Am 24. Oktober 1945 fand in Dresden-Pieschen im Gebäude der „Sächsischen Volkszeitung“ Ecke Großenhainer/Heidestraße eine Konferenz statt, an der mehr als 1.000 Menschen teilnahmen. Hermann Matern (KPD) begründete dort im Namen der Verfasser des Aufrufes vom 17. Oktober 1945 das Programm der Volkssolidarität. Dieses Ereignis ist als Gründung der Volkssolidarität in die Geschichte eingegangen.
Die damals in der Volkssolidarität aktiven Menschen trugen in den Jahren nach Kriegsende zur Linderung der Not bei. In den folgenden Jahrzehnten konzentrierte sich ihre Tätigkeit auf die Betreuung und Verpflegung von Senioren. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands hat die Volkssolidarität ihr Leistungsspektrum schrittweise deutlich erweitert. In der Gegenwart ist die Volkssolidarität – weiterhin vorwiegend in Ostdeutschland – nunmehr als großer und anerkannter, generationenübergreifender Sozial- und Wohlfahrtsverband von der Kinderbetreuung bis zur Altenpflege tätig.
In den sächsischen Stadt-, Kreis- und Regionalverbänden wurde ein umfangreiches Aufbauwerk vollbracht. Was klein und oft provisorisch begann, ist heute groß und vielfältig geworden. Neue Betätigungsfelder wie z. B. die Betreibung von Kindertageseinrichtungen, Unterstützung von Familien, Betreuung und pflegerische Leistungen für Senioren und Behinderte wurden erschlossen. Bestehende Angebote wie die Begegnungsstätten und der Mahlzeitendienst wurden ausgebaut. Die Verbände stellen sich erfolgreich den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und sozialen Problemlagen in der Bevölkerung. Betreuungs-, Beratungs-, Hilfe-, Pflege- sowie Integrationsbedarf nehmen zu.
Insgesamt können wir eine positive Bilanz nach dem Fall der Mauer ziehen. Unter dem Motto
MITEINANDER - FÜREINANDER
hat sich insbesondere in Sachsen die Volkssolidarität mit ihren sozialen Diensten und Einrichtungen zu einem großen, attraktiven Arbeitgeber „von der Kinderbetreuung bis zur Altenpflege“ mit einem bemerkenswerten Mitgliederverband und breitgefächerter sozialpolitischer Interessenvertretung entwickelt. Diese drei Säulen werden auch künftig ihr Wirken bestimmen.
In den 22 sächsischen Volkssolidarität Stadt-, Kreis- und Regionalverbänden inkl. deren Tochtergesellschaften sind gegenwärtig ca. 7.700 Beschäftigte tätig. Junge Menschen erlangen in der Volkssolidarität ihren Berufsabschluss. Bemerkenswert ist der hohe Stellenwert der Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Familien. Künftig möchten wir die Familien noch mehr in den Fokus unserer gemeinsamen Anstrengungen rücken. In die Bildungspolitik für Kinder, Jugendliche und Familien sowie die Pflegegesetzgebung wollen wir uns weiterhin kompetent einbringen. Als strategischen Ansatz verfolgen wir das Thema Arbeits- und Fachkräftegewinnung intensiv.
Über die derzeitige Kampagne der Volkssolidarität „Gutes im Sinn“ stellt sich die Volkssolidarität als guter Arbeitgeber mit besten Arbeitsbedingungen und beruflichen Entwicklungspotenzial dar. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie gehen wir mit aller gebotenen Vorsicht um, dennoch blicken wir zuversichtlich und optimistisch in die Zukunft. Wir bedanken uns bei allen Menschen, die mit uns gemeinsam diesen Weg gehen.
Wir wünschen uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit bei der Bewahrung unserer Traditionen und Modernisierung unseres Verbandes sowie der Mitwirkung an der Gestaltung der Zukunft in Stadt und Land.
Olaf Wenzel
Landesvorsitzender
Steffen C. Lemme
Landesgeschäftsführer