Mitarbeiterstadtrundgang führte ins Chemnitzer Rathaus

Am 13. November folgten elf Mitarbeiter der Volkssolidarität Chemnitz der Einladung der Geschäftsführung, an einer kleinen Führung durch und um das Neue Rathaus teilzunehmen. 

Stadtführer an jenem Tag war Udo Mayer. Seit 2000 leitet er seine Gäste auf lehrreichen Führungen durch die Stadt. An diesem Abend erschien er auf dem Neumarkt im Nachtwächterkostüm, allerdings noch ohne seine Hellebarde. Kurz nach 17 Uhr ging es los und Udo Mayer gab zunächst einen kurzen Abriss der bevorstehenden Führung. Anschließend nahmen wir zuerst das 1911 eingeweihte Neue Rathaus näher unter die Lupe. Die repräsentative Eingangshalle lieferte bereits einen ersten Eindruck vom Inneren des Gebäudes. Über den Treppenaufgang erreichten wir danach die imposante Wandelhalle mit der Bürgermeistergalerie. Anschließend durften wir sogar einen Blick in den Stadtverordnetensaal mit dem 1918 fertiggestellten Wandgemälde „Arbeit – Wohlstand – Schönheit“ von Max Klinger werfen.

Nachdem wir das Neue Rathaus wieder verlassen hatten, durchquerten wir den Gang zum Jakobikirchplatz. Hier ging Udo Mayer nochmals näher auf Baumeister Richard Möbius ein, der wie kein anderer das Chemnitzer Stadtbild im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts beeinflusste. Seine Bewunderung galt unter anderem seiner umgesetzten Symbolik: So stellen bspw. die vier Türmchen auf dem Rathausturm die vier ehemaligen Stadttore von Chemnitz dar.

Um die Jakobikirche herum gelangten wir zum Siegertschen Haus, dem Alten Rathaus und schließlich wieder zurück zum Neuen Rathaus. Der Stadtführer erklärte nebenbei in ruhiger Art und Weise viel Wissenswertes rund um das historische Zentrum von Chemnitz und ließ sich dabei auch nicht durch den Krach eines übereifrigen Baggerfahrers aus der Ruhe bringen. Zur besseren Verdeutlichung führte er viele historische Fotos von früher mit, um die teils immensen Unterschiede zwischen damals und heute im Chemnitzer Stadtbild aufzeigen zu können.

Zurück auf dem Neumarkt fragte er uns schließlich, was Chemnitz denn zur „Stadt der Moderne“ mache? Viele Chemnitzer würden dieser Beurteilung letztlich skeptisch gegenüberstehen. Hier verwies er unter anderem auf die Glasfassade der Galeria Kaufhof, in welcher sich die ähnlich gestalteten Fassaden des Neuen Rathauses und der Galerie Roter Turm spiegeln und sich somit Neu und Alt verbindet.

Wir verließen den Neumarkt Richtung Theaterplatz und legten noch einen Zwischenstopp am Roten Turm ein. Auch hier offenbarte unser Stadtführer Wissenswertes über das älteste Bauwerk von Chemnitz sowie über den neu aufgestellten Saxoniabrunnen auf dem Johannisplatz mit seiner Spinnerin und dem Schmied.
Angekommen auf dem Theaterplatz, posierte unser Guide noch einmal mit Hellebarde und verabschiedete sich von uns mit einem Vierzeiler. Damit endete nach einer reichlichen Stunde die Tour, nicht jedoch der Abend. Alle hungrigen Teilnehmer erwartete ein Abendessen im Stadtteiltreff Zöllnerstraße. Dieses wurde in kleiner, gemütlicher Runde genossen, bis tatsächlich nichts mehr übrig war.

Ein insgesamt lehrreicher und vergnüglicher Abend, sogar das Wetter spielte mit. Es war kühl, aber absolut windstill und trocken und dadurch recht angenehm. Der einzige Wermutstropfen war lediglich die geringe Teilnehmerzahl. Wie schön wäre es, wenn zukünftig viel mehr Mitarbeiter mitgehen und entdecken, dass dies tolle Veranstaltungen des Arbeitgebers für seine Mitarbeiter sind. Sie stehen als kleines Dankeschön für die geleistete wertvolle Arbeit.

aus VS Aktuell 4/2014, erschienen im  VS Aktuell   Aus dem Stadtverband