Als am 14. Juni 2020 zwei Reisebusse von Chemnitz ins österreichische Kleinwalsertal aufbrachen, waren das wohl mit die ersten, die wieder fuhren – nach den vielen Wochen, in denen aufgrund der Corona-Krise keine Reisen durchgeführt werden durften. So war kaum ein anderes Reisegefährt auf den Straßen zu sehen, eine Gaststätte nahm ebenso erstaunt wie herzlich die Reisegäste auf und sogar das Aparthotel in Mittelberg öffnete seine Türen nach der langen Pause eigens für die Urlauber aus Chemnitz.
Natürlich konnte die Reise nur unter Einhaltung von Hygieneregeln stattfinden. Die Busse waren mit einer speziellen Filteranlage ausgestattet und größer als ursprünglich geplant. So konnte jede zweite Reihe frei bleiben, damit der notwendige Abstand gewahrt bleibt. Und die Reisegäste mussten beim Einsteigen den Nasen-Mund-Schutz aufsetzen. Doch schon am zweiten Reisetag atmeten viele auf: Österreich hatte die Maskenpflicht am 15. Juni aufgehoben. Und so begab sich die Gruppe sichtlich befreit auf die Spuren der Walser, die einst den Alpenraum besiedelten. Eine atemberaubende Stimmung auf dem Forggensee erwartete die Gäste am folgenden Tag zur Schiffsfahrt mit Ausblick auf die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie die Allgäuer Bergwelt. Anschließend wurde noch die malerische Stadt Füssen erkundet. Am Abend gab es dann doch eine Änderung des ursprünglichen Reiseplanes: Tanz- und Musikabende durften noch nicht wieder stattfinden. Stattdessen konnte eine Sennerei besichtigt werden, selbstverständlich mit Verkostung. Das Ziel des vierten Reisetages war die Stadt Bregenz direkt am Ufer des Bodensees gebaut und angeschmiegt an den Rücken des Pfänders.
Eine fast schon normale, überaus erlebnisreiche und dennoch etwas besondere Reise ging am 18. Juni zu Ende, als die Busse wieder in Chemnitz eintrafen und zufriedene Reisegäste in den Corona-Alltag ausstiegen.