Persönliche Schutzengel auf Knopfdruck

Ein selbstständiges und sicheres Leben in den eigenen vier Wänden zu führen und immer die Gewissheit zu haben, schnellstmöglich Hilfe im Notfall zu bekommen, das ist der Wunsch aller. Mit dem Hausnotruf der VHN GmbH wird dieser Wunsch zur Realität – denn  „wir sind kein Callcenter, sondern Ihr Hausnotrufdienst“.
Alle Hausnotrufteilnehmer bestmöglich zu betreuen und die notwendigen Hilfsmaßnahmen im Notfall einzuleiten, haben sich Andrea Rissom und ihr Team zur Aufgabe gemacht. Der Hausnotrufdienst der Volkssolidarität (VHN) wurde 1997 gegründet und kann inzwischen über 4200 Teilnehmer in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt verzeichnen. Für einen geringen Monatsbeitrag garantiert der Hausnotrufdienst Sicherheit rund um die Uhr und das alles per Knopfdruck. Wie diese Leistung in Anspruch genommen werden kann und was der Hausnotruf alles zu bieten hat, erzählt mir Andrea Rissom, als ich den Mitarbeitern der VHN GmbH bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut habe.
Alles, was benötigt wird, ist ein Festnetzanschluss und eine Steckdose – ein Anruf in der Zentrale und das Team des Hausnotrufes kümmert sich um den Rest. Bestehend aus einem Notrufgerät, welches an einem beliebigen Ort in der Wohnung installiert wird, und einem Handsender, welcher am Arm oder um den Hals getragen werden kann, ist der Hausnotruf sehr leicht zu bedienen. Lediglich das Drücken des wasserdichten Handsenders ist notwendig, um sofort mit einem Mitarbeiter der Zentrale verbunden zu werden. Die Verständigung erfolgt über einen Lautsprecher im Notrufgerät und einem Mikrofon im Handsender. Gibt ein Teilnehmer einen Notruf ab, erscheinen sofort auf dem Bildschirm des Notrufmitarbeiters alle wichtigen Daten, wie Telefonnummern, Krankheiten, Medikamente, etc. Eine Hilfskette kann unverzüglich eingeleitet werden. So werden je nach Wunsch die Kinder, der Hausarzt, die Nachbarin oder auch die Sozialstation benachrichtigt. Den Wohnungsschlüssel haben die meisten bei Nachbarn oder in einem Versteck hinterlegt, welches dem Hausnotruf bekannt ist. Dann erzählt Andrea Rissom von dem Schlüsseltresor – ein ganz besonderer Service, der den Hausnotruf perfekt macht. In einem am Haus installierten Tresor wird der Wohnungsschlüssel verwahrt und durch einen vom Kunden selbst gewählten Code gesichert. Der Code ist im System der Hausnotrufzentrale gespeichert und wird im Bedarfsfall an den Notarzt, die Sozialstation etc. weitergegeben und nach Gebrauch wird der Tresor mit einem neuen Code geschützt.
Täglich erreichen bis zu 150 Notrufe die Zentrale, die meisten zwischen 8.00 und 15.00 Uhr. Dabei wird auch jedem Teilnehmer ans Herz gelegt, einmal im Monat den Handsender auszulösen, um zu prüfen, ob jeder mit der Technik zurechtkommt und wie man im Ernstfall reagieren sollte.
Einmal ertönte in der Zentrale ein Notruf, doch am anderen Ende meldete sich niemand. Alle Alarmglocken schellten, ging man doch davon aus, dass der oder die Betroffene ohnmächtig am Boden liegt. Wie erleichtert waren später die Mitarbeiter, als sie erfuhren, dass nicht Frau M. den Notruf sendete, sondern Strolch, deren Kater. Beim Herumtollen in der Wohnung sprang er versehentlich auf das Hausnotrufgerät, welches am Boden installiert war. An einem anderen Tag ertönte das Notrufsignal und die fröhliche Stimme von Frau H. aus Bautzen erklang. Beim Gießen ihrer Balkonpflanzen kam ihr der Gedanke, wie wohl das Wetter in Chemnitz sei. Gesagt getan – ein Knopfdruck genügte und schon erklangen die lieben Begrüßungsworte der Hausnotrufmitarbeiterin. Schön, wenn es auch solche Momente gibt.
Trifft ein Notruf in der Zentrale ein, verläuft alles nahtlos. Die Mitarbeiter sind ohne Ausnahme ausgebildete Krankenschwestern oder Krankenpflegerinnen. So kann die Situation gut eingeschätzt und die notwendige Hilfskette eingeleitet werden. Trotz allem ist ihre Verantwortung sehr groß, denn eine Ferndiagnose zu erstellen ist nicht einfach und nur möglich, wenn die Hausnotrufzentrale über alle Krankheiten, Medikamente, etc. in Kenntnis gesetzt wurde. So helfen regelmäßige Schulungen wie auch der gemeinsame Erfahrungsaustausch unter den Mitarbeitern, den Mandanten bestmöglich zu betreuen.
Für all diejenigen, die sich noch unsicher sind, ist es möglich, den Hausnotruf zu testen – sind die Kinder verreist, kann Großmutter den Service für ein oder zwei Wochen in Anspruch nehmen und selbst probieren, wie sicher und geborgen man sich fühlen kann.
Um die eigene Sicherheit weiter zu optimieren, wurde das Sortiment der VHN vergrößert – Fahrstuhlnotruf, Rauchmelder, Wassermelder, Bewegungsmelder, Temperaturmelder und Handicapadapter stellen nur eine kleine Auswahl dar. (siehe dazu Seite 22)
Die steigende Anzahl demenzkranker Menschen erfordert besondere Technik. Deren Zweck ist es, das Leben und die Betreuung der Betroffenen so angenehm und einfach wie möglich zu gestalten. Eine spezielle Bodenmatte, welche unter anderem vor die Wohnungstür gelegt werden kann, sendet ein Funksignal an die Hausnotrufzentrale, wenn der oder die Bewohner/in mal wieder ausbüchst. So findet diese auch als Sitzmatte bei Rollstuhlfahrern ihren Platz. Fällt der- oder diejenige aus dem Rollstuhl, ist Hilfe sofort zur Stelle.
Für all die Menschen, die sich zu jung für den Hausnotruf fühlen und auch unterwegs nicht auf Sicherheit verzichten wollen, kann Abhilfe geschafft werden: das Servicehandy, das bei der VHN gemietet werden kann. Auf jeden der drei großen Knöpfe ist eine selbst gewählte Nummer eingespeichert. Unter dem ersten großen Knopf ist die Hausnotrufzentrale zu erreichen und unter den beiden anderen meist die Kinder, der Hausarzt oder auch das Betreuungspersonal. Im Notfall reicht auch hier ein Knopfdruck und schon ist man mit der Hausnotrufzentrale oder der gewählten Person verbunden. Das Servicehandy macht ihr Leben noch selbstständiger, freier und man ist auch unterwegs stets auf der sicheren Seite – ein Service ganz bequem per Knopfdruck.

aus VS Aktuell 3/2008, erschienen im  VS Aktuell 3/2008 Hausnotrufdienst