„So wie jedes Jahr?“

Von den diesjährigen Besonderheiten der alljährlichen Fahrt auf die Insel Hiddensee berichtet Reiseleiter Andreas Wolf-Kather.

„Sommerfrische auf Hiddensee“ war eine der ersten Reiseveranstaltungen, welche nach den Corona-Verboten über unser Reisebüro durchgeführt werden konnte. Für die Hiddensee-Fahrt bestand ja immer noch etwas heimliche Hoffnung, da das Angebot generell nur auf einen kleinen Teilnehmerkreis ausgelegt ist.

Schon Woche für Woche klingelte das Telefon im Reisebüro und auch bei mir als Reiseleiter und Inselführer. Die Reisefreunde wollten natürlich gern wissen, ob der „Anker gelichtet“ wird. Ich hatte immer wieder mit dem „Haus Hiddensee“ darüber zu verhandeln, wie lange man die reservierten Zimmer für uns bereithält. Denn eine kurzfristige Absage würde ein leeres Haus erzeugen. Kurz vor Reiseantritt war es allerdings so, dass sich aufgrund der Lockerungen extrem viele Quartiersanfragen für die kleine Insel überschlugen. Durch unsere jahrelangen guten Kontakte hatten wir einen Bonus, der die Nerven trotzdem allseitig anspannte.
Knapp eine Woche vor dem Reisetermin, als schon niemand mehr damit gerechnet hatte, gab es dann doch noch „grünes Licht“ vom Reisebüro am Rosenhof. Neben der Freude wurde ich von dem unguten Gefühl geleitet, wie sich die Auflagen aktuell entwickeln und wie sich das versprochene Leistungsangebot umsetzen und somit erfüllen lässt. Das Reisebüro konnte mit dem Busunternehmen eine Lösung für die Fahrt finden. Statt einem Kleinbus wurde ein großer und komfortabler Reisebus organisiert. Dieser glückliche Umstand erlaubte es, dass zwischen den Reiseteilnehmern immer eine Sitzreihe freigelassen werden konnte.

Am Abfahrtstag musste ich mir – vor dem Einstieg – von allen Mitreisenden unterzeichnen lassen, dass keine bedenklichen gesundheitlichen Anzeichen vorlagen. Eine Hygienebelehrung musste vom Busfahrer und von mir ebenfalls durchgeführt werden.

Große Erleichterung, dass wir wegen der Situation (und zudem durch einen vermeintlichen Bombenfund auf dem Sonnenberg) gegen 06:00 Uhr in der Frühe dennoch die Fahrt antreten konnten.

Vor Ort lag es an mir, die Tage trotz einiger noch bestehender Schutzmaßnahmen und Einschränkungen so vielfältig wie möglich zu gestalten. Manchmal musste ich dazu etwas kreativer sein, auch um nicht mit möglichen rechtlichen Konsequenzen konfrontiert zu werden.

Die Reisegruppe war wieder sehr harmonisch und umgänglich, sodass es viel Freude bereitete, meinen Urlaub mit den Gästen auf „meiner“ Lieblingsinsel zu teilen.

Es wurde daraus eine tolle Woche mit netten Menschen, interessanten Erlebnissen, ausreichend individueller Freizeit und vor allem tollem Wetter. „The same procedure as every year“ …  Fast wie jedes Jahr!

 

Reise nach Hiddensee

Wir wollten mal auf Reisen geh’n
mit Andreas, das war klar.
Wir wussten, es wird wieder schön,
genau wie im letzten Jahr.
Hajo, wir sind einmal so,
geh’n gern auf große Fahrt.
Von Sachsen bis nach Hiddensee,
drum standen wir parat.

Sonntags gings schon zeitig los,
mit `nem schönen Reisebus.
Gute Laune hatten alle mit,
denn wir hatten schon gewusst,
es wird wieder schön,
wenn wir wandern geh’n
auf Pfaden, die nur Andreas kennt,
das ist doch wunderschön.

Hiddensee ist ein schönes Land.
Wir sind begeistert total
und kommen gerne wieder her,
vielleicht schon im nächsten Jahr.
Andreas, er ist daran schuld,
dass wir so besessen sind,
auf diese schöne Insel hier,
genauso, wie er als Kind.

Wir danken ihm für seine Mühe sehr
und kommen ganz bestimmt
mit ihm nach Kloster wieder her.
Und weil wir Wanderfreunde sind,
wandern wir gemeinsam zum
Leuchtturm hin oder zum Strand
und auf verborgene Wege dann
in dem wunderschönen Land.

Von Helga Schuster, Sommer 2019

aus VS Aktuell 3/2020, erschienen im  VS Aktuell 3/2020 Gut verreist  # Hiddensee# Ostsee