Eine Gesellschaft mit vielen Alten ist klüger, glücklicher und gelassener. Alt werden heißt heute doch: Wir bleiben jung, haben mehr Zeit, mehr Geld und mehr Lebenserfahrung als die biologisch jungen Leute. Wozu das führt? Zu mehr Zufriedenheit. Kurz vor der Rente sind wir wieder genauso glücklich wie Teenager, hat die Soziologin Hildegard Brockmann herausgefunden (Thesen in Bild am Sonntag, 29. Mai 2016).
Alter(n) als Chance sehen
„‚Ja ich bin alt; ich komme gut damit zurecht, bin reich an Erfahrung, und wir Alten werden immer mehr.‘ Das sollte eigentlich die passende neue Antwort sein auf die gängige Assoziationskette ‚alt – krank – arm – einsam‘. Nicht allein wegen der Tatsache, dass der Herbst des Lebens heute eine immer längere Phase im individuellen Leben ist, bekommt das Alter an Bedeutung und verdient in unserer Gesellschaft mehr Respekt.“ (aus Ruedinger Dahlke: „Das ALTER als Geschenk“) Ist das wirklich so? Ich habe mich einmal in Chemnitz auf den Weg gemacht und nach glücklichen Senioren umgeschaut, eigentlich mit dem Ziel, neue Netzwerkpartner für das SPN zu finden, um noch stärker zu werden und eine größere Stimme in Chemnitz zu bekommen.
Es führt uns nicht weiter, mit Verwaltung und Stadträten an einem Tisch zu sitzen und uns sagen zu lassen, was alles bei der Seniorenmitwirkung nicht geht. Die haben in der heutigen Zeit ganz andere Probleme. Sie erinnern sich erst vor der nächsten OB- oder Kommunalwahl daran, dass 30 % ihrer Wähler über 60 Jahre alt sind.
In meinen nächsten Artikeln für die VS Aktuell bringe ich einige, meiner Meinung nach, gute Beispiele dafür:
Ich habe auf den Sonnenberg politisch engagierte und glückliche ältere Menschen kennen und schätzen gelernt. Ihre Internetplattform heißt generationenforum.net.
Gefunden haben sich Karin, Ute, Gottfried, Jürgen und Steffen im Seniorenkolleg Chemnitz. Unterstützt werden sie vom Verein zur Förderung der Solidarität, Demokratie und Bildung (SDB e.V.), wo sie kostenlos das Gemeinschaftsbüro Zietenstr. 16 und die „Sonnenlaube“ im Knappteichgarten nutzen können. Wenn sie kleinere finanzielle Ausgaben haben, wenden sie sich an die Bürgerplattform Gablenz/Yorckgebiet und bringen entsprechende generationenübergreifende Projektideen ein, so bspw. Smartphone-Kurse für Senioren
Nie zu alt für Neues
Das ist die Überschrift des aktuellen Flyers der Servicestelle „Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e. V. (BAGSO). Nicht nur darüber reden und im Internet die Ideen für die „breite Masse“ zur Verfügung stellen, sondern selbst vor Ort in die Tat umsetzen, das ist das Motto des generationenforum.net.
Schüler erklären Älteren, wie es geht. Kursteilnehmer erhalten einen eigenen Coach. Die Omas und Opas bekommen oftmals von ihren Enkeln ein Smartphone geschenkt und es kann doch eine Erleichterung sein, wenn man weiß, wie es geht und es für den Alltagsgebrauch funktioniert. Die Schüler schlüpfen also in die Rolle der Lehrer und die Senioren sind die Schüler. Alle fühlen sich dabei gut. Es werden von den Schülern Möglichkeiten aufgezeigt, die zum Aha-Erlebnis für die Seniorinnen und Senioren werden.
Was kann mein Handy? Eine kleine Auswahl der wichtigsten Themen zur Handhabung des Smartphones lernen die Kursteilnehmer in diesem Workshop:
- Wie rufe ich meine beliebte Website auf?
- Wie speichere ich meine wichtigen Termine im Notizbuch (Kalender) und werde daran auch noch erinnert?
- Wie kommuniziere ich mit meinen Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten über Messaging-Dienste wie WhatsApp, Viber, Threema … ?
- Wie gehe ich mit dem Barcode-Scanner um und hole mir damit wichtige Informationen zu einem bestimmten Produkt?
- Wie schaue ich mir kostenlos „Wissenswertes“ über YouTube an und gestalte mein eigenes Abendprogramm, inkl. Wunschfilm?
- Wie finde ich mein Urlaubsziel oder die Fahrradroute über Google Maps oder andere Navi-Anbieter?
- Wie verständige ich mich im Auslandsurlaub mit dem „Google Übersetzer“?
Der Workshop soll also über die Grundkenntnisse der Handhabung des Handys hinaus wie E-Mail versenden oder Bild/Video Bearbeitung, über die modernen Medien Wissen vermitteln, also modern ausgedrückt: „learning by doing“.
Wenn sie interessierte Enkel haben oder andere Kinder/Jugendliche kennen, die Interesse an diesen Generationenprojekt hätten, können sie uns gern über das SPN Chemnitz kontaktieren.