Im Sommer machen Aktivitäten im Freien erst so richtig Spaß. Doch bei aller Begeisterung darf der passende UV-Sonnenschutz nicht fehlen – sonst endet das Vergnügen schnell mit einem Sonnenbrand. Zum Glück gibt es Sonnenschutzmittel, denen auch Schweiß und Wasser nichts anhaben können.
Ob Paddeln, Schwimmen oder Schnorcheln – auf dem Wasser ist ein guter Sonnenschutz besonders wichtig. Denn die Wasseroberfläche reflektiert die Sonnenstrahlen und macht sie dadurch noch intensiver. Selbst unter der Wasseroberfläche ist man vor Sonnenbrand nicht geschützt: In einem Meter Wassertiefe erreichen noch etwa 50 % der UVB-Strahlen die Haut.
Der Sonnenschutz muss deshalb gut auf der Haut haften bleiben, d. h. er muss wasserfest sein. Für die Angabe „wasserfest“ gibt es Kriterien: Der Sonnenschutz auf der Haut muss nach zweimal 20 Minuten Wasserkontakt noch mindestens die Hälfte seines Lichtschutzfaktors aufweisen. Für das Prädikat „extra wasserfest“ muss der halbe Sonnenschutz noch länger halten, nämlich vier Mal zwanzig Minuten nach dem Schwimmen oder Schnorcheln. Ganz wichtig: Auch bei wasserfesten Produkten ist das Nachcremen nach dem Baden oder Abtrocknen Pflicht.
Doch nicht nur Wassersportler sollten zu wasserfesten Sonnenschutzmitteln greifen. Starkes Schwitzen führt ebenso wie Wasserkontakt dazu, dass der aufgetragene Sonnenschutz nicht mehr auf der Haut haftet und seine Wirkung verliert. Auch bei schweißtreibendem Sport im Freien und bei Outdoor-Aktivitäten sind wasserfeste Sonnencremes also besonders wichtig.
Wasserfest und schweißresistent ist die eine Seite des Sonnenschutzes. Die andere ist der erforderliche Lichtschutzfaktor (LSF). Dieser reicht von leicht (LSF 6 bis 10) über mittel (LSF 15 bis 25) und hoch (LSF 30 bis 50) bis zu sehr hoch (LSF 50+). Welcher LSF der richtige ist, hängt vom Hauttyp und dessen Eigenschutzzeit sowie von der zu erwartenden Sonneneinstrahlung ab.
Die Eigenschutzzeit ist die Dauer, in der man sich der Sonne aussetzen kann, ohne dass die Haut rot wird. Dieser Zeitraum ist bei hellhäutigen Menschen sehr kurz, er beträgt etwa fünf bis zehn Minuten. Mithilfe des LSF wird diese Zeit verlängert. Die Formel für den UV-Schutz lautet: Eigenschutzzeit der Haut multipliziert mit dem LSF. Ein Beispiel: Benutzt eine hellhäutige Person eine Sonnencreme mit dem LSF 30, verlängert sich die rötungsfreie Zeit auf (5 bis 10 x 30) 150 bis 300 Minuten. Experten raten allerdings dazu, diese Schutzdauer nicht komplett auszureizen. Um die Haut keinesfalls zu überfordern, sollte man sich besser nach etwa einem Drittel der errechneten Zeit raus aus der Sonne und in den Schatten begeben.
Allerdings ist nicht nur der individuelle Hauttyp bei der Wahl des Lichtschutzfaktors entscheidend. Denn nicht an jedem Ort ist die Sonne gleich kräftig. Bergwandern oder Klettern erfordert generell einen höheren Lichtschutzfaktor. Denn im Gebirge ist die Intensität der UV-Strahlen besonders hoch. Liegt Schnee, reflektiert dieser die Strahlen zusätzlich. Das Gleiche gilt für Kanufahren, Segeln oder Rudern. Auch das Wasser verstärkt die gefährlichen UV-Strahlen durch Reflexionen.
Ob wasserfest oder nicht – um die volle Wirkung zu erreichen, sollte man beim Sonnenschutz nicht sparen. Für einen Erwachsenen sind zum Eincremen des ganzen Körpers etwa drei Esslöffel Sonnencreme nötig. Diese sind dann auch auf jede Stelle des Körpers aufzutragen. Zu achten ist besonders auf folgende Bereiche:
- Stirn, Ohren, Augenlider und Nasenrücken
- Haaransatz
- Lippen (hier sind spezielle Lippenstifte günstig)
- Kniekehle
- Fußrücken
- Kopfhaut (bei haarlosen Partien oder dünnem Haar)
- Ganz wichtig ist es auch, den Sonnenschutz unter den Rändern der Kleidung gründlich aufzutragen. Denn bei Bewegung verrutscht die Kleidung leicht und legt dabei häufig mehr Haut als geplant frei.
Auch bei geeignetem Sonnenschutz sollte man sich an einige zusätzliche Regeln halten, um sich vor UV-Strahlen zu schützen. Dazu gehört, dass man in der Mittagssonne (also von 10 bis 15 Uhr) besser im Schatten bleibt und die direkte Sonne meidet. Vor dem Sport sollte man zudem die tagesaktuelle UV-Belastung checken. Der UV-Index wird mittlerweile in fast jeder Wetter-App abgebildet (z. B. bei wetteronline.de).
Die richtige Bekleidung bewahrt ebenfalls vor Sonnenbrand und Folgeschäden. Generell schützen dunkle Farben mehr als helle und Kunstfasern mehr als Baumwolle. Der Kopf freut sich über eine gut sitzende Schirmmütze oder Baseballkappe, am besten mit zusätzlichem Nackenschutz.
Wer regelmäßig stundenlang in der Sonne ist, sollte überlegen, sich spezielle, UV-Strahlen abwehrende Funktionskleidung zuzulegen. Diese z. T. TüV-geprüften Textilien bieten einen extrem hohen Lichtschutz und sind für die verschiedensten Outdoor-Aktivitäten von Klettern über Wandern bis hin zum Wassersport konzipiert.
Auch die Augen können unter UV-Strahlen leiden. Aber Vorsicht, Billigsonnenbrillen lassen die UV-Strahlung meist passieren. Das ist dann besonders gefährlich: Je dunkler die Gläser, desto stärker öffnen sich die Pupillen und desto mehr schädliche UV-Strahlen dringen ins Auge ein. Aus diesem Grund sollte man beim Kauf der Sonnenbrille darauf achten, dass diese über einen Breitband-UV-400-Filter verfügt und damit alle UV-A, -B und -C-Strahlen abblockt. Damit die Brille durch Schweiß oder Bewegung nicht verrutscht, muss sie außerdem sehr gut sitzen. Eine Alternative sind spezielle Sportbrillen mit verstellbarem, elastischem Brillenband.