"Schaufensterkrankheit" ernst nehmen

Schmerzen in den Beinen beim Gehen zwingen manchen Menschen zum

häufigen Stehen bleiben. Nach ein bis zwei Minuten lassen die Muskelschmerzen

nach, der Spaziergang kann fortgesetzt werden - bis der Betroffene

erneut vor Schmerzen innehalten muss. "Schaufensterkrankheit" heißt

deshalb auch dieses Phänomen, das an einen vorweihnachtlichen Stadtbummel

erinnert. Doch auch wenn der Name die Krankheit eher verharmlost,

müssen die Symptome sehr ernst genommen werden. Denn dahinter

verbirgt sich eine Durchblutungsstörung der Beine, die periphere arterielle

Verschlusskrankheit (PAVK).

In Deutschland leiden etwa 3,5 Millionen Menschen darunter, aber nur bei

jedem Dritten macht sich PAVK durch Schmerzen bemerkbar. Die Arterien

der Betroffenen sind verengt, die Blutzufuhr eingeschränkt, die Muskeln werden

mit weniger Sauerstoff versorgt. Im Extremfall kann die Minderversorgung

mit Sauerstoff sogar eine Amputation erforderlich machen.

Die Hauptursache von PAVK ist eine Thrombose, das heißt ein Blutgerinnsel

in den Arterien. Oft lässt sich durch die "Schaufensterkrankheit" auf eine

Schädigung der Blutgefäße im gesamten Körper (Arteriosklerose) schließen -

ein erhöhtes Risiko für eine koronare Herzkrankheit oder einen Schlaganfall.

In jüngeren Jahren sind Männer weitaus gefährdeter als Frauen an PAVK zu

erkranken, ab dem siebzigsten Lebensjahr schließen die Frauen auf. Wichtigste

Risikofaktoren sind Rauchen und Diabetes. Negativ wirken sich auch

eine Störung der Blutgerinnung, Bluthochdruck und zu hohe Blutfettwerte

aus. Diese Risikofaktoren gilt es bei einer Erkrankung soweit als möglich auszuschließen.

Der Verschluss der Beinarterien ist relativ einfach zu diagnostizieren, zum

einem mit einer Dopplerultraschalluntersuchung, zum anderen mit einem

Vergleich des Blutdrucks am Oberarm mit dem des Knöchels.

Informieren Sie deshalb Ihren Arzt, wenn Sie derartige Schmerzen in den

Beinen feststellen - um weitere Erkrankungen zu verhindern. Vorbeugend

zur Normalisierung der Blutfettwerte können Sie sich in Ihrer Apotheke über

die Einnahme von Artischocken-Medikamenten informieren.

aus VS Aktuell 1/2006, erschienen im  VS Aktuell 1/2006 Tipps vom Apotheker