Schwitzkur vertreibt Viren und Bakterien

Neuer Autor für diese Beitragsserie ist der Apotheker Elmar Werner. Er betreibt seit 1999 die Apotheke im Vita-Center, (davor Leiter der Herz-Apotheke). Herr Werner ist sehr aktiv bei der Beratung und Information der Bürger und veröffentlicht Erfahrungen und Hinweise auch in der lokalen Presse und mitunter auch im Fernsehen.

Kaum beginnt der Herbst mit feuchten und kalten Tagen, machen sich Erkältungen breit. Meist sind es ungefährliche Infekte, die jedoch mit lästigen Begleiterscheinungen daher kommen. Ob mit oder ohne Tabletten, der Körper braucht seine Zeit, um die Viren und Bakterien zu bekämpfen. Warum also das große Kaliber auspacken, wenn es auch mit sanften Hausmitteln geht?

 

Bei einem grippalen Infekt, der von Müdigkeit und Gliederschmerzen, trockenem Husten und Schnupfen begleitet wird, kann eine Schwitzkur Wunder wirken: Zwei große Tassen Holunder- oder

Lindenblütentee trinken und anschließend ein warmes Bad nehmen. Bei trockenem Husten kann Kamillenextrakt ins Wasser gegeben werden, bei schleimigem Husten Thymianextrakt. Nach und nach heißes Wasser zulaufen lassen und das Bad erst beenden, wenn Stirnschweiß auftritt oder Bedarf nach Abkühlung besteht. Warm einpacken und ab ins vorgewärmte Bett. Mindestens eine halbe Stunde schwitzen. 

 

Patienten mit trockenem Husten können sich außerdem mit pflanzlichen Mitteln aus der Apotheke (Kamille, Eibischwurzel, Pestwurz, Thymian, Wilde Malve) Linderung verschaffen. Die Heilpflanzen legen einen schützenden Schleim über die Schleimhäute und mindern die Reizung. Wirkungsvoll ist auch eine heiße Honigmilch. Sie sollte jedoch bei schleimigem Husten nicht getrunken werden, da sie die Schleimbildung fördert. Schleim lösend sind hingegen Spitzwegerich, Süßholzwurzel, Anis, Efeu und Primel. Wichtig ist in jedem Falle, dass viel getrunken wird, bevorzugt heißer Tee.

 

Gegen eine verstopfte Nase kann man mit einfacher Kochsalzlösung vorgehen. Zwar kann man diese leicht selbst herstellen, allerdings muss darauf geachtet werden, dass sie steril ist und bleibt. Deshalb empfehlen sich Produkte in modernen Sprühflaschen aus der Apotheke.

 

Bei den allerersten Anzeichen einer Erkältung kann möglicherweise ein ansteigendes Fußbad das Schlimmste verhindern. Das Prinzip ist das gleiche wie beim Schwitzbad: Die Füße werden in warmes Wasser gestellt, nach und nach wird heißes Wasser zugegossen. Danach mit dicken Socken ins vorgewärmte Bett zum Ruhen. Gute Besserung!

aus VS Aktuell 3/2003, erschienen im  VS Aktuell 3/2003 Tipps vom Apotheker