„Es kann weitergehen!“. Mit wenigen Worten informierte Jörg Finzel, EDV-Verantwortlicher für die Volkssolidarität Chemnitz und ihre Tochterunternehmen, dass nach sechs Stunden die Mitarbeiter von vier Seniorenpflegeheimen die gesetzlich vorgeschriebene Bewohnerdokumentation wieder per Rechner vornehmen können. „Wir haben die Datenbank der Parkresidenz Hohenstein-Ernstthal ins Rechenzentrum integrieren lassen. In dieser Zeit konnten die anderen Pflegeheime leider nicht auf das Dokumentationsprogramm zugreifen“, so Jörg Finzel. „Es ging jedoch schneller, als erwartet“, freut er sich, „Wir hatten eigentlich mit einem Tag Ausfall gerechnet.“
Die Parkresidenz Hohenstein-Ernstthal wurde 2005 eröffnet. Nach 10 Jahren Betrieb war die damals aufgestellte Rechentechnik nicht nur veraltet, sondern auch anfällig geworden. „Wir mussten schon des Öfteren vor Ort fahren, um einen Rechner zu reparieren, viele haben sogar schon eine neue Hauptplatine bekommen. Und auch der Server hatte im Laufe der Zeit seine Mucken“, erinnert sich der EDV-Verantwortliche. Die alten Geräte sind nun weg. Stattdessen haben er und sein Mitarbeiter Marcel Dostmann große Displays auf die Schreibtische in den Dienstzimmern der Wohnbereiche und der Verwaltung gestellt. Die Rechner sind in den Bildschirmen integriert. Modern sind die Geräte. Es sind aber keine Hochleitsungsrechner, denn die Leistung bringt der Server im Rechenzentrum. Die kleinen Computer in den Monitoren dienen im Wesentlichen nur dazu, das Bild des Servers anzuzeigen und die Eingaben per Maus und Tastatur und in einigen Heimen auch per Touch-Screen an den Server zu übertragen.“
Das 2012 eröffnete Haus Steinwaldblick in Wiesau war das erste Seniorenpflegeheim, welches am Server im Rechenzentrum angeschlossen wurde. Auch das Seniorenhaus im Naturparkland in Waidhaus und das Seniorenpflegeheim „Am Citypark“ in Hersbruck wurden integriert. Es folgten die »Villa von Einsidel« in Flöha, das Seniorenpflegeheim Zwirnereigrund in Mittweida und das Seniorenpflegeheim „An der Mozartstraße“ in Chemnitz, die bei der Integration ins Rechenzentrum ihre Dokumentation gleich auf das Programm „DAN touch“ umgestellt haben. Dieses ist in der Parkresidenz Hohenstein-Ernstthal schon seit der Eröffnung im Einsatz. „Die Herausforderung bestand hier in der Integration der einen in die andere Datenbank, was aber hervorragend funktioniert hat“, freut sich Jörg Finzel, „Eine gute Erfahrung und eine Grundlage, um die Heime in Plauen, Radebeul und Freiberg auch noch anzuschließen.“
Ein zentraler Server bietet einige Vorteile, vor allem bei der Verwaltung der Software. Bisher hatte jede Einrichtung einen eigenen Server. „Wenn es eine neue Version der verwendeten Programme gab oder wir notwendigerweise das Betriebssystem aktualisieren wollten, mussten wir das für jede Einrichtung einzeln machen. Sobald alle Pflegeheime am Rechenzentrum angebunden sind, haben wir nur noch einen Server, den wir aktuell halten müssen“, sagt Jörg Finzel.
Doch auch Sicherheitsaspekte sprechen für den Einsatz eines zentralen Servers im Rechenzentrum. Die größeren Einrichtungen der Volkssolidarität Chemnitz und ihrer Tochterunternehmen sind über ein spezielles Datennetzwerk miteinander verbunden, die kleineren werden perspektivisch über verschlüsselte Internetverbindungen angeschlossen. Die gesamten Daten der angeschlossenen Einrichtungen liegen im Rechenzentrum. Sie sind dort gut geschützt, auch wenn ein Gerät vor Ort kaputtgeht oder sogar bei einem Einbruch gestohlen wird. Sobald ein neues Gerät da ist, kann die Arbeit an gleicher Stelle weitergehen. Und wenn der Server im Leipziger Rechenzentrum kaputtgehen sollte, dann gibt es ein baugleiches Gerät, eine komplette Kopie, in einem weiteren Rechenzentrum der Messestadt, welcher sofort einspringt.
„Eine 100-prozentige Ausfallsicherheit gibt es jedoch nicht“, sagt Jörg Finzel, „Wir sind zwar im Rechenzentrum sehr gut abgesichert, wenn jedoch bspw. ein Bagger in der Nähe eines Pflegeheimes das Kabel im Erdboden beschädigt, dann können wir nur warten, bis das wieder repariert ist. Für einen solchen Fall haben wir aber vorgesorgt. Die Kollegen führen in der Zwischenzeit per Hand auf Vordrucken die Dokumentation. Genau so haben sie es ja auch bei unserem geplanten Ausfall für die Integration der Daten der Parkresidenz gemacht.“