In einer ruhigen Nebenstraße, direkt im Zentrum der Bergstadt Freiberg, befindet sich eine Wohnanlage für Betreutes Wohnen der Volkssolidarität Chemnitz. Von außen eher unscheinbar, entdeckt man im Innenhof der zwei durch Übergänge miteinander verbundenen Häuser 36 modern und altengerecht ausgestattete Wohnungen.
Eröffnet wurde die Wohnanlage im Januar 1999 nach einer Komplettsanierung. In dem Haus, in dem früher eine Färberei ihren Sitz hatte, hat auch die 91-jährige Ilse Berger vor drei Jahren ihr neues Zuhause gefunden. „In meiner alten Wohnung war ich oft einsam und allein. Seit ich hier wohne, geht es mir wieder gut.“ Besonders die Hausgemeinschaft schätzt sie sehr. „Jeder kennt sich hier und wenn jemand Hilfe benötigt, ist immer jemand zur Stelle.“ Auch die Sicherheit, die sie durch den Hausnotruf erhält, und dass bei Fragen und Problemen stets ein Ansprechpartner vor Ort ist, möchte sie nicht mehr missen.
Ruth Freibe und ihr Ehemann haben hier ebenfalls ein neues Zuhause gefunden. „Mein Mann ist behindert und sitzt im Rollstuhl. Den Umzug in die Wohnanlage haben wir noch keine Minute bereut.“ Das gesamte Haus ist barrierefrei und rollstuhlgerecht ausgestattet. Handläufe sorgen für sicheren Halt und ein Fahrstuhl bringt die Bewohner in jede Etage.
Für viel Unterhaltung sorgt die Begegnungsstätte, die sich im Erdgeschoss befindet. Neben dem täglichen Mittagessen kommen die Bewohner auch gern zu abwechslungsreichen Veranstaltungen, wie Faschingsfeiern, Sommerfesten, Geburtstagsfeiern oder auch Informationsveranstaltungen. Begegnungsstättenleiterin Heidi Leibelt plant und organisiert gemeinsam mit Christa Scope, die die Einrichtung ehrenamtlich unterstützt, die verschiedensten Geselligkeiten. „Die Bewohner haben hier einen Treffpunkt gefunden, wo sie gemeinsam ein paar schöne Stunden verbringen können.“ Bei Sonnenschein organisieren die Bewohner am Wochenende auch selbst Kaffeenachmittage im gemütlichen Innenhof, um Neuigkeiten auszutauschen und Zeit miteinander zu verbringen. Ilse Berger nimmt mehrmals in der Woche die Angebote der Begegnungsstätte wahr. „Es ist schön, dass wir hier die Möglichkeit haben in Gemeinschaft zu essen, zu spielen oder auch an Ausfahrten teilzunehmen.“
„Das Besondere an dieser Wohnanlage ist die familiäre Atmosphäre. Alle Bewohner kennen sich, sind füreinander da und helfen sich bei vielen Dingen“, berichtet Heidi Leibelt, die seit drei Jahren nicht nur die Begegnungsstätte leitet, sondern hier auch als Sozialbetreuerin tätig ist. Dabei hat sie für die Mieter stets ein offenes Ohr. Sie unterstützt sie unter anderem bei der Beantragung von Leistungen, übernimmt Behördengänge, stellt Kontakte zu Ärzten her und informiert die Bewohner über die Leistungen der Volkssolidarität. Die Beratung durch die Sozialbetreuerin ist eine der Leistungen des Stadtverbandes, die im Betreuungsvertrag enthalten sind. Dazu gehören auch der Hausnotruf, mit dem die Mieter auf Knopfdruck sehr schnell Hilfe herbeiholen können, und die Unterstützung durch einen Hausmeister. Regelmäßig kommen ein Friseur und die Fußpflege in die Wohnanlage. Seit Herbst 2010 befindet sich zudem eine Sozialstation der Volkssolidarität Freiberg im Haus. Die Bewohner haben die Möglichkeit, neben häuslicher Pflege auch Hauswirtschaftsdienste und andere Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
In unmittelbarer Umgebung befinden sich zahlreiche Einkaufs- und auch Unterhaltungsmöglichkeiten. Der Dom, das Schloss Freudenstein mit der Ausstellung „terra mineralia“ sowie der Albertpark und das mittelsächsische Theater halten viel Interessantes für ihre Besucher bereit.