Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

liebe Freunde der Volkssolidarität,

sehr geehrte Damen und Herren,

waren Sie schon einmal im neu eröffneten  Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz? Dann ist Ihnen sicherlich aufgefallen, dass auch die Volkssolidarität darin einen kleinen Platz hat. Im Januar 1947 richtete diese nämlich im ehemaligen „Kaufhaus Schocken“, dem heutigen Museum, eine Tauschzentrale ein. Gegenstände des täglichen Bedarfs konnten hier durch andere eingetauscht werden. Dies half nicht nur, die Not vieler Menschen in der Nachkriegszeit zu lindern, sondern war auch ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Schwarzhandels. Im Herbst 1949 wurde die Tauschzentrale wieder aufgelöst. Der Bedarf war nicht mehr vorhanden, denn viele neu eröffnete Geschäfte übernahmen wieder die Versorgung der Bevölkerung.

Diese Episode aus den Anfangszeiten ist nun im Museum durch Fotos dokumentiert. Ein wenig stolz dürfen wir schon sein, dass die Volkssolidarität einen kleinen Teil der Geschichte dieses bedeutenden Hauses in Chemnitz mitgestaltet hat und dass das wichtigste Anliegen unseres Verbandes, Menschen zu helfen, den aufmerksamen Besuchern der Ausstellung vermittelt wird.

Christine Schramm ist einer von den wenigen Mitgliedern unseres Vereins, die die Anfangszeiten der Volkssolidarität erlebt haben und davon noch berichten können. Sie übernahm die Schlussworte des 19. Verbandstages, der am 3. Juni stattfand und wegen dem wir das Erscheinen dieser Ausgabe der VS Aktuell um einige Tage verschoben haben, damit wir noch einen kurzen Bericht darüber aufnehmen konnten. Christine Schramm las aus dem Aufruf zur Bildung der Volkssolidarität vor. Auch heute stehe die Solidarität für andere Menschen noch im Mittelpunkt des Verbandes, was besonders wichtig sei.

Im kommenden Jahr werden wir den 70. Jahrestag der Volkssolidarität feiern. Ab der nächsten Ausgabe der VS Aktuell werden wir daher ein wenig Rückschau auf die Entwicklung unseres Verbandes halten. Darunter werden auch einige Erinnerungen von Christine Schramm an die schwierige Nachkriegszeit sein, in der die Volkssolidarität entstand.

Bereits zum 60. Jahrestag hatten wir dazu aufgerufen, Dokumente, Fotos, Erinnerungen und vieles mehr aus der Geschichte der Volkssolidarität zu sammeln. Eine eindrucksvolle Sammlung ist entstanden, für die wir uns noch einmal bedanken möchten. Nun rufen wir dazu auf, diese Sammlung zu ergänzen. Wenn Sie interessante Unterlagen, Bilder oder auch Gegenstände haben, bitten wir Sie, diese uns vorübergehend zur Verfügung zu stellen. Bitte wenden Sie sich hierzu an unsere Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit (Scheffelstr. 8, 09120 Chemnitz, Tel.: 0371 834408-0, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@vs-chemnitz.de). 

Andreas Lasseck

Vorsitzender
VOLKSSOLIDARITÄT Chemnitz Stadtverband e. V.

aus VS Aktuell 2/2014, erschienen im  VS Aktuell   VS Aktuell 2/2014