Die Begegnungsstätte Horststraße 11 im Chemnitzer Stadtteil Kappel befindet sich seit 20 Jahren in der Trägerschaft der Volkssolidarität. Aus diesem Grund hieß es am 7. April 2011 „Hoch soll sie leben!“ Zur gut besuchten Jubiläumsfeier gab Regina Ziegenhals, Ehrenvorsitzende der Volkssolidarität Chemnitz, einen Rückblick über die vergangenen 20 Jahre der Einrichtung und dankte Leiterin Petra Linke und ihren ehrenamtlichen Helfern für das jahrelange Engagement. Mit einem großen Witze-Repertoire begeisterte zum Abschluss „Willi aus Kappel“ die Besucher.
Bereits während des Zweiten Weltkrieges war im Gebäude Horststraße 11 allerhand los. Der „Gabelsberger“, wie er nach Erzählungen der älteren Bürger und Bewohner hieß, war bis 1945 eine beliebte Gaststätte mit einem bemerkenswerten Stammtisch in Kappel. Zahlreiche Arbeiter und Angestellte berichteten hier von ihren Wochenerlebnissen und tauschten sich untereinander aus. Gleichzeitig informierte man sich hier über die ständig steigende Zahl junger Menschen, die im Krieg ihr Leben verloren haben. In der Nachkriegszeit wurde aus dem „Gablesberger“ ein Klub der Werktätigen unter der Leitung der Nationalen Front, der unter anderem auch von der 1945 gegründeten Volkssolidarität als Essensstützpunkt genutzt wurde.
1991 übernahm die Volkssolidarität Chemnitz die Trägerschaft des Klubs und führte ihn als Begegnungsstätte fort. 1996 wurde eine Tagesbetreuung im Haus an der Horststraße eingerichtet. Als Alternative zum Altenheim wurden hier ein Pflegebad, ein Ruheraum und ein Tagesraum eingerichtet, um den Tagesbesuchern die Wohn- und Familienatmosphäre so lange wie möglich zu erhalten. Menschen, die ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen konnten, wurden ganztätig betreut und am Abend nach Hause gefahren. Die Pflegebedürftigen wurden nicht nur gepflegt, ihrem Leben wurde wieder ein Sinn gegeben. Zu den Angeboten zählten beispielweise gymnastische Übungen, Bewegungstherapie, Kommunikationsspiele und Gedächtnistraining.
Die Räumlichkeiten standen zudem den Wohngruppen der Volkssolidarität zur Verfügung, die hier zahlreiche Veranstaltungen organisierten. Auch Bürger der Stadt nahmen die Angebote der Begegnungsstätte wahr. So lud beispielsweise der ehemalige Fernsehkoch Kurt Drummer der DDR zweimal zum Karpfenessen ein. Die zahlreichen Feste, Freizeitangebote und Informationsveranstaltungen wurden und werden sehr gut angenommen.
Nach einer Komplettsanierung und dem Umbau des Hauses zur Wohnanlage für Betreutes Wohnen wurde 1999 die Begegnungsstätte neu eröffnet.