Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde der Volkssolidarität,
schauen wir zurück in die jüngere Geschichte unseres Verbandes, fällt auf, dass seine Jubiläen ab und an Jahre der besonderen Herausforderungen gewesen sind. 1990 bestand die Volkssolidarität 45 Jahre, stand kurz vor dem Aus und schaffte nicht nur in Chemnitz durch die Neugründung als gemeinnütziger Verein einen überaus erfolgreichen Neuanfang. Zum 70. Jahrestag galt es, viele Flüchtlinge zu versorgen und ihnen eine Unterkunft zu geben – eine Aufgabe, die an den Anfang der Volkssolidarität in der Nachkriegszeit erinnert. Und nur fünf Jahre später muss die Welt erneut eine schwere Krise bewältigen: die Corona-Pandemie.
Vor allem für die Mitglieder der Volkssolidarität, für ihr tagtäglich gelebtes „Miteinander – Füreinander – Solidarität leben!“, ist das ein tiefer Einschnitt. Durch Kontaktbeschränkungen sind Treffen insbesondere großer Wohngruppen auch heute noch nahezu unmöglich, da es auch in unseren Einrichtungen nicht den notwendigen Platz gibt, um den vorgeschriebenen Abstand einhalten zu können. In diesem Heft können Sie die Beiträge von zwei Mitgliedern finden, die schildern, wie sie die vergangenen Wochen und Monate erlebt haben. Durch Gespräche mit Mitgliedern wissen wir, dass viele Wohngruppen vor allem die älteren und kranken Mitglieder nicht im Stich gelassen haben. Die Volkshelfer haben mit ihnen oft telefoniert und sie, wenn notwendig, auch versorgt oder Hilfe vermittelt.
Mittlerweile haben unsere Stadtteiltreffs wieder geöffnet, wenn auch unter Hygieneauflagen, mit Abstandsregelungen und mit eingeschränktem Programm. Feste und Feiern, Chorproben und Tanz – all das werden wir sicherlich noch eine Weile vergeblich auf den Ankündigungen der Einrichtungen suchen. Den 75. Jahrestag der Volkssolidarität und den 30. unseres Stadtverbandes wollten wir im Herbst feiern, haben die meisten Veranstaltungen jedoch entweder absagen oder ins nächste Jahr verlegen müssen.
An einer Idee werden wir dennoch festhalten: Wir wollen uns am 19. und 20. September in das Herbstfest des Botanischen Gartens mit kreativen Angeboten und einem Informationsstand einbringen und damit ein klein wenig unsere beiden Geburtstage feiern. Wir suchen hierzu noch ehrenamtliche Unterstützung aus unserer Mitgliedschaft. Melden Sie sich bitte bei uns, wenn Sie mit dabei sein möchten (s. S. 10)! Ob diese Veranstaltung tatsächlich stattfinden kann und in welchem Umfang wir uns dabei einbringen können, steht leider wie so vieles in dieser Zeit noch nicht fest. Wir werden darüber gesondert informieren.
Liebe Verantwortliche der Wohngruppen und liebe Mitglieder, wir bedanken uns bei Ihnen herzlich für Ihr besonderes Engagement zum Wohle anderer Menschen in dieser immer noch schwierigen Zeit.
Andreas Lasseck
Vorsitzender
Ulrike Ullrich
Geschäftsführerin