Der Chemnitzer Stadtrat hatte in seiner Juni-Sitzung auf den stetig angezeigten Bedarf an fehlenden Kapazitäten für Schwimmsport- und Freizeitnutzung reagiert und den Neubau eines Schwimmsportkomplexes beschlossen. Das Vorhaben soll mithilfe finanzieller Mittel des Sächsischen Kommunalinvestitionsstärkungsgesetzes verwirklicht werden. Der Standort wurde noch nicht festgelegt.
Die Vorfreude für viele Chemnitzer Schwimmsportfreunde wird nun allerdings wortwörtlich getrübt, da inzwischen der stets gut ausgelasteten Traditionsschwimmhalle Bernsdorf, im Volksmund auch „Blaue Maus“ genannt, wegen baulicher Mängel die baldige Schließung droht.
Dass wie bei vielen anderen Chemnitzer Sportstätten der Zahn der Zeit an der Gebäudesubstanz und den technischen Anlagen nagt, ist schon länger bekannt. Für einige Stadträte, welche nicht in die entsprechenden fachlichen Ausschüsse eingebunden sind, mag es zutreffen, dass diese von der dramatischen Lage der „Blauen Maus“ überrascht wurden. Ein Hilfegesuch der Nutzer erging an die Chemnitzer Ratsfraktionen.
Es ist offensichtlich, dass man die vielen von der baulichen „Zwangsschließung“ betroffenen Vereine und Freizeitnutzer nicht einfach auf andere Schwimmhallen verlagern kann. Überall in den Hallen steht seit Jahren den breitgefächerten Nutzerschichten das Wasser wortwörtlich bis zum Hals. Es gibt keine Kapazitäten mehr.
Die Hoffnung liegt nun in Papierform bei den Ratsfraktionen auf dem Tisch. Auch bei den VOSI/PIRATEN. Nur gemeinsam können die Stadträte eine Lösung finden. Nun ist guter Rat teuer.