Jedes Jahr gestalten wir im Montessori-Kinderhaus „Pfiffikus“ den Kindertag unter einem anderen Thema. Unser diesjähriges Fest am 1. Juni 2011 stellten wir unter das Motto „Wir feiern ein Indianerfest“.
In Vorbereitung darauf war es uns wichtig, vorher mit den Kindern über das Leben der Indianer zu sprechen. Wie und wo lebten sie? Mit welchen Waffen gingen sie auf die Jagd? Wie nannte man ihre Zelte, was ist ein Kriegspfad? Diesen Fragen sind wir gemeinsam nachgegangen. In vielen Büchern und mit Abbildungen haben wir Antworten über ihre Sitten und Bräuche, über Namen von Indianerstämmen und ihren Lebensraum gefunden. Gemeinsam hörten wir Indianermusik und Geschichten aus ihrem Leben. Umso mehr dieses Thema besprochen wurde, desto näher wurde es den Kindern gebracht. Sie erfuhren, wie Indianer sich lautlos im Gelände bewegen und anschleichen oder wie sie mit Pfeil und Bogen Bisons und Bären jagten. Besonderes Interesse fand die Verwertung der Beutetiere, denn nicht nur ihr Fleisch wurde als Nahrung verwendet, sondern aus dem Fell sowie den Sehnen und Knochen wurden auch Waffen und Werkzeuge gefertigt. Eltern stellten für ihre Kinder Indianerkostüme her.
Für diesen Tag wurde ein reichhaltiges Mal- und Bastelangebot bereitgestellt. Die Kinder bastelten aus Perlen, Federn, Strohhalmen und Farben sich ihren Indianerschmuck und eine Trommel.
Unser großes Indianerfest sollte eigentlich im Freien stattfinden – mit „Feuerwasser“, Knüppelbrot und Reiten auf einem „Mustang“. Doch leider kam der „Große Regen“. So wurde das Indianerfest ins Tipi „Pfiffikus“ verlegt. Die Mädchen und Jungen trafen sich in Indianertracht im Turnraum. Die Eröffnung begann mit der Begrüßung der „Häuptlinge“ und ihres Stammes, dann sangen alle ein Indianerlied, schlugen mit Begeisterung die Trommel und tanzten dazu. Danach ging der Stamm der „Kraken“ auf Bärenjagd und die Beute wurde friedlich aufgeteilt. Aus Schnüren, Bettlaken und Decken wurde ein Tipi gebaut. Alle Indianer setzten sich an das aus Stöcken nachgestellte Lagerfeuer. Der Häuptling rauchte mit seinen Kriegern die Friedenspfeife. Dann aßen alle Knüppelbrot und tranken „Feuerwasser“. Der Ritt auf dem Mustang durch die Prärie wurde nur zum Ritt auf einem Steckenpferd. Ihren Mittagsschlaf verlegten die Kinder in ihre selbstgebauten Tipis oder Höhlen. Abgerundet wurde der Tag mit Spiel, Spaß, Schnelligkeit und Geschicklichkeit – wie aus dem echten Leben der Indianer.