Werte Leser und Leserinnen,
mein Name ist Rudolf V. und ich wurde im Sommer 1922 geboren. Ich wuchs, als Einzelkind, in einer 3-Raumwohnung im Zentrum von Magdeburg auf. In der Familie war ein liebevolles Miteinander an der Tagesordnung.
Nach dem Schulabschluss begann ich eine Lehre als Verkäufer. Mit 19 Jahren musste ich in den Krieg. Ich wurde als Soldat der Luftwaffe eingezogen, dort als Kraftfahrer ausgebildet und später im Osten stationiert. Von 1945 bis 1948 war ich in Kriegsgefangenschaft. Diese Erfahrung prägte mein weiteres Leben.
Nach meiner Entlassung aus der Gefangenschaft kehrte ich zu meinen Eltern zurück, kurz darauf lernte ich eine sehr nette junge Frau kennen, welche ich zwei Jahre später am 08.04.1950 heiratete. Unser Leben wurde dann noch durch die Geburt unserer zweier wunderbaren Töchter gekrönt. Meine Frau arbeitete als Stenotypistin und ich als Volkspolizist. Später war ich dann bei der Kripo beschäftigt und das bis zu meiner Rente.
Die Familie und der Garten waren unser kleines Paradies. Die Jahre flogen nur so dahin.
1983 haben wir uns entschieden, nach Chemnitz, in die Nähe unserer Kinder umzuziehen.
2003 dann der Schicksalsschlag, meine Frau erkrankte plötzlich – Diagnose Hirntumor. Am Anfang habe ich sie mit Hilfe der Familie und einem Pflegedienst versorgt. Später jedoch mussten wir gemeinsam mit der Familie eine neue Lösung finden.
Für meine Frau und mich stand fest, dass wir zusammen in ein Seniorenpflegeheim ziehen. Wir wollten keine Last für unsere Kinder sein, denn diese hatten auch ihre eigenen Familien und den Beruf. Unsere Töchter kümmerten sich um eine geeignete Einrichtung und so zogen wir Weihnachten 2005 hier in die »Parkresidenz« in Hohenstein-Ernstthal ein. Wir fühlten uns wohl und lebten uns schnell in die Gemeinschaft ein.
Meine Frau verstarb dann kurze Zeit später an ihrer Erkrankung.
Seitdem bestreite ich meinen Lebensabend allein. Das heißt aber nicht, dass ich im Zimmer sitze und grüble. „Nein, das tu ich nicht!“
Es werden täglich verschiedene Beschäftigungen im Haus angeboten, zum Beispiel Kraft- und Balancetraining, Rätselrunden, Kegeln, Bingo, Themenvormittage und Veranstaltungen, welche ganz Individuell gestaltet werden. So halte ich mich körperlich und geistig fit. Wie heißt es so schön: „Wer rastet, der rostet!?“
Hier in dieser Einrichtung habe ich ein liebevolles „Zuhause“ gefunden, das mir neben der kulturellen Betreuung auch eine fachkundige und professionelle Pflege gewährleistet.
Natürlich kann mir niemand die Familie ersetzen, aber durch die regelmäßigen Besuche meiner Kinder und dem guten vertrauten Kontakt zum Personal fühle ich mich hier wohl und geborgen.