Auf diesen Hund muss man erst mal kommen …

dachte sich das Team des Stadtteil­treffs in der Zöllnerstraße und lud am 22. Juli den aus den Medien bekannten Schäferhund Amor (5) und sein Herrchen Jürgen Gullmann (57) zu einem vergnüglichen Nachmittag ein.

Das gemeinsame Kaffeetrinken war beendet, es  wurde eine kleine Tafel aufgebaut, ein Hula-Hopp-Reifen hing daran und schon schellte die Unterrichtsglocke. Doreen Lämmel, mit der Jürgen Gullmann eng zusammenarbeitet, spielte die Lehrerin. Bald kamen ihre beiden Schüler, jeder einen Ranzen auf dem Rücken.

Jürgen Gullmann erklärte, er habe es nicht so mit der Mathematik, jedoch sein Hund Amor beherrsche die vier Grundrechenarten und könne sogar Wurzelziehen. Schon stellte er die erste Aufgabe: „Amor, wieviel ist zwei plus zwei?“ Amor schaute sein Herrchen an und bellte genau viermal. Alle Anwesenden waren überrascht. Sie durften nun Amor kleine Aufgaben mit den Zahlen von 1 – 10 stellen, die an die Tafel geschrieben wurden. Amor konnte alle Lösungen richtig bellen. Dafür gab‘s jedes Mal Beifall und natürlich eine kleine Belohnung.

Das Publikum wurde nun gebeten, sein Können im Hula-Hopp unter Beweis zu stellen. Glücklicherweise hatte eine der meist älteren Anwesenden ihre kleine Enkelin dabei und vom Team des Stadtteiltreffs wurden Annerose Kreher und Katrin Rottluff aktiv. Hund Amor zeigte dann kühne Sprünge durch den Reifen.

In einer kleinen Verschnaufpause beantwortete Jürgen Gullmann die Fragen aus dem Publikum und Amor tat sich an einer Schüssel mit Wasser gütlich.

Gullmann hatte schon immer ein großes Interesse an Hunden. Bereits zu DDR-Zeiten trat er mit seinem Airedale Terrier in „Wenn schon denn schon“ oder der Kindersendung „Mobil“ auf. Er legte im Hundesportverein Chemnitz/Borna verschiedene Prüfungen, u. a. für Schutz- und Fährtenhunde, ab.

2009 holte er Amor aus dem Tierheim. Es dauerte nicht allzu lang, da entdeckte er die Talente des Hundes und begann sie zu fördern. Mit einem verschmitzten Lächeln erzählte er: „Es begann, als ich mit meiner kleinen Tochter am Tisch saß und malte. Amor versuchte, die Buntstifte zu zählen. Später waren es dann die Würste beim Fleischer.“

Deutsche Schäferhunde zählen mit zu den intelligentesten Hunderassen, vor ihnen rangieren noch die Border Collies und die Pudel.

Amor war sehr lernbegierig und so konnte ihm Jürgen Gullmann eine Menge beibringen. Nicht alle Hunde eignen sich dazu. Aber das Training zahlte sich aus und nach ersten Auftritten im Freundes- und Bekanntenkreis bewarb sich das Duo 2010 bei der Fernsehshow „Das Supertalent“. Seitdem sind die beiden öfters in den Medien vertreten.

Amor, dem bis er zu Jürgen Gullmann kam, kein schönes Hundeleben zuteilgeworden war, ist ein richtiger Familienhund, kommt mit Kindern und Tieren prima aus. Seine Vorlieben: Fressen, Fährtensuche, Achterbahnen und Fahrradfahrer jagen sowie ausgedehnte Ausflüge im Wald. (PS: Amor sucht eine nette Hündin.)

Nachdem alle Fragen beantwortet waren, ging der Nachmittag mit Kartenraten weiter. Dazu brauchte es der tatkräftigen Unterstützung Freiwilliger aus dem Publikum. Aus einem Kartenspiel durfte eine Karte gezogen werden, ohne dass Gullmann und Amor sie sahen. Dann wurde der Hund nach Farbe und Augenzahl befragt. Für die vier Farben bellte er, je nachdem, 1 – 4 Mal. Wieder kamen die Gäste nicht aus dem Staunen heraus. Amor erriet jede Karte!

Eine gelungene Veranstaltung, die die Gäste und das Team des Stadtteiltreffs sicher nicht so bald vergessen werden. Zum Schluss gab‘s Autogrammkarten für die Gäste, Leckerlis und jede Menge Streicheleinheiten für den Superhund und ein Fotoshooting mit Amor.

aus VS Aktuell 3/2014, erschienen im  VS Aktuell   VS Aktuell 3/2014