Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde der Volkssolidarität,
viele Menschen kamen am 5. März in die Chemnitzer Innenstadt zum Friedenstag, sehr viele. Und wie jedes Jahr reihte sich in die Kundgebung so manches Mitglied der Volkssolidarität Chemnitz ein. Auch wir waren dabei und hörten u. a. die Rede von Oberbürgermeister Sven Schulze, der Rückblick auf die Bombennacht am 5. März 1945 hielt.
Doch natürlich ging es dieses Jahr zum Friedenstag nicht nur um die Bombennacht vor nunmehr 77 Jahren, sondern auch um den nur wenige Tage zuvor begonnenen Krieg in der Ukraine und die vielen Menschen, über die großes Leid gekommen ist. Mit ergreifenden Worten wandte sich die aus der Ukraine stammende Eiskunstläuferin Aljona Savchenko an die Bürger der Stadt, in der sie viele Jahre gelebt und trainiert hat, und bat um ihre Unterstützung. Bei der Kundgebung waren auch ältere Seniorinnen und Senioren der Volkssolidarität, die als Kinder diese Bombennacht und den Krieg erlebt haben. Wie muss es ihnen wohl gehen, wenn sie an die derzeitige Situation in der Ukraine denken?
Die Teilnahme am Chemnitzer Friedenstag ist uns wichtig, sowohl als Privatpersonen und ebenso für die Volkssolidarität Chemnitz. Unser Verband wurde nach einem schrecklichen Krieg gegründet, um Leid zu mildern und Menschen in Not zu helfen. Dieses Ansinnen trägt die Volkssolidarität immer noch im Herzen und so engagieren sich auch in diesen Tagen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Mitglieder selbstlos für die Flüchtlinge aus der Ukraine, wie sie es auch schon im Jahr 2015 bei der Flüchtlingswelle getan haben. Viele haben gespendet und Spenden gesammelt. Einige beteiligten sich an organisierten Hilfsaktionen und fuhren an die ukrainische Grenze, um die hier von Privatpersonen und Unternehmen gespendeten dringend benötigten Hilfsgüter wie Lebensmittel, Hygiene-Artikel und Arzneimittel an dort vor Ort arbeitende Hilfsorganisationen abzugeben.
Nicht nur unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Mitglieder haben uns von ihrem vielfältigen Engagement für die Menschen aus der Ukraine berichtet, auch der Verein selbst davon kann berichten. So haben viele Mitglieder bei Wohngruppentreffen spontan Geldspenden gesammelt. Durch die Vermittlung eines Mitgliedes konnte eine ukrainische Frau mit ihrer Tochter in eine unserer Gästewohnungen einziehen. Sachspenden wie Anziehsachen und Spielzeug für Kinder wurden in unseren Kindertagesstätten zusammengetragen. Diese kommen auch den Kindern in den eingerichteten Notunterkünften zugute. In einer übernimmt die Volkssolidarität die Versorgung und Betreuung der aus der Ukraine geflüchteten Menschen.
Wir haben darüber hinaus eine neue Interessengruppe ins Leben gerufen. In dieser können alle Mitglieder und Freunde der Volkssolidarität mitwirken, welche gern Menschen „aller Couleur“ begegnen und freundschaftliche Kontakte zu Mitmenschen aller Nationen pflegen möchten. Kommt Ihnen, liebe Leser, das irgendwie bekannt vor? Ja, ein sehr ähnliches Projekt hatten wir schon einmal und daher möchten wir es auch so benennen: „Cultra“, diesmal mit dem Untertitel „Völker – Freundschaft – Leben“. Das oberste Ziel dieser ehrenamtlich arbeitenden Interessengruppe wird die Förderung des Friedens sein. Das kann auch durch aktive Beteiligung an friedensstiftenden Veranstaltungen oder deren Mitorganisation geschehen oder durch die Teilnahme am eingangs erwähnten Chemnitzer Friedenstag.
Wenn Sie Interesse daran haben, in der Interessengruppe mitzuwirken und deren Arbeit aktiv mitzugestalten, wenden Sie sich bitte an unsere Mitgliederbetreuung. Wir würden uns sehr darüber freuen.
Weitere Informationen zu der Interessengruppe „Cultra“, zu Wohngruppenveranstaltungen, bei denen auch Spenden für ukrainische Menschen gesammelt wurden, und vieles mehr lesen Sie in dieser Ausgabe der VS Aktuell. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und bedanken uns für Ihre Unterstützung.
Andreas Lasseck
Vorsitzender
Ulrike Ullrich
Geschäftsführerin