Mittweidas Oberbürgermeister Ralf Schreiber konnte sie nicht als „Geschenk“ mitbringen, die Nachricht, dass der Bauzaun vor dem Sozialen Zentrum »Zwirnereigrund« schon bald verschwinden werde. Dabei ist dieser fast genauso alt wie das Seniorenpflegeheim, welches vor 20 Jahren am Standort die damals bereits seit fünf Jahren vorhandene Wohnanlage für Betreutes Wohnen mitsamt Sozialstation und Begegnungsstätte zu einem Sozialen Stützpunkt aufwertete. Auch zum 20. Jubiläum, als der Standort den Namen Soziales Zentrum »Zwirnereigrund« erhielt, stand er eisern da. Und so gehörte die schmucklose Absperrung an der Straße auch beim 25. Jubiläum des etablierten Standortes für Pflege und Betreuung als Thema einfach dazu. Mit einem Augenzwinkern versteht sich.
Immerhin habe der Zaun auch kreatives Potenzial, erinnerte sich Ulrike Ullrich in ihrer Ansprache. Die Geschäftsführerin der Volkssolidarität Chemnitz wies darauf hin, dass das 20. Jubiläum durch die kleine Ausstellung „Das Leben hinter dem Zaun“ mit Werken der Bewohner bereichert wurde. Ulrike Ullrich stellte die Geschichte des Standortes vor und dankte im Namen des Vorstandes und der Geschäftsführung den Mitarbeitern für ihre wertvolle Arbeit zum Wohle der betreuten Menschen. Ganz gleich in welcher Einrichtung sie arbeiten, seien sie jeden Tag mit Herz dabei und würden den Alltag der Bewohner und Gäste gestalten und bereichern.
Durch das bunte Programm des Nachmittags führten Heidi Schneider, Leiterin der Seniorenresidenz, und Sandra Pinkert, Leiterin der Sozialstation und des Bereichs Ambulante Pflege und Betreuung. Sie dankten ihren Kollegen für die tagtägliche Arbeit und zeichneten einige anlässlich ihrer Dienstjubiläen aus.
Viel Unterhaltung stand auf dem Programm des Sommerfestes. Ein Höhepunkt ist dabei der Auftritt von Neptun, Nixe und Helfern gewesen. Jürgen Grubert, der im »Zwirnereigrund« bekannte und beliebte Alleinunterhalter, legte Musik auf. An der Bar gab es alkoholfreie Cocktails, die den Gästen des Festes serviert wurden. Für lustige „Selfies“ wurde die aufgestellte Fotobox eifrig genutzt. Die kleinen Besucher konnten sich bei Dirk Hertel vom Sanitätshaus Hertel temporäre Tattoos verpassen lassen.
Die wenige Kilometer entfernte Tagespflege im Generationenbahnhof Erlau feierte mit, gehört sie doch seit etwa einem Jahr ebenfalls zum »Zwirnereigrund«. Die Kollegen der Tagesbetreuung Scheffelstraße in Chemnitz und ihre Gäste nutzten den Termin ebenso für einen kleinen Ausflug.
Etwas Hoffnung konnte Ralf Schreiber dennoch den Bewohnern und Gästen des »Zwirnereigrunds« machen. Der Freistaat Sachsen habe mittlerweile zumindest Geld für die Planung der Bauarbeiten, jedoch bislang nicht für den Ausbau eingestellt. Wie der Bauzaun für den »Zwirnereigrund« ist er in der Rede des Oberbürgermeisters jedoch nur ein kleiner Punkt gewesen. Vielmehr hob Ralf Schreiber die Bedeutung des Standortes vielfältiger sozialer Dienstleistungen für die Stadt Mittweida hervor.