Es spricht vieles dafür, sich mit Seniorensport fit zu halten. Durch die Übungen wird die Muskulatur gekräftigt und das entlastet die Gelenke und macht allgemein beweglicher und mobiler. Außerdem wird die Wirbelsäule durch eine gut ausgebildete Rücken- und Bauchmuskulatur wesentlich weniger beansprucht und Rückenschmerzen werden reduziert. Des Weiteren dient die regelmäßige Bewegung der Vorbeugung oder Verbesserung von bereits bestehender Osteoporose. Es gibt eben viele gute Gründe für den, der fit bleiben oder wieder werden will.
Durch bestimmte Übungen wird der Gleichgewichtssinn trainiert und das bewahrt u. a. vor Stürzen. Das Merken von Übungsreihenfolgen führt zu verbesserter Gedächtnisleistung und die Bewegungen selbst sorgen für eine vermehrte Durchblutung, auch des Gehirns, und die Sauerstoffversorgung der Körperzellen.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Gehirn durch den Sport Botenstoffe ausschüttet, die glücklich machen. Unter unzähligen Seniorensport-Übungen in vielen Varianten kann der Übungswillige wählen, da gibt es wirklich für jeden das Richtige. Dabei kommt es nicht darauf an, sich an komplizierten oder halsbrecherischen Übungen zu versuchen. Es sollen Gelenke und Muskeln trainiert werden. Man darf trotzdem nicht vergessen, dass Gelenke und auch die Wirbelsäule bereits durch eine Arthritis (Gelenkentzündung) oder Arthrose (Verschleiß) geschädigt sein können. Zu viel Bewegung oder Druck kann dann zu Problemen führen.
Es ist wesentlich wichtiger, sich nach den eigenen Fähigkeiten zu richten, die Übungen gegebenenfalls abzuwandeln, sich selbst gegenüber geduldig zu sein und vor allem, beharrlich dranzubleiben. Jede Drehung, jede Bewegung sollte weich, fließend und harmonisch sein. Niemals sollte etwas ruckartig oder gewaltsam erzwungen werden. Falscher Ehrgeiz schadet hier nur.
Mit Musik geht alles besser, das Training ist kurzweiliger und macht mehr Spaß. Außerdem wird auch noch gute Laune mitgeliefert, die sich wiederum positiv auf die Gesundheit auswirkt. Für alle Übungen gilt: das Atmen nicht vergessen, immer ruhig und gleichmäßig weiter atmen.
Rücken, Nacken, Arme, Beine: Ein gutes Gymnastikprogramm beansprucht natürlich alle Körperbereiche. Gleichzeitig kann sich jeder aber seine eigenen Schwerpunkte setzen, die ihm besonders wichtig sind. Worauf es hier ankommt, ist Regelmäßigkeit. Anfänger sollten etwa zwei- bis dreimal pro Woche üben, Fortgeschrittenere am besten vier- bis fünfmal die Woche oder gar täglich. Etwa fünfzehn Minuten reichen für eine Trainingseinheit. Am besten, Sie machen Ihre Übungen immer zu einem festen Zeitpunkt, zum Beispiel vor dem Frühstück oder während Sie Nachrichten sehen. So fällt es leichter, sich dafür zu motivieren.
Wie jeder Sport macht Gymnastik nur dann Sinn, wenn man über einen längeren Zeitraum hinweg dranbleibt. Praktischerweise können Sie Kraft und Beweglichkeit überall und jederzeit trainieren. Nur die Trainingsklamotten angezogen und die Gymnastikmatte ausgerollt, schon kann es losgehen. Schlechtes Wetter, oft Ausrede Nummer eins, um keinen Sport zu treiben, zählt hier nicht. Schließlich lässt sich Gymnastik bequem zu Hause üben.
Ungeübte sollten sich zu Beginn nicht zu viel vornehmen. Lange vernachlässigte Muskelgruppen sind besonders anfällig für Verletzungen. Übertreiben Sie es also nicht beim Dehnen und Strecken. Ein wenig „Ziehen“ darf es bei einer Übung schon, doch sobald es schmerzt, hören Sie sofort auf.
Für Gymnastik in der Gruppe gibt es zahlreiche Angebote. Diese Kurse haben viele Vorteile: Der professionelle Übungsleiter unterstützt Anfänger dabei, die Übungen richtig auszuführen. Der feste Termin erleichtert es außerdem, regelmäßig zu trainieren und nicht etwa das Training aus Bequemlichkeit ausfallen zu lassen. Zudem gibt es Kurse mit spezieller Seniorengymnastik, die zum Teil auch unter der Bezeichnung Altengymnastik angeboten werden. Diese Angebote richten sich üblicherweise an Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Die Übungen nehmen Rücksicht auf mögliche Alterseinschränkungen der Teilnehmer.
Doch aufgrund der Corona-Pandemie sind in Deutschland solche Angebote ausgesetzt. Sie können trotzdem trainieren: Im Internet gibt es viele Videos und wer sich selbst etwas mit dem PC oder Tablet auskennt und einen experimentierfreudigen Trainer hat, könnte sogar in Echtzeit in der Gruppe trainieren – mittels Videotelefonie.