Krieg in der Ukraine

Weitere Hilfen für die Geflüchteten

Kurz nach Kriegsbeginn hat der Volkssolidarität Bundesverband e. V. eine Spendenkampagne für die Menschen in und aus der Ukraine initiiert. Inzwischen sind viele Geflüchtete in Deutschland angekommen. Nach dem Kreisverband Pößneck, der für sein Engagement 1.500 Euro der bis dato gesammelten Mittel des Bundesverbands erhielt, setzen sich weitere Gliederungen für die Geflüchteten aus der Ukraine ein. Auch sie erhalten eine Förderung aus den vorhandenen Spendeneinnahmen.

 

Der Landesverband Berlin unterstützt Geflüchtete unter anderem im Austausch und in der Kommunikation. Hierfür finden beispielsweise Treffen im Pankower Kissingviertel statt. Eine ehrenamtliche Übersetzerin ist bei den Treffen dabei und dolmetscht diese. Am zweiten Treffen nahmen bereits 10 Personen daran teil. Um den Austausch mit Bewohnern im Kissingviertel am Standort Binzstraße zu fördern, ist gemeinsames Gärtnern geplant. Dafür sollen Hochbeete angeschafft werden. Außerdem werden unterstützend Deutschkurse angeboten. 

Ein weiteres Angebot des Verbandes ist der wöchentliche Austauschtreff mit Frauen und Kindern aus der Ukraine und Vermittlung von Beratungsangeboten in der Marzahner Promenade (machBar37). Zudem sind gemeinsame Ausflüge geplant, etwa in den Tierpark Berlin oder in die Gärten der Welt. Die Aktivitäten werden von den geflüchteten Frauen aus der Ukraine, die im Bezirk Marzahn-Hellersdorf privat untergekommen sind, sehr gut angenommen. Unter den Teilnehmenden sind auch viele Kleinkinder und Jugendliche. Der letzte Austauschtreff erreichte rund 40 Personen.

Das beschriebene Engagement wird mit 2.000 Euro aus der Kampagne des Bundesverbands gefördert.

 

Der Kreisverband Barnim hat in kürzester Zeit und mit Unterstützung regionaler Firmen eine 100 m² große Wohnung saniert. Die Ausstattung der Wohnung hat die Volkssolidarität selbst übernommen, zum Teil finanziert durch Spenden von Ortsgruppen. Einige Anschaffungen stehen noch aus. Es gilt, 12 Geflüchteten einen guten Start zu ermöglichen.

Der Bundesverband unterstützt das Vorhaben mit 1.500 Euro aus den Spendeneinnahmen.

 

Seit Anfang März bietet der Stadtverband Dresden zwei ukrainischen Flüchtlingsfamilien eine vorübergehende Unterkunft in aktuell freien Zimmern der Kurzzeitpflege in Dresden-Gorbitz. Bei einer Familie handelt es sich um eine Mutter mit einem Kind im Rollstuhl.

Die Kollegen der stationären Pflege, der Physiotherapie, des ambulanten Hospizdienstes und der Küche unterstützen die Familien, wo immer es geht. Das kommt bei den Familien an. Deshalb möchten sie gern in Wohnungen der benachbarten Seniorenwohnanlage ziehen. Unterdessen werden Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beantragt. Bis zur Zahlung des Geldes wird noch etwas Zeit vergehen. Um die Wohnungen schnell mit Küchenmöbeln und sonstigem Mobiliar auszustatten, greift der Verband auf das ehrenamtliche Netzwerk zurück.

Im sozial-kulturellen Zentrum in Trachenberge lässt der Verband zudem freistehende Räumlichkeiten der ehemaligen Kurzzeitpflege umbauen, um Wohnraum für ca. 20 ukrainische Flüchtlinge bereitzustellen. Neben dem Aufwand für die Umbaumaßnahmen entstehen Kosten für das Malern der Zimmer, die Modernisierung einer Gemeinschaftsküche sowie die Ausstattung mit Betten und Schränken. Den größten Teil dieser Leistungen erbringen haupt- und ehrenamtlich Tätige, das Mobiliar jedoch erfordert eine schnelle finanzielle Hilfe.

Der Volkssolidarität Bundesverband e. V. unterstützt das Engagement des Stadtverbands Dresden mit 1.500 Euro aus der Sammlung für die Ukraine-Hilfe.

 

Der Kreisverband Zwickauer Land hat in Werdau und in Crimmitschau je eine Bestandswohnung ausgestattet. Dabei gab es viel Beistand aus dem Team und dem Ehrenamt. Mittlerweile werden die Wohnungen von ukrainischen Müttern mit Kindern bewohnt. Diese werden nebenberuflich weiter betreut und von der Migrationsberatung unterstützt.

Von Anfang an arbeitet der Kreisverband als institutioneller Träger des Helferkreises in Werdau mit und begleitet explizit Pflegethemen und Kinderbetreuung.

Ohne das ehrenamtliche Engagement wäre der jetzige Status quo der Versorgung nicht denkbar gewesen.

Für die Beschaffungskosten und Aufwandsentschädigungen beziehungsweise für die Anerkennung der Helfer zahlt der Bundesverband einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro aus dem vorhandenen Spendenkontingent.

 

Der Landesverband Thüringen hat zwei Wohnungen aus dem eigenen Bestand bereitgestellt, um dort jeweils einer Mutter mit zwei Kindern ein erstes Zuhause zu ermöglichen. Die Wohnungen in Erfurt wurden nach dem Standard des Sozialamtes der Stadt ausgerüstet.

Der Bundesverband hat für Ausstattungs- und Handwerkskosten anteilig 1.500 Euro aus dem Spendentopf zur Verfügung gestellt.

 

Der Kreisverband Uecker-Randow (Sitz Torgelow) hat mit vier Kleinbussen 100 ukrainische Geflüchtete aus Warschau abgeholt. Zur Begrüßung gab es ein warmes Essen. Zudem waren Hygieneartikel, Selbsttests und Dinge des täglichen Bedarfs gefragt. 44 Personen der Gruppe wurden nach Torgelow in die Jugendherberge Castrum gefahren, wo sie für die nächsten Wochen weitere Unterstützung erhalten. Die Volkssolidarität Uecker-Randow übernimmt auch hier die Betreuung mit Essen und Sachspenden.

Schwerpunkte der weiteren Hilfen sind die Vermittlung von Wohnraum, die Begleitung der Geflüchteten zu Behörden, wie Ausländerbehörde, Sozialamt, zu Ärzten, das Kennenlernen der Stadt und ihrer Vereine und das Erlernen der deutschen Sprache. Der Verband hat dafür Menschen mit Migrationshintergrund, die über russische, ukrainische, polnische und englische Sprachkenntnisse verfügen, gewinnen können. Mit ihnen wurden bereits in der gemeinsamen Arbeit für das Mehrgenerationenhaus gute Erfahrungen gesammelt.

Für verbrauchte Schnelltests seit Ankunft und für Aufwandsentschädigungen zugunsten der ehrenamtlich Beschäftigten hat der Bundesverband 1.000 Euro aus dem Spendenpool überwiesen.

 

Der Bundesverband begrüßt und fördert das Engagement der Gliederungen ausdrücklich. Es ist davon auszugehen, dass uns diese Situation noch lange beschäftigen wird. Umso mehr ist Beständigkeit gefragt. Auch hinsichtlich der Spenden, die viele Hilfen überhaupt erst möglich machen.

aus VS Aktuell 2/2022, erschienen im  VS Aktuell 2/2022 Aus dem Bundesverband