Hautkrebs ist auf dem Vormarsch. Die Zahl der Erkrankten hat sich in den vergangenen 25 Jahren vervierfacht. Grund genug für Dermatologen, immer wieder auf vorbeugende Maßnahmen und Vorsorgeuntersuchungen hinzuweisen. Grundsätzlich sollte jeder, der eine Hautveränderung feststellt, diese vom Arzt abklären lassen. Denn je früher Hautkrebs behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf vollständige Heilung. Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs. Am gefährlichsten ist der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom), der jedoch seltener auftritt als die Formen des oberflächlichen Hautkrebses (Basaliom und Spinaliom). Das Spinaliom bzw. der Stachelzellkrebs entsteht zumeist auf Hautstellen, die viel einer intensiven UV-Strahlung ausgesetzt sind. Es gibt eine Vorstufe, die solare Keratose, bei der sich die Haut wie feines Sandpapier anfühlt. Sie ist nicht bösartig, sollte aber behandelt werden, beispielsweise durch Vereisung. Oberflächlicher Hautkrebs kann ebenfalls durch Kältechirurgie behandelt werden, allerdings besteht die Gefahr, dass der Krebs wieder auftritt. Alternativ kann eine Immuncreme mit dem Wirkstoff Imiquimod angewandt werden, der nur die kranken Bereiche angreift. Die Creme kann also großflächig aufgetragen werden und somit auch Hautpartien behandeln, bei denen eine eventuelle Entartung noch nicht sichtbar ist. Bei dem schwarzen Hautkrebs kommt nur eine Operation in Frage, möglicherweise kombiniert mit Chemotherapie. Besonders gefährdet sind hellhäutige Menschen und solche, die sich viel in der Sonne aufhalten. Auch Hautkrebsfälle in der Familie bedeuten ein Risiko. Zwar ist es für den Laien schwer zu beurteilen, ob ein Pigmentfleck bösartig ist, doch bietet die ABCD-Regel einige Anhaltspunkte: Asymmetrie, unregelmäßige Begrenzung, fleckige Färbung (Colour) und der Durchmesser (größer als 5 mm). Pigmentmale, die einen dieser Punkte erfüllen oder sich plötzlich verändern, sollten vom Arzt untersucht werden. In der Vergangenheit haben manche Krankenkassen zudem die Kosten für eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung bei Menschen mit vielen Pigmentflecken erstattet. Ob eine Erstattung gewährt wird, ist immer im Einzelfall abzuklären.
Bei Hautveränderungen zum Arzt
aus VS Aktuell 3/2006, erschienen im VS Aktuell 3/2006 Tipps vom Apotheker