Glücksklee

Vierblättrige Kleeblätter stehen im Zeichen des Glücks. Gerade deswegen hat zum Jahreswechsel der als Zierpflanze kultivierte „Glücksklee“ seine Hochkonjunktur. Als kleines Präsent, in dekorativen Töpfen und Behältern, wird er hierzulande oftmals mit typischen Miniatur-Glückssymbolen, wie Schornsteinfegern, Hufeisen oder Fliegenpilzen, dekoriert und mit guten Wünschen an liebe Menschen überbracht. Leider ist seine Gesellschaft in unseren Stuben eher von kurzer Dauer, obwohl uns die Kleepflanze durchaus einige Jahre beglücken könnte. Daher möchte ich dem geneigten Blumenfreund unbedingt übermitteln, dass die hübsche Pflanze nicht im Müll landen sollte. 

Die im Handel erhältlichen Gewächse sind spezielle Zuchtformen und haben mit dem bei uns auf der Wiese wachsenden Klee (Trifolium, z. B. Rotklee, Weißklee) – bis auf die Blattform – wenig gemeinsam. Oxalis, ein Sauerkleegewächs, hat kleine Wurzelknollen, aus welchen, wie bei den beliebten Saisongartenblumen (Gladiolen, Begonien, Dahlien u. a.), nach einer Ruhephase erneut aus Zwiebeln oder Knollen die Pflanzen austreiben, wachsen und blühen. Oxalis kann dem Geduldigen, als Dank für gute Pflege, mit hübschen Blüten überraschen. Diese sind zart­rosa.

Am liebsten mag es der Glücksklee, wenn er in unseren Wohnungen hell und vor allem kühl untergebracht wird. Frost verträgt die ursprünglich aus Südafrika stammende Pflanze allerdings nicht. Stauende Nässe ist unbedingt zu vermeiden, da sonst die kleinen Wurzelknollen faulen. Es bedarf keiner besonderen Substratzusammensetzung. Im späten Frühjahr, nach den letzten Frösten, kann Oxalis auch auf Balkon, Terrasse oder in den Garten gestellt werden. Oder man pflanzt ihn im Frühling zusammen mit Frühjahrsblühern in dekorative Gefäße. Dort kommt er besonders gut zur Geltung. Als Unterbepflanzung von Kübelpflanzen tritt er dezent in den Hintergrund und unterstreicht die herrlichen Blüten u. a. von „Engelstrompeten“ In den Monaten Juni, Juli, August und September kommt er dann selbst zur Blüte. 

Ganzjährig im Zimmer gehalten, hält er durchaus einige Zeit durch. Allerdings bekommt er an ungünstiger Stelle lange, dürre Stiele. Die Blätter leiden unter warmer Heizungsluft.

Hat man den Glücksklee mit Kübelpflanzen, welche zur Überwinterung ihr Laub einziehen sollen (bspw. Engelstrompete/Datura), in einem gemeinsamen Topf kombiniert, so kann das Ensemble dunkel und kühl an frostfreier Stelle zur Überwinterung untergebracht werden. Wie bei anderen Zwiebel- und Knollenpflanzen bewährt es sich, die Pflanze komplett eintrocknen zu lassen und eine Ruhepause einzulegen – am besten nach der Blüte im Oktober. So kann der Glücksklee seine Kraft für den nächsten Austrieb und Blütenflor sammeln.

Oxalis bildet kleine Brutknollen aus und lässt sich sehr gut teilen. Wer mag, kann Ende November die Knollen in frische Erde topfen, warm und hell stellen und somit vorzeitig (oder gerade rechtzeitig) zum Jahreswechsel zum Austrieb bringen. Überraschen Sie doch mal Ihre Lieben mit einem selbstgezogenen Neujahrspräsent.

In diesem Sinne: „Das Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ (Albert Schweitzer)

Kommen Sie glücklich über die festliche Zeit und vor allem gesund in das neue Jahr

Ihr „Blumenfreund“ 

Andreas Wolf-Kather

aus VS Aktuell 4/2016, erschienen im  VS Aktuell   VS Aktuell 4/2016 Blumen- und Gartentipps