„Vom Hausmeister bis zum Chef – für eine gute Palliativpflege werden alle benötigt“, sagt Claudia Orgis, Kursleiterin der berufsbegleitenden Weiterbildung „Palliativ Care“. Daher waren zur Zeugnisausgabe der 20 Mitarbeitenden, die den Kurs im Mai 2023 erfolgreich absolviert haben, auch die Einrichtungsleitungen und Melanie Tuchscherer, Geschäftsführerin der EURO Plus Senioren - Betreuung, dabei.
Laut der Kursleiterin werde die palliative Pflege oft nur punktuell betrieben. Ihr sei kein Träger wie die EURO Plus Senioren-Betreuung bekannt, der diese so flächendeckend einführt. „Dass Menschen im Seniorenpflegeheim sterben, liegt in der Natur der Einrichtung“, erläutert Melanie Tuchscherer. „Wir haben uns über den Wunsch unserer Mitarbeiter gefreut, durch eine Weiterbildung unsere Bewohner auf ihren letzten Weg bestmöglich begleiten und ihnen diesen so schmerzfrei, angenehm und würdevoll wie möglich gestalten zu können.“
Ein Arbeitskreis bildete sich. Gemeinschaftlich suchten deren Mitglieder nach einem Symbol. „Wir haben einen Regenbogen gewählt, da dieser wie eine Brücke für den Übergang ist. Seine Farben drücken für uns aus, dass der sterbende Mensch nicht allein über die Brücke geht, sondern dabei von seinen Angehörigen und uns begleitet wird. In der Vielfältigkeit der Farben sehen wir zudem die Vielfältigkeit der palliativen Versorgung“, erklärt Nadine Süß, Pflegedienstleiterin des Seniorenpflegeheims »Bergresidenz« in Stollberg, die den Arbeitskreis gemeinsam mit den Pflegeberaterinnen Tina Wittig und Isabel Hartwig aus der Geschäftsstelle leitet.
Tatsächlich sind die Inhalte des von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin anerkannten Kurses sehr vielfältig. Um die Teilnehmenden so gut wie möglich auf die palliative Begleitung vorzubereiten, bekamen sie u. a. Grundkenntnisse der Schmerztherapie und Symptombehandlung sowie spezielle Möglichkeiten der Grund- und Behandlungspflege vermittelt. Psychologische Aspekte der Krankheitsbearbeitung und -bewältigung spielten ebenso eine Rolle wie der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in sozialer, kultureller und spiritueller Sicht. Auch ethische und rechtliche Aspekte wurden näher beleuchtet. Zur Kommunikation, Teamarbeit, Vernetzung und Qualitätssicherung sowie zur Selbstpflege und Reflexion des beruflichen Selbstverständnisses haben die Teilnehmenden ebenfalls viel erfahren können.
Vierteljährlich kommt der Arbeitskreis zusammen. Dann werden dort u. a. Erfahrungen ausgetauscht, zuletzt auch über den Kurs. Die Mitglieder des Arbeitskreises, die in der Pflege arbeiten, haben diesen erfolgreich absolviert und sind nun als „Palliativ Care Fachkraft“ bestens auf die palliative Pflege vorbereitet.