7. Juni 2012, 07.00 Uhr morgens. Das Wetter meint es wirklich gut mit uns beim Start zum 21. Chortreffen der Volkssolidarität in Hannover und im Weserbergland: strahlender Sonnenschein. Na ja, ein kleines bisschen hat es schon geregnet, auf der Fahrt und an unserem Zwischenziel auf dem Kyffhäuser. Die paar Tropfen haben uns aber nichts ausgemacht, denn im Bus wird man ja nicht nass. Aber dann: Bei unserem Empfang in Hannover schien wieder die Sonne und das blieb so bis zum Schluss. Wir haben die Sonne ganz einfach wieder mit nach Hause genommen.
Alles war bestens durch das Reisebüro und das Hotel organisiert und wir konnten uns voll und ganz auf unsere Konzerte und das Erlebnis „Weserbergland“ konzentrieren. Das war auch gut so, denn nach 9-stündiger Fahrt ist man froh, wenn man erst mal in sein Zimmer kann.
Dann stand aber auch gleich das Abendbrot vor (oder besser hinter) der Tür. Da gingen uns die Augen über. Ein Buffet der Spitzklasse mit allem, was das Herz und der Mund begehrt: Gemüse, Fleisch, Fisch, Beilagen, aber auch Wurst und Käse, frisches Obst und alles in verschiedenen Variationen. Dazu noch Dessert, Eis, Kuchen oder Kompott. Und das nicht nur am ersten Tag, sondern an jedem der 4 Tage. Auch das Frühstück war gut und reichhaltig und jeder konnte sich nach seinem Geschmack bedienen. Da musste man tüchtig aufpassen, dass man nicht mehr Pfunde mit nach Hause nimmt, als man mitgebracht hat.
Doch ich will nicht nur über das Essen sprechen. Schließlich waren wir ja zum Singen hierher gekommen und um etwas zu erleben. Am 2. Tag war der Tag der Chöre angesagt. Deshalb haben wir gleich am Abend noch eine Stunde geprobt. Man will ja schließlich fit sein.
Tag der Chöre am Vormittag. Wieder in bewährter Weise von Rolf Schneider durchgeführt. Zunächst etwas Lockerung und Stimmbildung. Danach eine Stell- und Ablaufprobe für das Galakonzert. Danach wurden noch einmal alle Lieder geprobt, die wir gemeinsam zum Galakonzert am Sonntagnachmittag singen wollen. Das ist immer ein bisschen anstrengend, aber wir haben wieder einiges gelernt.
Am Nachmittag konnten wir dann Hannover besichtigen. Es begann im Neuen Rathaus. Die Geschichte Hannovers ist ja sehr bewegt und für die deutsche Geschichte bedeutungsvoll. Heute Landeshauptstadt von Niedersachsen war es ja früher Stammsitz der Welfen unter Herzog Ernst August (ja, der hieß damals auch schon so!). Im Zweiten Weltkrieg völlig ausgebrannt (Fachwerkhäuser), wurde es auf den Grundmauern wieder aufgebaut und ist heute schöner als je zuvor. Zumindest die Altstadt. Ein Anziehungspunkt sind die „Herrenhäuser Gärten“, eine Barock-Gartenanlage von seltener Schönheit, die wir aber nur kurz besichtigen durften. Dafür haben wir uns dann noch ausgiebig in der Altstadt umgesehen, bevor uns der Bus wieder zu unserem Hotel brachte.
Nun stand uns ein Tag der Erholung und des Erlebens bevor. Die Fahrt durch das schöne Weserbergland führte uns zum Rattenfänger von Hameln und entlang der Wesertalstraße und der deutschen Märchenstraße in die Münchhausenstadt Bodenwerder und zum Märchenschloss Hämelschenburg.
Natürlich waren wir beeindruckt von den herrlichen Fachwerkhäusern entlang des ganzen Weges. Vor allem die Altstadt von Hameln hat uns, trotz einiger Baustellen, begeistert. Dafür trösteten uns „Rattenblut“ und „Rattengift“, als Liköre natürlich, die uns unterwegs als Kostprobe verabreicht wurden. Als wir am Hochzeitshaus angekommen waren, begrüßte uns noch eine Blaskapelle aus Polen, die mit ihrer Musik die zahlreichen Menschen erfreute. Leider spielten sie aber auch in den Klang des Glockenspieles hinein, sodass wir das Weserlied gar nicht richtig hören konnten. Natürlich haben wir auch gesungen. Überall, wo sich die Möglichkeit bot, haben wir unsere Lieder erklingen lassen: in Hameln auf der Konzertbühne im Bürgergarten, bei einem „musikalischen“ Picknick an der Weser bei Bodenwerder, sogar auf einem Weser-Schiff. Und natürlich haben wir auch für Münchhausen in Bodenwerder gesungen. Dort erfuhren wir nochmals viel über die Geschichten des „Lügenbarons“, die in verschiedenen Denkmalen dargestellt sind. Auf der Rückfahrt begeisterte uns noch das Märchenschloss Hämelschenburg, in den einmal Frau Holle gewohnt hat. Es ist das Residenzschloss der Fürstenfamilie zu Schaumburg-Lippe, die das Schloss heute noch bewohnt. Ein insgesamt schöner und lehrreicher Tag.
Am Abend mussten wir noch einmal unser Programm proben. Schließlich wollten wir am nächsten Tag voll da sein. Aber da war ja auch noch das EM-Länderspiel Deutschland – Portugal. Wir haben beides geschafft: geübt und Fußball gesehen. Und Deutschland hat gewonnen. Da mussten wir ja auch am Sonntag gut abschneiden.
Gleich früh ging es los nach Bad Pyrmont. Natürlich konnten wir vorher noch ausgiebig frühstücken. Am Ziel angekommen, gab es kein langes Verschnaufen. Kaum Einsingen und schon mussten wir zur Stellprobe auf die Bühne des Konzerthauses und zum Soundcheck ein Lied ansingen. Die Akustik war hervorragend. Danach noch einmal einen Ortsrundgang: Schloss, Palmengarten (von oben), Kurpromenade und Sonne und viel warm.
Endlich dann am Mittag das Abschlusskonzert. Jeder Chor konnte ein kurzes Programm darbieten. Wir waren als Letzte dran und konnten uns gut mit den anderen Chören vergleichen. Ich denke, wir waren ganz gut, aber natürlich gibt es auch bei uns immer noch das eine oder andere zu verbessern. Wir haben die Erfahrung mitgenommen, dass die Konzentration bis zum letzten Lied gehalten werden muss. Auch dieses muss noch schön gesungen werden.
Anschließend haben dann alle Chöre, diesmal vor Publikum im Musik-Pavillon des Kurparks, ein gemeinsames Konzert gegeben, bei dem auch die Zuhörer kräftig mitsingen konnten. Das hat allen viel Spaß gemacht, und da auch noch das Wetter mitspielte, konnten wir dann fröhlich und zufrieden ins Hotel fahren. Dort wartete noch ein geselliger Abschlussabend auf uns. Wir konnten schon die Bilder des Tages betrachten, ein DJ spielte flotte Musik zum Tanzen und natürlich wurden auch fröhliche Lieder gesungen. Marianne Brunner und Walter Leichsenring wurden noch als die ältesten Sänger des Durchganges ausgezeichnet.
Heimreise. Na ja, einmal muss auch das schönste Chortreffen zu Ende gehen. Wir hatten viel erlebt und wurden den ganzen Tag über liebevoll umsorgt. Dafür sei den Mitarbeitern des Hotels, vor allem aber des Reiseunternehmens ganz herzlichst gedankt. So fiel uns der Abschied schon ein bisschen schwer, aber wir werden uns ja schon in einem Jahr wiedertreffen. Dann geht es nach Halle (Saale) und ins Saale-Unstrut-Tal. Natürlich mit einer zünftigen Weinprobe. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch einen kleinen Abstecher durch den Westharz gemacht. Endlich waren wir dann gegen 19.00 Uhr wieder zu Hause. Etwas geschafft, aber glücklich. Und so freuen wir uns dann schon auf das 22. Chortreffen der Volkssolidarität in unserem Nachbar-Bundesland Sachsen-Anhalt.