Zu einem Frühlingskaffee luden am 29. März der Vorsitzende Andreas Lasseck und Geschäftsführerin Ulrike Ullrich ihre Kollegen aus der Geschäftsstelle auf die Terrasse des Stadtteiltreffs Clausstraße ein. Zum einen wollten sie sich dafür bedanken, dass die Mitarbeiter während der zurückliegenden Corona-Monate ihr Bestes gegeben haben, um den zusätzlichen Verwaltungsaufwand oft unter Zurückstellung eigener Bedürfnisse zu bewältigen und dabei an einem Strang gezogen haben. Zum anderen galt einer Kollegin ein ganz besonderer Dank: Regina Bönitz, die von ihren Kollegen in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde.
Im April 1993 sei in der Geschäftsstelle in der Horst-Menzel-Straße die Bewerbung von Regina Bönitz eingegangen, erwähnte eingangs Geschäftsführerin Ulrike Ullrich in ihrer kleinen Ansprache. Und wenige Tage zuvor habe ein Nachbar an die Wohnungstür von Andreas Lasseck, damals noch Geschäftsführer, geklopft und gefragt, ob dieser seine ehemalige Kollegin aus dem VEB Datenverarbeitung einstellen könne. Damit sei der Grundstein für 29 Jahre Arbeit bei der Volkssolidarität gelegt worden. Als Sekretärin habe Regina Bönitz viele Entwicklungen miterlebt. So waren es anfangs ausschließlich Briefe und Faxe, die in der Geschäftsstelle eintrafen, zuletzt überwiegend E-Mails. Ebenfalls die Mode der Geschäftspartner habe sich geändert, kamen doch damals viele Herren im noblen Zwirn und mit Krawatte oder die Damen mit hochhackigen Schuhen in fast schon Ausgehgarderobe. Auch das Rauchen in Büros war damals nicht unüblich, was heute unvorstellbar ist. Die Eröffnung zahlreicher Einrichtungen habe Regina Bönitz erlebt und mitunter wie beim Kriseninterventionszentrum auch deren Schließung. Vieles habe sich in den vielen Jahren verändert. Die Arbeit sei mehr und komplexer geworden, der Anspruch der Kunden immer höher. Einiges sei jedoch gleich geblieben, wie der gute Ruf des „Bönitzschen Kaffees“, ihr Fleiß, ihre große Einsatz- und Hilfsbereitschaft und ihr wunderbares Händchen für die Dekoration von Geschenken.
Regina Bönitz hatte auch im Blick, bei welchem Kollegen ein Dienstjubiläum ansteht, damit das entsprechende Präsent und der Blumengruß rechtzeitig bereitstanden. Etwas bedauert hat sie, dass sie den Schutzengel zum 30-jährigen nicht bekommen würde. Nur gut, dass die Werkstatt moderner Figurenbildnerei Günter Reichel eigens für Regina Bönitz einen Jubiläumsengel mit einer 29 angefertigt hat.