warum betreibt die Volkssolidarität Chemnitz Seniorenpflegeheime?
Die Antwort ist ganz einfach: Für unsere Mitmenschen! Zum einen ist es ein Anliegen unseres Verbandes, für andere Menschen, die unsere Hilfe brauchen, da zu sein, sie zu pflegen und zu betreuen. Zum anderen schaffen wir durch den Betrieb der Pflegeheime vor Ort viele Arbeitsplätze. Etwa 90 Mitarbeiter werden sich in Crimmitschau um das Wohl der pflegebedürftigen Senioren kümmern. Darunter sind nicht nur die dringend notwendigen Mitarbeiter der Pflege, sondern auch die unterschiedlichen Professionen in der Betreuung und Verwaltung. Und: Wenn wir das Haus nicht pachten und betreiben, wer macht es dann? Bestenfalls ein anderer Wohlfahrtsverband, möglicherweise jedoch auch ein privater Betreiber.
Und warum wird in Chemnitz kein neues Haus gebaut, welches dann von der Volkssolidarität betrieben wird?
Selbstverständlich ist es für uns ein Herzensanliegen, unsere Mitglieder sowohl ambulant als auch stationär pflegen und betreuen zu können. Leider ist das aufgrund der Rahmenbedingungen in der Pflege nicht immer möglich. Hinsichtlich eines neuen Pflegeheimes in Chemnitz gibt es Ideen. Wir sind mit Investoren in Kontakt, die Interesse daran haben, hier ein Pflegeheim zu bauen und an uns zu verpachten. Bis ein solches Projekt konkret begonnnen werden kann, bleibt uns leider nur, auf unsere Einrichtungen in der unmittelbaren Umgebung zu verweisen. Im Herbst kommt wie bereits erwähnt das Haus im nahen Limbach-Oberfrohna dazu.