Wie kann die traditionelle Listensammlung der Volkssolidarität noch erfolgreicher werden? Darüber diskutierten am 24. Januar bei einem Erfahrungsaustausch in Potsdam 65 haupt- und ehrenamtliche Funktionsträger aller Landesverbände. Dazu eingeladen hatten der Bundesverband e.V. und der Landesverband Brandenburg e.V.
„Darf´s ein bisschen mehr sein?“ hieß es auf der Einladung und am Ende waren sich alle einig: Es könnte und sollte mehr sein an Geldspenden, die alljährlich bei der traditionellen Listensammlung der Volkssolidarität zusammenkommen. Seit 1947 finden diese Sammlungen statt, sind tausende Mitglieder dafür treppauf und treppab unterwegs, um möglichst viele Spenden für die Sicherung sozialer Projekte, für den Ausbau von Beratungsangeboten, für die alltägliche Nachbarschaftshilfe oder den Erhalt der Begegnungsstätten und Mehrgenerationenhäuser einzusammeln. Pro Jahr sind es etwa zwei Millionen Euro, die in den neuen Bundesländern und Berlin eingeworben werden; allein im Land Brandenburg waren es 2011 rund 375 000 Euro.
Im Laufe der Tagung gab es zahlreiche Informationen, Vorschläge und Denkanstöße zu Fragen der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Sammelaktionen. So betonte unter anderem Bärbel Glogau, Geschäftsführerin des Kreisverbandes Uckermark, dass die Sammlungen auch in der Zukunft dringend erforderlich sind. Ein Grund sei die Tatsache, dass sich der Staat in vielen Bereichen aus seiner sozialen Verantwortung zurückziehe, so dass zahlreiche Hilfeangebote für bedürftige Familien und Einzelpersonen auf Spenden angewiesen sind. „Wir sammeln also nicht für Kaffee und Kuchen.“ Um möglichst viele Spenden zu erhalten, müsse der Sammler allerdings auch wissen, welche sozialen Projekte und Einrichtungen es in seinem Heimatort gebe, so Glogau weiter. „Die Spender sollen schließlich erfahren, wo das Geld bleibt“. Es sei deshalb nötig, die Sammler vor ihren Einsatz mit entsprechenden Informationen zu versorgen.
Wie Ronny Hahn-Haufschild vom Bundesverband am Ende der Tagung hervorhob, müsse die alljährliche Sammlung fester Bestandteil der Öffentlichkeits- und Mitgliederarbeit sein, über den jeweiligen Sammelzeitraum hinaus. Voraussetzung sei, die Verantwortlichkeiten in den Vorständen exakt festzulegen und dass die Arbeit planmässig erfolge. Auch Hahn-Haufschild unterstrich, dass die Sammler vor Ort sehr gut vorbereitet werden müssten. „Sie brauchen Rückkopplung und Information.“ Er ermunterte die Anwesenden, neue Wege zu gehen und nicht nach der Devise zu verfahren „Das haben wir immer schon so gemacht...“