Am 1. Dezember 2020 fand der 25. Verbandstag der Volkssolidarität Chemnitz statt. Doch nicht wie gewohnt versammelten sich die Delegierten der Mitgliedergruppen im großen Saal des Stadtteiltreffs Clausstraße. Durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie ist das nicht möglich gewesen. Dass die wichtige Versammlung dennoch stattfinden konnte, ermöglichte ein Gesetz, welches der Bundestag bereits Ende März 2020 mit dem etwas sperrigen Titel „Gesetz zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht“ erlassen hat. Unter vielen anderen Regelungen sieht dieses vor, dass eingetragene Vereine Mitgliederversammlungen bis Ende 2021 auch digital per Videokonferenz oder analog per Papier und Post durchführen können. Als sich abzeichnete, dass die Infektionszahlen wieder steigen, entschied sich der Vorstand der Volkssolidarität Chemnitz, zum Schutz der Delegierten diese nicht zu einer Versammlung einzuladen.
Stattdessen wurden die 36 Delegierten sechs Wochen zuvor zum Verbandstag per Post eingeladen. In der beiliegenden Broschüre konnten sie die Beschlüsse und dazu Erläuterungen finden. Darunter konnten sie gleich ihre Stimme per Kreuzchen abgeben. Die notwendigen Unterlagen wie bspw. der Geschäftsbericht 2019 und der Bericht des Revisors fanden sich ebenso wie ein frankierter Rückumschlag im Kuvert.
Da die sonst übliche Diskussion per Post nicht durchführbar ist, waren die Delegierten dazu eingeladen, im Vorfeld telefonisch oder auch zu Besuch in Kontakt mit den jeweils Verantwortlichen des Vereins zu treten. Eine Delegierte nutzte dieses Angebot für eine Rückfrage beim Steuerberater. Von der Möglichkeit, bis zum 4. November Anträge zu stellen, wurde kein Gebrauch gemacht.
32 Beschlussbroschüren fanden bis zum gesetzten Termin, dem 30. November 2020, den Weg zurück in die Geschäftsstelle der Volkssolidarität Chemnitz. Sie waren Grundlage für den am Tag darauf stattfindenden Verbandstag. Unter Wahrung geltender Hygienebestimmungen nahmen vor Ort der Vorsitzende Andreas Lasseck, Vorstandsmitglied Andreas Junghanns, Geschäftsführerin Ulrike Ullrich, Revisor Peter Klingst und als Protokollantin die Beirätin Brigitte Hofmann teil. Für die Mandatsprüfungskommission waren zudem der Leiter der Mitgliederbetreuung Andreas Wolf-Kather sowie seine Kollegin Annabell Meisner anwesend.
Die eingegangenen Kuverts wurden geöffnet, die Beschlussbroschüren geprüft und die Stimmen gezählt. Die Beschlüsse und ebenso der Geschäftsbericht sowie die Berichte des Steuerberaters und des Revisors wurden mehrheitlich bestätigt, der Vorstand für das Geschäftsjahr 2019 entlastet.
Die Delegierten beschlossen u. a. die Verlängerung des Beschlusses, dass jeder Werber eines neuen Mitgliedes für die Volkssolidarität Chemnitz 50 % des eingezahlten Beitrages im ersten Jahr der Mitgliedschaft nachschüssig erhalten kann, bis zum 31. Dezember 2025. Zum gleichen Datum sind ebenfalls die Umsetzungsbestimmungen zur Ehrenordnung des Bundesverbandes sowie die Regelungen zum Ausreichen von Dankeschön-Urkunden für ehrenamtliche Mitarbeiter verlängert worden. Geändert wurde zudem ein Beschluss aus dem Jahr 2019: Die besten Werber anlässlich des 75. Jahrestages erhalten nun als Anerkennung einen Schutzengel aus der Serie, die exklusiv für die Volkssolidarität Chemnitz in der Werkstatt moderner Figurenbildnerei Günter Reichel gefertigt wurde.
Die Ergebnisse des Verbandstages haben die Delegierten per Protokoll mitsamt der überarbeiteten Finanzrichtlinie wiederum auf postalischem Wege mitgeteilt bekommen.