Sechs Feuerwehren mit über 80 Mann rückten am 26. April um 16:30 zu einem Großeinsatz aus. Ihr Ziel: das Seniorenpflegeheim Haus Steinwaldblick in Wiesau. Binnen weniger Minuten trafen dort vor Ort auch viele Sanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) sowie die Unterstützungsgruppe des Landkreises und weitere Helfer ein. Sogar ein Hubschrauber wurde vorsorglich geordert – dieser kam aber nicht zum Einsatz. Denn, zum Glück war alles nur eine Übung. Um sicher zu sein und im Ernstfall routiniert und schnell handeln zu können, wurde der Ernstfall geprobt.
Der „geplante Brandherd“ war in den Kellerräumen. Die kaum fünf Minuten nach dem ausgelösten Alarm eingetroffenen Feuerwehren begaben sich mit Atemschutzgeräten in diesen, um dort umgehend die Verletzten (gespielt von Statisten der Jungfeuerwehr Wiesau) zu bergen. Zeitgleich führte die Feuerwehr Mitterteich an der Rückseite des Gebäudes eine Drehleiterrettung aus der zweiten Etage durch. Ein weiterer Trupp brachte die zu evakuierenden Personen (von Bewohnern gespielt) von der ersten Etage in Sicherheit. Im Garten hatte das BRK seinen Stützpunkt aufgebaut und versorgte die evakuierten Bewohner mit Decken.
Ein Teil der „geretteten“ Bewohner sind in die Mittelschule Wiesau gebracht und dort mit Tee und einem kleinen Imbiss versorgt worden. Weitere sechs Bewohner wurden noch aus den Zimmern im Erdgeschoss von den Feuerwehrlern ins Freie gebracht. Die Bewohner der nicht betroffenen Bereiche konnten das Spektakel von den Balkonen und Fenstern aus beobachten.
Nach der Übung bedankte sich der Einrichtungsleiter Nico Hallmann bei allen Einsatzkräften mit einer Brotzeit und Getränken.
Nur einen Monat später, am 28. Mai 2019, schallte auch durch das Seniorenhaus im Naturlandpark in Waidhaus ohrenbetäubender Sirenenton durch die Gänge. Schnell war Mitarbeitern und Bewohnern klar: Feueralarm!
Augenblicklich wurde der auslösende Rauchmelder lokalisiert und der Notruf abgesetzt. Die ersten Bewohner wurden bereits durch Pflegekräfte evakuiert. Binnen weniger Minuten waren die Feuerwehren aus Waidhaus, Vohenstrauß, Eslarn, Pfrensch und Hagendorf sowie Kreisbrandrat Marco Saller, Kreisbrandinspektor Martin Weig und Kreisbrandmeister Matthias Schmidt vor Ort. Nahezu zeitgleich trafen Thomas Schmid (Helfer vor Ort) und der Rettungswagen des BRK aus Lohma ein. Schnell verschafften sich die Einsatzkräfte einen Überblick über die Lage und begannen mit den Rettungs- und Löscharbeiten. Atemschutzträger bargen die verletzten Personen (Mitglieder der Jugendfeuerwehr) aus dem verrauchten zweiten Stock des Westflügels, während Angriffstrupps mit den Löscharbeiten vom Boden und der Drehleiter aus starteten. Keine Stunde dauerte es, bis „Brand“ gelöscht und die „vermissten Personen“ geborgen waren.
Bürgermeisterin Margit Kirzinger war vor Ort, um sich ein Bild von der (Übungs-)Lage zu machen und für den Ernstfall schnelle Hilfe zu jeder Tages- und Nachtzeit zuzusichern.
Nach der Übung gab es eine kräftige Brotzeit und Einrichtungsleiterin Martina Kiendl sprach viele lobende Worte an die Einsatzkräfte.
Zum Abschluss demonstrierte Tobias Schürner die Bergung einer immobilen Person mittels eines unter der Matratze befindlichen Rettungstuchs, was auf großes Interesse bei den anwesenden Helfern stieß.