Ansprechpartner in sozialen Fragen von A bis Z

Die Mitarbeiterin Manja Lohse, Sozialarbeiterin im Betreuten Wohnen vorgestellt

„Jeder meiner Mieter hat seine ganz eigene Lebensgeschichte, seinen eigenen Kopf und darauf stelle ich mich tagtäglich ganz individuell ein.“ Manja Lohse, Sozialarbeiterin im Betreuten Wohnen auf der Hilbersdorfer Straße 33, 72 und 74 ist immer zur Stelle, wenn ihre Hilfe benötigt wird.
 Bereits während ihres Fachabiturs absolvierte sie ein Praktikum, bei dem sie mit älteren Menschen zusammenarbeiten konnte. Schon damals wurde ihr bewusst, wie sehr ihr die gemeinsame Zeit mit der älteren Generation Freude bereitet. „Auch wenn die Arbeit mit Senioren teilweise sehr anstrengend sein kann, bekommt man doch sehr viel zurück. Die Dankbarkeit, welche einem entgegengebracht wird, ist oft grenzenlos.“ Ihr Wunsch, professionell im Bereich soziale Arbeit tätig zu sein, rückte mit dem darauf folgenden Studium zur Diplom-Sozialarbeiterin an der Fachhochschule in Erfurt in greifbare Nähe. Bereits während dieser Zeit legte die 29-Jährige ihren Schwerpunkt in die Arbeit mit älteren Menschen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums ging es jedoch erst einmal in eine ganz andere Richtung.
 In den nächsten vier Jahren standen Jugendliche im Zentrum ihrer Tätigkeit. Im beruflichen Bildungszentrum Thalheim GmbH führte sie berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen durch, um Jugendlichen bei der Suche nach Arbeit behilflich zu sein. Obwohl ihr die Tätigkeit viel Spaß machte und diese auch sehr abwechslungsreich sein konnte, fasste sie den Entschluss, sich neu zu orientieren, wollte sie doch schon immer mit älteren Menschen arbeiten. Der Unterschied zwischen den beiden Generationen könnte dabei kein größerer sein. Während man die Jugendlichen auf das Leben vorbereitet und versucht, ihnen den Weg zu ebnen, gestaltet man Senioren einen angenehmen, wohlverdienten Lebensabend und begleitet sie auf ihren Wegen. Die Agentur für Arbeit gab ihr schließlich den entscheidenden Tipp: Die Volkssolidarität Chemnitz suchte eine neue Sozialarbeiterin für das Betreute Wohnen auf der Hilbersdorfer Straße 33, 72 und 74. Im November 2008 übernahm sie dieses Tätigkeitsfeld.
 Manja Lohse ist nunmehr für die Sozialarbeit im Betreuten Wohnen, für die Objektbetreuung der drei Häuser Hilbersdorfer Straße sowie, gemeinsam mit Begegnungsstättenleiterin Kerstin Pfeiffer, für die Planung von Veranstaltungen zuständig. Dabei gibt es in allen Bereichen allerhand zu tun. Jeden Vormittag ist sie in ihrem Büro oder in der Begegnungsstätte auf der Hilbersdorfer Straße 33 zu erreichen. Am Nachmittag findet man sie in der Beratungsstelle im Haus 74. „Anfangs war es schwierig, alle Bewohner und die drei verschiedenen Objekte unter einen Hut zu bekommen. Doch mit der Zeit lernt man, auf welche Dinge man besonders zu achten muss, wann was zu erledigen ist und wie man sich in den unterschiedlichsten Situationen zu verhalten hat.“ Jeder Tag gestaltet sich anders und die Bereitschaft, auf alles vorbereitet zu sein, sofort reagieren zu können, muss stets gegeben sein. Dabei umfasst ihr Aufgabengebiet alle sozialen Belange, wie die Hilfe bei Antragsstellungen, die Vermittlung von verschiedenen Dienstleistungen, persönliche Gespräche in den eigenen vier Wänden oder auch das Vorlesen eines Briefes, wenn der Mieter an einer Sehschwäche leidet.
Gemeinsamer Anlaufpunkt für die Besprechung von Problemen stellt die Begegnungsstätte im Haus 33 dar. Täglich kommen zahlreiche Mieter in die Einrichtung, um bei Veranstaltungen, Mittagessen oder Sport- und Spielenachmittagen gemeinsam etwas Zeit verbringen zu können und dabei am öffentlichen Leben teilzunehmen. Dabei lässt Manja Lohse ihrer Kreativität freien Lauf. Ob Waffeln backen, Faschingsfeiern, Quiz- und Rätselnachmittage oder eine Halloweenparty mit schaurigen Gruselgeschichten, ihr Einfallsreichtum kennt kaum Grenzen.
 Erscheint einmal einer der Bewohner nicht wie geplant zum Mittagstisch, wird sofort nachgefragt, ob es dem Mieter nach wie vor gut geht. So passierte es bereits, dass eine Mieterin gestürzt war und ohnmächtig am Boden lag. Die schnelle Hilfe war sofort zur Stelle und schon wenige Tage später konnte die Bewohnerin wieder am Mittagstisch teilnehmen.
 Neben dem großen Veranstaltungsangebot nutzen die Besucher der Begegnungsstätte vor allem die Beratung der Sozialarbeiterin, die bei Problemen und Fragen helfend zur Seite steht. Die Meisten sprechen Manja Lohse direkt an und schildern ihre Probleme und Sorgen. Die wenigen Bewohner, die eher zurückhaltend und nur selten in der Begegnungsstätte anzutreffen sind, werden, sofern sie dies wünschen, regelmäßig in der Wohnung aufgesucht und nach ihrer Befindlichkeit und eventuell aufgetretenen Problemen gefragt. Dabei ist es besonders wichtig, sich auf jeden Bewohner individuell einzustellen.
 Die Beratung und Hilfe der Sozialarbeiterin wird von vielen sehr gut angenommen. „Hier habe ich das gefunden, wonach ich so lange gesucht habe. Dabei zu helfen, den Bewohnern der Wohnanlage einen zufriedenen, glücklichen Lebensabend zu bereiten, habe ich mir zur Aufgabe gemacht.“

aus VS Aktuell 2/2010, erschienen im  VS Aktuell 2/2010 Mitarbeiter vorgestellt