„Für eine menschengerechte und leistungsstarke Pflege müssen der Pflegeberuf aufgewertet und die Arbeitsbedingungen für die Pflegenden verbessert werden.“ Das erklärte der Präsident der Volkssolidarität, Dr. Wolfram Friedersdorff, am Montag aus Anlass des Internationalen Tages der Pflegenden am 12. Mai. „Pflege ist eine höchst verantwortungsvolle und qualifizierte Tätigkeit für Menschen. Es bleibt weiterhin nicht verständlich, warum eine Handwerkerstunde deutlich besser bezahlt wird als eine Stunde professionelle Pflege. So lange das so bleibt, ist der Pflegeberuf für junge Menschen zu wenig attraktiv.“ Die Volkssolidarität hat rund 8.000 Mitarbeiter im Pflegebereich, die etwa 53.000 Menschen betreuen.
Der Verbandspräsident sagte weiter: „Nur wenn der Pflegeberuf attraktiv ist und die ihm zustehende Anerkennung erfährt, wird es möglich sein, auf den wachsenden Pflegebedarf angemessen reagieren zu können. „Mit der Einführung des Mindestlohns hat die Politik einen Schritt in die richtige Richtung eingeschlagen. Dieser Schritt reicht aber nicht aus. Pflegeleistungen müssen besser honoriert werden. Zudem müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden.“ Dazu gehöre auch ein den Aufgaben entsprechender Personalschlüssel. Gute Pflege brauche Zeit, betonte Friedersdorff. „Wir müssen weg von Minutenpflege hin zu einer ganzheitlichen Pflege.“
Seit vielen Jahren setze sich die Volkssolidarität für einen Paradigmenwechsel in der Pflege ein, erklärte der Verbandspräsident. „Die anstehende Pflegereform mit der Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs ist eine große Chance, damit sich die Rahmenbedingungen sowohl für die Pflegebedürftigen als auch für die Beschäftigten in der Pflege verbessern können. Wir wissen, dass die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs allein uns nichts nutzt, wenn wir keine Fachkräfte haben, die qualitativ hochwertige Arbeit in der Pflege erbringen.“ In dem Zusammenhang wies er auf den Mangel an Fachkräften und die Notwendigkeit in der Verbesserung der Ausbildung für die Pflegeberufe hin. „Wir fordern die Politik auf, konkrete Schritte für die Einführung einer einheitlichen akademischen Ausbildung der Alten,- Kranken-, und Kinderkrankenpflege auf den Weg zu bringen. Der Mangel an Fachkräften geht heute sowohl zu Lasten der Pflegebedürftigen als auch zu Lasten der Beschäftigten in der Pflege.“