Wer eine Erkältung bekommt, der leidet zunächst meist unter Schnupfen. Die Nase läuft. Das ist ziemlich lästig. Lassen Prusten und Niesen nach, wird der Schleim oft zäh. Das nervt ebenfalls. Zudem kommt vielfach Husten dazu, der mal trocken und mal verschleimt ist. Doch auch Gesunde müssen manchmal schnäuzen und husten morgens etwas Sekret ab.
Das Sekret überzieht unter anderem die Nasen- sowie die Bronchialschleimhaut und wird von diesen produziert. In der Schleimschicht der Nase befinden sich feine Flimmerhärchen, die das Sekret in Richtung Rachen transportieren. Da wird es normalerweise unbemerkt verschluckt. Der Schleim aus der Lunge gelangt ebenfalls über die beweglichen Härchen zum Rachen und von dort in den Magen. Wer den Schleim wahrnimmt, empfindet dies häufig als unangenehm.
Schleim erfüllt wichtige Aufgaben: Er hält die Schleimhaut feucht, dient der Abwehr von Keimen, fängt Staub und Schadstoffe aus der Luft ab. Er wirkt wie eine Müllabfuhr in unserem Körper.
Wer eine Erkältung bekommt, bei dem ändert sich oft die Konsistenz des Schleims, teilweise auch die Farbe. Anfangs ist er sehr dünnflüssig und klar. Gleichzeitig schwillt die Nasenschleimhaut an. Die Nase versucht, die Krankheitserreger – meistens Viren – auf diese Weise loszuwerden. Nach einigen Tagen wird das Sekret zäher. Zeitgleich beginnt häufig der Husten. Entzündet sich die Bronchialschleimhaut, sammelt sich dort vermehrt Sekret, das per Hustenreflex herausbefördert wird.
Der Schleim kann sich im Laufe des Infekts verfärben – zum Beispiel in gelblich oder grünlich. Wodurch diese Farben hervorgerufen werden, ist nicht eindeutig geklärt. Vermutlich spielen unter anderem abgestorbene Immunzellen eine Rolle, die über das Sekret entsorgt werden. In verschiedenen Untersuchungen fanden Wissenschaftler – im Vergleich zum klaren Pendant – tendenziell öfter Bakterien in gelblich-grün verfärbtem Schleim. Allerdings ließen sich in diesem auch vielfach keine Bakterien nachweisen.
Die Forscher folgern daraus, dass die Farbe des Sekrets nicht sicher auf Viren oder Bakterien als Ursache hinweist. Daher raten sie eher davon ab, ein Antibiotikum einzunehmen, wenn lediglich der Schleim seine Farbe ändert.
Zwar ist es normal und nützlich, dass bei einem grippalen Infekt mehr Schleim entsteht. Dennoch stört dieser ungemein. Solange die Nase läuft und das Sekret wässrig ist, können Nasensprays die Beschwerden lindern. Sie lassen die Schleimhaut abschwellen und dämpfen den Schnupfen. Wichtig: Maximal eine Woche anwenden.
Wird das Sekret zäher und glibberig, können die Flimmerhärchen es schlechter weiterbefördern. So verbleiben auch Krankheitskeime an Ort und Stelle. Schleimlöser, zum Beispiel pflanzliche, unterstützen die Sekretbildung sowie dessen Abtransport, weshalb sie zur Unterstützung sinnvoll sind. Fragen Sie beim Arzt und Apotheker nach, was in Ihrem Fall infrage kommt.
Bilden sich nach einem Schnupfen Krusten und Borken in der Nase, sollten Sie nicht zu häufig darin bohren. Das verletzt die empfindliche Schleimhaut und trocknet sie auf Dauer aus. Versuchen Sie, die Nase zu befeuchten. Das kann zum Beispiel durch eine Nasendusche, ein Meerwasser-Nasenspray oder Inhalieren mit Kochsalzlösung gelingen. Auch ausreichend trinken wirkt sich positiv aus. Die Krusten lösen sich dann mit der Zeit von selbst.
Klingt die Erkältung ab, kann der Betroffene noch für zwei bis drei Wochen verschleimt bleiben. Denn die entzündeten Schleimhäute in Nase und Lunge erholen sich nur langsam. Hält der Husten jedoch mehrere Wochen an oder verbleibt zäher Schleim in Nase oder Bronchien, sollte ein Arzt dies abklären. Verläuft eine Erkältung schwerer als üblich oder kommen weitere Symptome wie Fieber, starke Hals- oder Ohrenschmerzen dazu, ist auf jeden Fall frühzeitig medizinischer Rat gefragt.