Zecken: Gefährliche kleine Blutsauger

Zecken haben fast das ganze Jahr Saison. Von März bis Oktober sollte man sich vor den kleinen Plagegeistern in Acht nehmen. Sie sind nämlich nicht nur lästige Blutsauger, sondern können auch Krankheiten übertragen.

 

Achtung, Zecken übertragen FSME

Sie sind klein, aber tückisch, und ihre Bisse können lebensgefährlich sein. Zecken übertragen beispielsweise die Frühsommer- Meningo-Enzephalitis (FSME). Hinter diesem komplizierten Wort steht eine Virusinfektion, die Gehirn und Rückenmark befallen kann. 260 Infektionen werden jährlich in Deutschland gezählt. Gegen FSME gibt es keine sichere Behandlung, aber eine vorbeugend wirksame Impfung, auch für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Anzeichen einer FSME-Erkrankung sind bei 30 Prozent der Infizierten Fieber, Kopf und Gliederschmerzen.

Borreliose-Gefahr

Die zweite gefährliche Erkrankung, die diese kleinen Fieslinge in ganz Deutschland übertragen können, heißt Borreliose. Die Erreger sind Bakterien. Es gibt keine Impfung dagegen, aber man kann die Infektion mit Antibiotika behandeln. Daher verlaufen die rund 40 000 Erkrankungen, die jährlich auftreten, meist gutartig. Eine Borreliose- Infektion macht sich Tage nach dem Zeckenstich durch Fieber und "Sommergrippe" bemerkbar. Unbehandelt kann es aber nach Wochen und Monaten zu Entzündungen von Gelenken, Nerven, Gehirn und anderen Organen kommen. Doch was kann der Mensch tun?

- Geschlossene Kleidung tragen. Beim Wandern unbedingt feste Schuhe und lange Hose, und auf jeden Fall Hemden mit langen Ärmeln anziehen. - Die Kleidung sollte helle Farben haben, damit man Zecken schneller erkennen und schon vorher von der Kleidung entfernen kann. - Beim Wandern am besten feste Wege benutzen. Zecken lauern auf Sträuchern, Gräsern und im Unterholz. - Zeckenschutzmittel auf die Haut auftragen, besonders im Gesicht und auf unbedeckte Körperpartien, wie Hals, Hände, Hand und Fußgelenke. Gute Mittel sind Zanzarin, NoBite und Autan Lotion. - Wer sich oft in der Natur aufhält, sollte nach jedem Spaziergang oder Wanderung den gesamten Körper nach Zecken absuchen. Beliebte Stellen sind Kniebeugen, Ellbogen, der Haaransatz, die Stellen hinter den Ohren, Achselhöhlen und der Leistenbereich. Nicht jede Zecke trägt Krankheitserreger in sich. Wenn Sie aber gestochen wurden und sich die Haut an der Einstichstelle verändert (meist bildet sich eine kreisrunde Rötung), sollten Sie zum Arzt gehen. Sollten Sie ein Haustier haben, das sich sowohl draußen als auch in Ihrer Wohnung bewegt, brauchen Sie nicht befürchten, dass Sie eine von Ihrem Tier abgefallene Zecke stechen könnte. Eine gesättigte Zecke braucht erst nach ca. zehn Tagen wieder neue Nahrung und bis dahin ist sie mit großer Wahrscheinlichkeit schon beim Hausputz entfernt worden oder befindet sich in so ungünstiger Position in Ihrer Wohnung, dass sie gar nicht in Kontakt mit Ihnen kommen kann. Die Gefahr ist also vernachlässigbar gering. Wie entfernt man eine Zecke?

Öl und Klebstoff sind tabu. Lange galten sie als billige Hausmittel, um Zecken den Garaus zu machen. Doch in ihrem Erstickungskampf können die gefährlichen Blutsauger Krankheitserreger in die Stichwunde und damit in die Blutbahn schleusen. Zecken verankern ihren Stechrüssel dübelartig in der Haut, so dass sie nicht sofort loslassen können. Fachleute empfehlen daher, zum Entfernen eine sehr dünne Pinzette zu benutzen. Ziehen Sie das Krabbeltier mit langsam rüttelnden Bewegungen nach oben heraus, dadurch werden die hornigen Widerhaken des Stechrüssels gelockert. Bricht dieser beim Herausziehen ab, ist das nicht weiter schlimm: Als ungefährlicher Splitter verbleibt der Rest zunächst in der Haut und wird später von selbst abgestoßen.

aus VS Aktuell 2/2007, erschienen im  VS Aktuell 2/2007 Tipps vom Apotheker