Von der Idee zum Erfolg

Die Wohngruppe 057 aus Siegmar/Reichenbrand hatte sich 2010 vorgenommen, für Bedürftige auf die Weihnachtszeit hin Päckchen zu packen. Grundlage dafür sollten Handarbeiten der kreativen Strickerinnen sein. Da wir sehen wollten, wem die Dinge übergeben werden, haben wir im Sommer 2010 Verbindung zum SOS-Kinderdorf in Zwickau aufgenommen. Bei einem Besuch mit sechs Mitgliedern unserer Gruppe hatten wir Gelegenheit, das Kinderdorf kennenzulernen. Positiv waren wir davon überrascht, wie die Familien (vier bis fünf Kinder, eine Mutti und ab und zu eine Helferin) ihr Leben meistern. Dabei haben wir erfahren, was benötigt wird und wie wir helfen können.

Zurück in Siegmar/Reichenbrand begannen die Stricknadeln zu glühen. Andere begannen, Kinderbekleidung, Spielsachen, Schulzeug und auch Accessoires zu sammeln, auszusuchen und zu ordnen. Wir wollten die Kinder aus Zwickau zu einer Weihnachtsfeier im Stadtteiltreff Oberfrohnaer Straße einladen. Aus organisatorischen Gründen konnte das SOS-Kinderdorf unsere Einladung in der Vorweihnachtszeit jedoch nicht annehmen. Wir verabredeten uns jedoch zu einem Termin im Februar. 

Da wir aber so viele Dinge zusammengetragen und die fleißigen Strickerinnen auch ihren Teil dazu beigetragen hatten, wollten wir unbedingt noch zur Weihnachtszeit jemandem damit eine Freude bereiten.

Peter Uhlig vom Klubrat nahm Verbindung mit dem  Kinderheim „Indira Gandhi“ in Chemnitz auf. Die Leiterin freute sich über unsere Einladung und wir konnten am 8. Dezember 2010 elf Kinder und zwei Betreuerinnen zu einem erlebnisreichen Nachmittag begrüßen. Beim  gemeinsamen Kaffeetrinken haben wir über die Aufgeschlossenheit unserer kleinen Gäste gestaunt, denn wir sind mit allen sogleich ins Gespräch gekommen. Sehr gefreut haben wir uns über ein Weihnachtslied, das die Kinder vortrugen. Anschließend haben wir uns gemeinsam die Ausstellung „Mechanische Landschaften in Miniatur“ im Nachbarhaus angeschaut, von der die Kinder begeistert gewesen sind. Höhepunkt ist unser „Gabentisch“ gewesen. Sowohl die Betreuerinnen als auch die Kinder wussten nicht, was sie zuerst anschauen bzw. aussuchen sollten. Erst der Hinweis, dass sie alles mitnehmen können, brachte System rein und alle verfügbaren Beutel, Kartons und Taschen wurden gefüllt.

Als Dankeschön führten einige Kinder am 07. April 2011 zu unserer gemeinsamen Geburtstagsfeier in der Oberfrohnaer Straße ein kleines Programm auf.

Zwischenzeitlich hatte es sich bei unseren Nachbargruppen  056, 059 und den Klöppelfrauen herumgesprochen, dass wir für bedürftige Kindereinrichtungen Kindgerechtes sammeln. Zum Besuchstermin mit zwei Familien aus dem SOS-Kinderdorf am 23. Februar 2011 nahmen Vertreter aller drei Wohngruppen teil. Das gemeinsame Kaffeetrinken war für alle eine interessante Stunde. Besonders unsere Frauen wollten von den Kindern und ihren ‚Muttis‘ viele Fragen beantwortet haben. Die „Mechanischen Landschaften“ hatten auch geöffnet und erfreuten unsere Gäste. Anschließend war es so ähnlich wie beim Kinderheim „Indira Gandhi“: Staunen, staunen und nicht wissen, was für wen günstig wäre. Dabei konnten aber auch wir staunen, denn die Muttis hatten ihre Kinder gut im Griff. Es klappte letztendlich alles wunderbar. Die Vertreter des SOS-Kinderdorfes haben den freundlichen und fleißigen Frauen des Stadtteiltreffs Oberfrohnaer Straße ganz herzlich gedankt.

Ein Brief von zwei Müttern des SOS-Kinderdorfs

Am 23.2.2011 besuchten wir – 2 SOS-Kinderdorf-Familien – die Ausstellung „Mechanische Landschaften“ in Chemnitz. Staunend, mit offenen Mündern, standen unsere Kinder (Alter 6-12 Jahre) vor dieser sehr schönen und liebevoll gearbeiteten Handarbeit. Immer wieder wurde etwas Neues entdeckt: Da drehten Eiskunstläufer ihre Bahnen, dort tauchten immer wieder neue Rennrodler auf und auch jede Menge Züge konnten in Bewegung gesetzt werden und über allem schwebte auch noch ein Heißluftballon. Das war schon ein Erlebnis!

Im Anschluss daran wurden alle noch mit Kaffee, Saft und Keksen verwöhnt. Dankbar fanden alle Großen und Kleinen auch noch etwas für sich auf dem großen Gabentisch mit Spenden. Vieles davon nahmen wir auch mit für unsere jüngste und neueste Familie im Kinderdorf. Auch dort freuten sich alle.

Wir bedanken uns nochmals sehr bei allen Beteiligten für die schönen Stunden.

C. Riedel & E. Wollschläger

Dank vom Freundeskreis des Kinderheims „Indira Gandhi“ e.V.

Wir möchten uns beim Team des Stadtteiltreffs Oberfrohnaer Straße für die gute Zusammenarbeit mit unserer Einrichtung und die Unterstützung für unsere Kinder und Jugendlichen herzlich bedanken. Seit dem Weihnachtsfest 2010 besteht diese Verbindung in sehr herzlicher und angenehmer Form. Wir wünschen dem Team und den Senioren alles Gute, beste Gesundheit und weiterhin eine gute Zusammenarbeit.

G. Emmrich, Geschäftsführerin

aus VS Aktuell 2/2011, erschienen im  VS Aktuell 2/2011 Verein   Aus dem Mitgliederleben