Fröhliche Gesichter waren am 05. April in den Räumlichkeiten der Tagesbetreuung für an Demenz erkrankte Menschen im Sozio-kulturellen Zentrum Scheffelstraße zu sehen. Gemeinsam mit Angehörigen feierten die Patienten ein unterhaltsames Osterfest. Neben dem gemeinsamen Kaffeetrinken und kleinen Osterüberraschungen erwartete die Anwesenden ein besonderes Highlight: Familie Spindler mit ihrer amüsanten Puppenshow war aus Oederan gekommen, um das Publikum davon zu überzeugen, dass durchaus Leben in den Puppen steckt. Die Gäste haben viel gelacht, mitgesungen und mitgeschunkelt.
Bei der Vorbereitung für das Osterfest haben die Patienten der Tagesbetreuung emsig mitgewirkt. Vier Wochen lang wurde gesät, gepflegt und gebastelt. Für die betreuten Frauen und Männer war das eine Herausforderung, da die Gruppe zum ersten Mal über einen längeren Zeitraum die Verantwortung für ein Projekt selbst übernommen hat. Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Tagesbetreuung wurde alles geplant und organisiert, sogar für den Einkauf im Baumarkt waren die Patienten selbst verantwortlich. Ostergras wurde ausgesät und täglich mit Wasser besprüht, Eier bunt gefärbt, Osternester gebastelt und schließlich alles schön verpackt.
„Die Vorbereitung hat unseren Betreuten sehr gefallen“, erinnert sich Sabine Mauersberger, die Leiterin der Tagesbetreuung in der Scheffelstraße. „Und nicht nur das. Die Arbeiten trugen zum Erhalt und teilweise auch zur Verbesserung vorhandener Fähigkeiten und Fertigkeiten bei. Vor allem die Feinmotorik wurde trainiert und die Selbstständigkeit gefördert. Aber auch das Gedächtnistraining kam nicht zu kurz. Erinnerungen an vergangene Zeiten, an das Osterfest in der Kindheit und an verschiedene Osterbräuche kamen auf.“
„Es ist wichtig, Menschen, die an Demenz erkrankt sind, zu fördern und zu fordern“, resümiert Sabine Mauersberger, „Das gelingt aber nur, wenn sie in ihrem Tun bestärkt und nicht wie Kleinkinder behandelt werden. Schon alleine deshalb werden sie schon sehr bald das nächste Fest organisieren können.“